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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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brummende Töne den Saal. Sie kamen von einer Orgel und setzten sich zu einem fantastischen Musikstück zusammen.
    Joshua lief ein k leiner Schauer über den Rücken. „ So mussten sich Gladiatoren gefühlt haben, wenn sie die großen Schauplätze und Arenen der Antike betreten hatten “, dachte er sich und ging mit stolzer Brust weiter.
    Die Schüler betraten einen riesigen, ovalen Saal, dessen kuppelförmige Decke aus orangenen Glaselementen bestand. Hoch in der Luft schwebten dutzende von bunt leuchtenden Kügelchen umher, und es schien so, als ob sie sich zu den Klängen der Orgelmusik bewegten. In der Saalmitte waren vier lange Tafeltische aufgereiht, welche halbkreisförmig angeordnet waren und alle vor der Haupttribüne endeten. Oberhalb des Saals gab es noch eine ringförmig angelegte Zuschauerbühne, wie es sie meist auch in einem großen Theater gab. An den am Rande befindlichen Säulen des Saals hingen fünfzehn Meter lange, samtgrüne Vorhänge hinunter; auf ihnen prangten hellgrün leuchtende Stickmuster. Der Saal glich einem kleinen Kolosseum, nur waren die Hauptfiguren in der Arena keine Gladiatoren, Sklaven oder Barbaren, sondern Halblinge, Zwerge und Zauberer.
    Die oberen Ränge waren gefüllt mit älteren Zauberern und Familienangehörigen; die unteren Tische waren besetzt mit der Schülerschaft aller Jahrgänge. Alle Kinder, Menschen, Halblinge und auch die wenigen Zwerge waren von ihren Plätzen aufgestanden und verfolgten den Einzug der neuen Schülerinnen und Schüler mit großer Aufmerksamkeit. Im Hintergrund spielte die Orgel ihr pompöses Lied; die tiefen, dunklen Töne brachten gelegentlich den ganzen Saal zum Erzittern.
    Vorn auf der Bühne war ein großes Podium aus dunkelbraunem Holz und mit bunten Girlanden aufgebaut worden, wie bei einer Karnevalssitzung. Hinter dem zwei Meter hohen Tisch saßen drei alte Zauberer mit langen Bärten und zwei ebenso in die Jahre gekommenen Halblingen, dessen blasse Ballonmützen auch nicht mehr so farbenfroh strahlten, wie sie es wohl früher einmal taten.
    Angefü hrt von Mrs. Hobbingons lief der Schülertross an den langen Tafeltischen vorbei und machte schließlich vor dem großen Podium Halt. Die zweite Schuldirektorin stieg eine kleine Treppe hinauf und stellte sich etwas abseits der Bühne hin.
    Erst jetzt bemerkte Joshua einen kleinen, grauen Steinsockel, welcher in der Mitte der Bühne, direkt vor dem zwei Meter hohen Tisch der alten Zauberer, aus dem Boden ragte. Auf dem schlichten Sockel lag ein großer, schwarzer Zylinderhut. Er war auf den Kopf gestellt, so dass die dunkle Öffnung nach oben zeigte. Er musste irgendetwas mit der Zeremonie zu tun haben, dachte er sich.
    Die Orgelmusik füllte den Saal noch eine Weile mit ihren zauberhaften Noten und Tönen , und die an der Decke schwebenden Leuchtkügelchen tanzten im Takt mit. Als eine der bunten Kugeln etwas weiter nach unten flog, erkannte Joshua, dass das gar keine Leuchtkugeln waren, sondern Feenwesen! Sie drehten und bewegten sich wie kleine Balletttänzerinnen und ihre winzigen Flügel schimmerten dabei in den buntesten Farben.
    „Das sind alles Feenwesen!“, sagte Tom begeistert und zeigte mit dem Finger nach oben.
    Kurz darauf rauschte ein letzter, tiefer Brummton durch den Saal. Er klang wie das Tuten eines großen Schiffes, und Joshua, Peter und Tom spürten, wie der vibrierende Schall durch Mark und Bein ging. Noch während der letzte Ton am Ausklingen war, flogen die Feenwesen plötzlich in Windeseile nach unten und steuerten alle auf die Bühne zu. Für einen kurzen Moment fügten sie sich zu einem stummen, drehenden Kegel zusammen, ähnlich einer Windhose. Dann flog die erste Fee sturzflugartig in den schwarzen Zylinderhut und verschwand. Die anderen Feenwesen taten es ihr gleich, und eine nach der anderen tauchte in das Innere des schwarzen Hutes ab, ohne vorher merklich abgebremst zu haben, als ob es im Boden des Hutes ein Loch gäbe.
    Schließlich sau ste auch die letzte Fee in die schwarze Öffnung hinein. Es waren bestimmt einhundert Feen gewesen, und obwohl der Zylinderhut recht groß war und nur einem Riesen gepasst hätte, hätte der Hut eigentlich aus allen Nähten platzen müssen, aber wahrscheinlich war auch dieser in irgendeiner Form magisch, dachte sich Joshua.
    Nachdem alle die zierlichen, beflügelten Wesen im pechschwarzen Inneren des Hutes verschwunden waren, durchzog eine knisternde Stille den Raum. Alle Blicke waren nun auf die fünf alten Herren auf der

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