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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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war bereits nach zehn Uhr und der Zwerg war hungrig und wollte frühstücken gehen. Joshua war noch hundemüde; die nächtliche Lesestunde machte ihm noch ordentlich zu schaffen und so ließ er sich gähnend wieder zurück in sein Kopfkissen sinken. Grimbi aber ließ nicht locker. Er setzte sich in den grünen Ohrenbackensessel und stimmte brummend ein Zwergenlied an. Joshua verstand kein Wort, denn Grimbi sang in der Sprache der Zwerge. Es war ein fröhliches Lied und hin und wieder pfiff er auch ein paar Strophen. Er war nicht gerade musikalisch, aber dafür sang er doppelt so laut. Bei dem unmusikalischen Gesang war es unmöglich weiterzuschlafen, was Grimbi damit vermutlich auch beabsichtigte.
    Joshua öffnete erneut seine müden Augen; in jenem Moment fiel ihm ein Sprichwort aus dem Tagebuch der alten Zauberer ein:
     
    „ Einen hungrigen Zwerg soll man besser nicht lange warten lassen,
    denn ein verpasstes Essen, es gibt n ichts, was sie mehr hassen.
    So steht es in allen Märchen und Sagen,
    sie werden schnell ungemütlich mit knurrendem Magen .“
     
    Schließlich raffte sich Joshua auf und trottete ins Bad auf der gegenüberliegenden Flurseite. Er wollte Grimbi nicht unnötig reizen, auch wenn er gar nicht wusste, ob das Sprichwort auch wirklich der Wahrheit entsprach. Die ungewöhnlichen Sitten und Bräuche des kleinen Zwergs ließen allerdings darauf schließen, dass das Sprichwort zumindest auf ihn sehr wahrscheinlich zutraf. Joshua wollte ihn daher nicht länger warten lassen, denn einen Zwerg sollte man lieber nicht wütend machen, das wusste auch er.
    Während er sich mit kaltem Wasser den Schlaf aus den Augen rieb, wartete Grimbi ungeduldig vor der Tür. Er wippte dabei mit einem seiner breiten Plattfüße auf und ab. Als Joshua endlich aus dem Bad herauskam, machte der Zwerg ihm auf höfliche, aber dennoch bestimmte Art deutlich, dass es nun sofort zum Frühstück gehen würde, bevor sie es noch verpassten.
    De r Zwerg marschierte mit strammen Schritten voran und lief ohne Umwege schnurstracks zum großen Zauberersaal, wo ein üppiges Büffet auf die beiden warten würde. Auf dem Weg dorthin, erklärte Grimbi ihm in kurzen abgehackten Sätzen, dass der Zauberrat noch immer tagen würde und es noch zu keiner Entscheidung gekommen wäre.
    Nach der kleinen Lauferei betraten die beiden endlich die große Halle vor dem Zauberersaal. Sie wurde von mehreren imposanten Säulen getragen und auf dem Boden glänzte ein großkariertes, schwarzweißes Schachbrettmuster. Der Duft von Pfannkuchen und ofenfrischen Kartoffeln hing in der Luft. Grimbis Gesicht erhellte sich, nun, wo er wusste, dass er das Frühstück nicht verpasst hatte. Er schloss die Augen und sog den Duft der Leckereien mit einem breiten Lächeln ein.
    Plötzlich drangen aufgeregte Stimmen aus einem der Nebeneingänge herein. Kurz darauf betraten drei Halblinge die große Halle. Es waren die aus dem Zauberrat. Monat Kalipsian, Muglus Mograix und der dritte im Bunde hieß Meligo Uhomin. Ihre bunten Kostüme brachten ein wenig Farbe auf das eintönig karierte Fliesenmuster.
    Grimbi und Joshua blieben wie angewurzelt stehen. Dass die drei Halblinge hier erschienen, bede utete entweder, dass der Rat eine Entscheidung gefällt hatte, oder aber, dass er wieder einmal nur unterbrochen wurde.
    Die Halblinge stritten miteinander und fuchtelten dabei wild mit den Armen in der Luft herum. Monat und Muglus fluchten laut und schimpften mit Meligo Uhomin, aber der älteste der drei Halblinge blieb ganz r uhig. Er stakste mit seinem Gehstock langsam weiter und ließ den wütenden Wortschwall mit einer unerschütterlichen Gelassenheit über sich ergehen.
    Als die drei kleinwüchsigen Wesen Joshua erblickten, wurden sie still. Monat Kalipsian schob seine wulstigen Brauen tief hinunter und rang sich zu einem Lächeln durch, auch wenn es mehr als bösartig war. Muglus tat es ihm gleich, aber als Grimbi sich in ihr Blickfeld schob und sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte, zogen die beiden Halblinge ihre Köpfe wieder ein. Sie wandten sich noch einmal zu dem alten Meligo. Monat fing leise an zu flüstern, aber es war immer noch laut genug, so dass es Joshua und Grimbi mitbekamen, wenn auch nicht jedes Wort.
    „…die Bürde wirst auch du tragen müssen , Meligo, wenn deine Entscheidung falsch gewesen ist…“, sagte Monat giftig und pochte dem alten Halbling zweimal mit seinem dünnen Zeigefinger beschwörend auf die Brust. „…vielleicht bist du doch zu

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