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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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Sitzplätze benötigt, aber da Joshua so dünn wie eine Bohnenstange war, glich sich das Platzangebot weitestgehend wieder aus.
    Der Zwergenpilot stand noch draußen auf dem Steg und unterhielt sich mit den Piloten anderer Bahnwagen. Er trug einen dicken gelben Pelzmantel mit flauschigem Kragen und auf seinen Kopf thronte eine dicke Lederhaube mit zwei aufgesteckten Hühnerfüßen.
    „Das ist wie Achterbahnfahren, hoho!“, sang Grimbi fröhlich. Voller Vorfreude setzte er sich eine der Fliegerbrillen auf, welche unter den Sitzen verstaut waren. Dann zog er die Augengläser noch einmal nach vorn, prüfte die Sicht mit einem zufriedenen Nicken und ließ das Gummi an der Brille wieder zurückschnellen. „Es ist nur ein Tick schneller als Achterbahnfahren“, fügte er lachend hinzu und holte einen gelben, zerbeulten Helm unter dem Sitz hervor. Er hatte oben einen braunen Streifen und glich dem eines Footballspielers. Grimbi zwängte sich den Helm auf und verschränkte anschließend pfeifend seine Arme hinter dem Kopf.
    Joshua wurde nun doch wieder ein wenig mulmig, während er Grimbi zuhörte und zusah. Kurz darauf drückte ihm Benjamin auch einen gelben Helm und eine Fliegerbrille in die Hand. Der Helm war viel zu groß für ihn, aber er setzte ihn, ohne nachzufragen, auf.
    „Das dient nur der Sicherheit“, sagte der große Zauberbote, aber Joshua wurde nun immer beunruhigter. Plötzlich freute er sich doch nicht mehr so riesig auf die Bahnwagenfahrt.
    Vor ihm klaffte ein pechschwarzer Tunnel mit gelbrot gestreiften Randsteinen auf, welcher auch nicht gerade einen vertrauenerweckenden Eindruck machte. Über dem Tunnel leuchtete eine gelbe Anzeigetafel, auf welcher „ ISLE OF MAN “ stand. Darunter zählten zwei Countdowns langsam die Zeit ab. Einer in englischen Ziffern und der zweite in Zwergensymbolen. Es waren nur noch fünf Minuten bis zum Start.
    Die Pilotenkanzel vor ihm war an den Seiten zerkratzt und eingedellt, als ob sie schon etliche Felsbrocken aus dem Weg räumen musste oder ein paar Steinschläge abbekommen hatte. Am Bug des Bahnwagens klebten hunderte von Mücken und Käfern, und Joshua konnte sogar die Überreste eines faustgroßen Nachtfalters erkennen.
    Er bekam immer mehr Bammel vor der Fahrt, aber als er hinter sich zwei junge Mädchen hörte, die sich riesig auf die Bahnfahrt freuten, versuchte er, sich zusammenzureißen. Der Countdown lief allerdings schneller herunter, als es ihm lieb war.
    Als die letzten dreißig Sekunden aufblinkten, machte sich auch der Zwergenpilot startbereit. Bevor er einstieg, zog er seine dicke Lederhaube enger um seinen Hals und warf einen abschätzenden Blick über die Waggons. Alle Passagiere hatten ihre gelben Helme aufgesetzt. Der Pilot zog daraufhin seine Fliegerbrille herunter und stülpte sich dicke Lederhandschuhe über. Es konnte scheinbar losgehen und Joshuas Herz fing an, schneller zu schlagen.
    Der Pilot schaute den Schulanfänger in der ersten Reihe einen kurzen Moment mit einem breiten Grinsen an; er schien alle Neulinge sofort zu erkennen. Dann stieg er mit einem breitbeinigen Schritt ein und setzte sich schwungvoll nieder, so dass seine Kanzel und die beiden Wagen dahinter hin und her schaukelten.
    „Jetzt geht’s endlich los, hoho!“, brüllte Grimbi und klatsch te in die Hände.
    Joshua hielt sich an der Stange vorn im Wagen fest. Der Zwergenpilot werkelte in Fußraum seines Cockpits noch einen Moment herum, wobei die Hühnerfüße auf seinem Lederhelm bei jeder Bewegung mitschwangen. Die Überrollbügel schlossen sich kurz darauf automatisch. Dann schaute der Pilot nach oben und zählte die letzten Sekunden des Countdowns mit. Als die Doppelnull auf der Anzeigetafel erschien, legte er zwei Hebel um und nahm anschließend eine geduckte Haltung ein. Der Bahnwagen kam langsam ins Rollen…
    Die Fahrt ging los und wurde von einem fröhlichen Kindergeschrei begleitet. Langsam fuhr der Bahnwagen in den Tunnel hinein. Joshua befand sich bald in völliger Dunkelheit, nur hinter ihm glommen noch die Lichter des Bahnhofs. Ein paar Augenblicke später leuchteten die schwachen Scheinwerfer der Pilotenkanzel auf. Sie waren an einen Dynamo angeschlossen, erklärte Benjamin, also würden die Lampen auch nur dann leuchten, wenn sich auch der Bahnwagen bewegte.
    Die schwachen Lichter gewannen schnell an Kraft und leuchteten bald den ganzen Tunnel aus. Joshua sah allerdings nur nackten braunen Stein. Die Decke war nur sehr niedrig, die Wände waren glatt

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