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Josepsson, Aevar Örn

Josepsson, Aevar Örn

Titel: Josepsson, Aevar Örn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer ohne Sünde ist
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loskommst?«
    »Ich komme«, versprach Þórður. »Nach diesem Fiasko sehe ich nicht, dass irgendein Weg daran vorbeiführt.«
    »Prima«, entgegnete Stefán. »Ich nehme Ási mit. Du hast ja wohl kaum noch etwas mit ihm zu schaffen?«
    »Nein, absolut nichts.«
    »Dachte ich mir.«
    *
    Guðni wieherte so, dass er beinahe erstickt wäre, und Árni sah sich gezwungen, ihm ordentlich auf den Rücken zu klopfen.
    »Entschuldige«, sagte er besorgt, »ich wollte dich nicht umbringen.«
    »Dazu braucht es wohl etwas mehr«, röchelte Guðni und ließ sich wieder in die Kissen zurücksinken. »Das ist brillant, fucking brilliant . Und was ist nun, sind diese Gottesmänner jetzt zusammen mit Ási in Litla-Hraun?«
    »Noch nicht«, sagte Árni und setzte sich wieder. »Stefán hat U-Haft für Ási beantragt und gleich heute Nachmittag bekommen, der ist jetzt in der Einzelzelle und wird morgen früh verhört. Die beiden Brüder werden im Dezernat vernommen. Katrín redete immer noch mit Magnús, als ich ging, den Fernsehdirektor habe ich erst mal sich selbst überlassen . Das ist meine Mittagspause«, erklärte er entschuldigend, »ich muss bald wieder zurück.«
    »Kein Problem«, sagte Guðni, der seine Stimme wiedergefunden hatte. Auch seine Gesichtsfarbe war schon fast wieder normal. »Und ist da bei den Vernehmungen etwas herausgekommen?«
    »Nein, nicht bei mir jedenfalls. Magnús hält sich immer noch an die gleiche Story. Kennt keinen Lalli, und auch keinen Ási, weiß nichts und erinnert sich an nichts, außer dass Ólafur tot war, als er zu ihm kam. Aber wir haben ja auch gerade erst angefangen, es wird sich bestimmt noch bis heute Abend und vielleicht sogar noch länger hinziehen.«
    »Willst du mir etwa sagen, dass Stefán sich immer noch daran klammert, dass jemand anderes als Úlfur den Alten abgemurkst hat? Und by the way , warum zum Teufel habt ihr eigentlich diesen Úlfur immer noch nicht richtig in die Zange genommen?«
    »Das habe ich dir doch schon mehrmals gesagt«, antwortete Árni im Ton des Bedauerns. »Wir dürfen es nicht. Bislang haben wir höchstens zehn Minuten am Stück mit ihm reden dürfen, und immer war ein Arzt oder eine Krankenschwester dabei. Ich weiß nicht, wann wir ihn richtig in die Mangel nehmen dürfen, aber so, wie diese Ärztetruppe ihn bewacht, wird es wahrscheinlich erst sein, wenn er sich zum nächsten Reykjavík-Marathon angemeldet hat. Irgendwie sind das ja bald schon schwedische Verhältnisse.« Er schüttelte den Kopf. »Echt beknackt.«
    »Und währenddessen vergnügt Stefán sich damit, alles zu verkomplizieren«, knurrte Guðni. »Das macht dem Kerl Spaß. Will er die frommen Brüder auch nach Litla-Hraun schicken?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass er mit dem Gedanken spielt. Vor allem Ari, glaube ich, weil die Exfrau von Ólafur und ihr neuer Typ Magnús begegnet sind, als er das Haus verließ. Und weil irgendjemand Ari die Tür aufgemacht hat, als er da klingelte. Die beiden waren da schon weg.«
    »Und was sagt seine Heiligkeit Svavar zu dem Ganzen?«
    »Stefán und Þórður waren gerade auf dem Weg zu ihm, als ich aus dem Haus ging. Er hat ein paarmal bei uns hereingeschaut, nachdem wir die Brüder ins Dezernat gebracht hatten, aber er hat sich bislang noch nicht eingemischt. Er hat sich aber kurz nach unserem Kommen eine halbe Stunde mit Stefán unterhalten und die Tür zugeschlagen, als er ging, mehr nicht. Und die Medien, die machen sich vor lauter Aufregung schon fast in die Hose.«
    »Scheißpack«, erklärte Guðni vergnügt und streckte die Hand nach seinem Stumpen aus. »Auf jeden Fall ist anscheinend echt was los. Ob man die Brüder wohl dafür verknacken kann, dass sie so lange geschwiegen haben? Das fällt doch bestimmt unter Verdunkelung und Behinderung bei der Ausübung der Gerechtigkeit, wie es so schön heißt. Meinst du nicht?« Er grinste verschwörerisch und biss fest auf die Zigarre.
    »Ich denke schon«, sagte Árni, »und der Meister wird außerdem wegen Geldhinterziehung angeklagt, oder so was Ähnliches, weil er weiterhin das Geld von dem Alten abgesahnt hat, obwohl er wusste, dass er tot war. Er hat sozusagen aus dem Nachlass gestohlen, verstehst du?«
    »Könnte mir vorstellen, dass die Paragraphenhengste das weidlich ausschlachten werden«, erklärte Guðni tiefsinnig. »Aber wen juckt das? Die Jesusbrüder haben abgewirtschaftet, oder was meinst du, amigo?«
    »Ich hoffe es zumindest«, sagte Árni und stand auf. »Ich hoffe es

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