Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

auf.“ Die Blicke der drei wanderten auf Grimbis rundlichen Bauch. „Aber Zwerge sind nicht dick, sie sind stämmig, ja, aber nicht dick…“, erzählte er todernst weiter, bis Benjamin ihn schließlich unterbrach.
    „Komm, mein lieber Freund, gehen wir essen“ , sagte er lachend und legte einen Arm um seinen kleinen kräftigen Begleiter.
    Kurz darauf saßen die d rei an der üppig eingedeckten Frühstückstafel. Unter anderem gab es Schwarzbrot mit Marmelade, eines von Grimbis Lieblingsessen. Joshua bekam allerdings bald heraus, dass Grimbi sehr viele Lieblingsessen hatte und es kaum etwas gab, was er nicht mochte.
    Während der Zwerg sich das Essen schmecken ließ, überhäufte Joshua Benjamin mit Fragen. Er wollte alles wissen, was sich in den letzten zwei Tagen im Zauberrat zugetragen hatte. Benjamin konnte ihm allerdings nicht alles beantworten, da er als Bote des Zauberrats zwar zu den wenigen gehörte, die Zugang zum Zauberrat hatten, aber dennoch bei Weitem nicht in alle Geheimnisse eingeweiht wurde. Er versuchte aber trotzdem, alle Fragen so gut es ging zu beantworten.
    Der Bote des Zauberrats erzählte ihm, dass am zweiten Tag der Ratssitzung ein kleiner Streit zwischen den Menschen und Halblingen ausgebrochen war.
    „…d ie Zwerge hielten sich für gewöhnlich aus den meisten Redereien heraus, aber die Halblinge Monat und Muglus spuckten ganz große Töne. Sie wollten um jeden Preis verhindern, dass du zum Zauberer ausgebildet wirst, denn sie fürchten sich sehr, dass du einmal so mächtig werden könntest wie dein Vater Gregorius es einst war und dann vielleicht den Verlockungen der bösen Seite erliegen würdest und den guten Pfad verlassen könntest. Sie debattierten mit den Menschen im Zauberrat Tag und Nacht, während die Zwerge die meiste Zeit schliefen.
    Am dritten Tag hielt Alfons Zalantimo eine lange Rede. Er erzählte von den Schicksalen vieler Menschen, die im Laufe ihres Lebens entweder von der guten zur bösen Seite oder von der bösen zur guten Seite wechselten, und noch von vielen anderen Dingen. Schließlich sagte er, dass morgen früh, also am heutigen Morgen, über dein Schicksal abgestimmt werden sollte. Der alte Zauberer hatte sich also entschieden.
    Und s chließlich kam es heute Morgen zur Abstimmung.“ Joshua hörte gebannt zu und vergaß dabei gelegentlich zu kauen. „Die beiden Zwerge Grimmosch Grollbart und Bugolosch Krähenhammer stimmten für dich. Sie haben mir erzählt, dass sie sich schon vor zwei Tagen entschieden hatten…“
    „Zwerge haben verdammt gute Nasen, hoho“, warf Grimbi schmatzend ein, wobei sein Blick den Rand seines Esstellers nicht verließ. „Sie haben einen hervorragenden Riecher. Ihr könnt euch auf sie verlassen“, fügte er todsicher hinzu und rümpfte anschließend etwas unappetitlich seine Nase.
    „Stimmt …“, sagte Benjamin mit hochgezogenen Augenbrauen. „Sie haben einen feinen Spürsinn“, bestätigte er Joshua und hatte einen Moment den Faden verloren, fand ihn aber schnell wieder. „Nun, die Zwerge haben jedenfalls für dich gestimmt. Zwei der Menschenzauberer haben gegen dich gestimmt, aber drei für dich und Alfons Zalantimo war auch unter den Befürwortern. Du brauchtest also nur noch eine einzige Stimme, aber nun waren die Halblinge an der Reihe. Monat Kalipsian hatte das Lächeln eines Siegers auf seinen Lippen, als er und Muglus Mograix die Hände erhoben und gegen dich stimmten. Es fehlte nun nur noch das Urteil von Meligo Uhomin, doch erstaunlicherweise stimmte der dritte Halbling für dich. Damit hatten die meisten Mitglieder des Rats nicht gerechnet, insbesondere Monat und Muglus nicht, denn sie schimpften protestierend mit dem alten Halbling, aber dieser änderte seine Meinung nicht mehr. Die Abstimmung war damit besiegelt und es stand fest, dass du zum Zauberer ausgebildet wirst.“
    „ Und weißt du, warum dieser alte Halbling Meligo für mich gestimmt hat?“, fragte Joshua.
    „Nein, das weiß ich nicht und wir werden es womöglich auch nie erfahren, denn Halblinge lieben ihre Geheimniskrämereien“, antwortete der Zauberbote. „Er wird es sich gut überlegt haben und seine Gründe haben, bevor er für dich gestimmt hat.“
    Joshua wischte sich die Gedanken fort. „Und woher wusstest du, dass der Zauberrat für mich stimmen wird?“
    Benjamin lachte. „Du meinst sicherlich wegen dem Trinkspruch? Nun, um ehrlich zu sein, habe ich das gar nicht gewusst. Ich habe nur so getan als ob, damit du dir nicht allzu