Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Josepsson, Aevar Örn

Josepsson, Aevar Örn

Titel: Josepsson, Aevar Örn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer ohne Sünde ist
Vom Netzwerk:
nicht mit Meister Magnús gesprochen, doch das steht auf unserem Programm. So gesehen haben wir bisher keine Veranlassung dazu gehabt. Aber Lalli Fett …« Er sah Þórður an. »Du sagst, dass ihr dem nicht weiter nachgegangen seid – dass ihr nie herausgefunden habt, was er da in Kópavogur wollte?«
    Þórður nickte bestätigend. »Wir haben keine Ahnung. Damals waren wir Lalli Tag und Nacht auf den Fersen, und wir wissen außerdem noch von mindestens zwei weiteren Besuchen dort, einmal vor diesem und einmal danach. Wir haben aber keine Aufnahmen von ihm und dem Meister zusammen. Durch diese Tür«, sagte er, während er mit dem Finger auf eines der Fotos deutete, »kommt man in einen Flur im Untergeschoss des Hauses, im oberen Stock hat die WAHRHEIT ihren Versammlungssaal. Auf dem unteren Flur gibt es vier Türen, hinter einer ist die Treppe, die nach oben zu dem Saal führt, und hinter einer ist das Büro von Magnús. Tür Nummer drei führt zur Toilette, die sich die WAHRHEIT mit einem Unternehmen hinter der vierten Tür teilt. Dort befindet sich ein großes Lagerhaus, das mehr als die Hälfte der Fläche im Untergeschoss einnimmt.« Er zog ein anderes Foto aus dem Stapel und deutete auf drei große Schiebetüren. »Das ist die Firma, an deren Geschäften wir seinerzeit großes Interesse hatten und die wir sehr genau unter die Lupe genommen haben, nachdem sich herausgestellt hatte, dass Lalli dieses Haus mehrfach betreten hat. Wir haben aber nichts gefunden.«
    »Was für ein Unternehmen ist das?«, fragte Katrín, die nicht zu irgendwelchen Ratespielen im Dienst aufgelegt war.
    »Das ist das Lager einer Firma, die sich Letthaus nennt und Fertigbauhäuser aus Lettland importiert.«
    »Und?«, fragte Stefán, der genauso wenig Lust auf Denksportaufgaben verspürte wie Katrín, obwohl er ahnte, worauf es hinauslaufen würde.
    »Wir vermuteten, dass Lalli möglicherweise seine Finger bei diesem Import drin hatte. Dass die Isolierung in diesen Häusern zum Teil aus etwas anderem bestand als Steinwolle, oder etwas in der Art. Lettland und Litauen liegen nah beieinander. Das schien aber nicht der Fall zu sein. Soweit wir in Erfahrung bringen konnten, gibt es keine Verbindung zwischen Letthaus und Lalli, außer dass er vor vier Monaten ein Haus bei ihnen gekauft hat, das er auf einem der allerteuersten Grundstücke in Álftanes errichten ließ. Selbstverständlich mit ungehindertem Blick auf den Amtssitz des Präsidenten in Bessastaðir. Und am Ostersonntag war auch kein einziger Mitarbeiter der Firma Letthaus in dem Gebäude, das haben wir abgecheckt, das steht hundertprozentig fest. Deswegen blieb also nur die Verbindung zu Meister Magnús und der WAHRHEIT .«
    »Und diese Verbindung habt ihr vermutlich auch abgecheckt?«, erkundigte sich Katrín.
    »Und wie«, bestätigte Þórður prompt. »Selbstverständlich. Genau wie Letthaus. Wir haben sogar jemanden zu diesen Versammlungen geschickt, was weiß ich, nachdem Lalli zuerst beim Betreten des Hauses aufgenommen wurde, das war zwei Monate vor Ostern. Und da stellte sich auch sofort die Verbindung heraus. Lallis Mutter besucht diese Versammlungen, aber das war auch der einzige Verknüpfungspunkt. Bis jetzt, wie gesagt.«
    Stefán und Katrín zogen beide gleichzeitig die Augenbrauen hoch. »Bis jetzt?«, fragte Stefán zweifelnd. »Was willst du damit andeuten?«
    »Wir haben natürlich diesen Mann abgecheckt, dem der Meister damals zu Ostern zum Auto gefolgt ist. Unser Mann, den wir zu den Versammlungen geschickt haben, sagte, dass er ein hoffnungsloser Alkoholiker war, Invalide zudem, der sich nicht eine einzige Versammlung entgehen ließ. Der anschließende Routinecheck ergab, dass keinerlei Verbindung zwischen Lalli und ihm bestand, deswegen haben wir auch nichts weiter unternommen. Dasselbe galt für den Meister, die einzige Verbindung zwischen ihnen war Lallis Mutter. Ihr wisst ja sicher auch, dass dieser Typ sich rührend um seine Mutter kümmert, besser als die meisten, die ich kenne, was auch immer man sonst über diesen Dreckskerl sagen kann. Deswegen haben wir die Sache dann nicht weiter verfolgt. Und unser Mann war heilfroh, als er nicht mehr zu diesen Versammlungen gehen musste, das kann ich euch sagen«, grinste Þórður. »Svavar – ich brauche euch wohl kaum zu sagen, dass Svavar zu dieser Glaubensgemeinschaft gehört?« Er blickte die beiden fragend an.
    Sie schüttelten die Köpfe. Ihr Vorgesetzter wurde häufig genug von den Medien befragt,

Weitere Kostenlose Bücher