Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

das über tausend Jahre alte Symbol und Wappen der Wahanubusschule.
    Während die neu angekommenen Schüler innen und Schüler sich einen ersten Eindruck ihrer neuen Schule verschafften, dudelte im Hintergrund leise Trompeten- und Flötenmusik. Ein kleines Schulorchester hatte sich am Rande der Szenerie aufgestellt. Zwischen den klassischen Spielinstrumenten, die Joshua von der Erde kannte, waren auch ein paar völlig ulkige und fremdartige dabei. Eines von ihnen erinnerte an das Gehäuse einer Schnecke, nur war es in sich mehrfach gedreht und hatte gleich fünf trichterförmige Ausgänge.
    In der zweiten Reihe hinter den Zaubererlehrern und Schülern standen mehrere Familien und Elternpaare, die gekommen waren, um der festlichen Einschulung ihrer Kinder oder Enkelkinder beizuwohnen. Die Familien winkten ihren Lieben freudig zu, und sofern diese ihre Verwandten in der Masse wiedererkannten, winkten sie auch zurück, aber viele Schülerinnen und Schüler wurden von den Eindrücken so erschlagen, dass sie für ihre Familien und Verwandten gar kein Auge übrig hatten.
    Peters Mutter und ihre beiden Töchter und drei Brüder waren auch gekommen. Bis auf die etwas kleinere und stämmigere Mutter waren all ihre Kinder groß, schlank und blondhaarig, und sie winkten Peter fleißig zu. Auch Toms Eltern waren gekommen. Joshuas bester Kumpel war allerdings so hin und weg, dass er sie erst bemerkte, als Joshua ihn auf sie aufmerksam machte.
    Zwischen den Reihen der Menschen und Halblinge quetschte sich auf einmal ein Zwerg mit einem feurig roten Bart hindurch. Als er bemerkte, dass er sich plötzlich in der ersten Reihe befand, wich er rasch wieder zwei Schritte zurück, um sich im Halbschatten der Menschenzauberer zu verstecken. Joshua hatte ihn sofort erblickt und fühlte sich von ihm irgendwie beobachtet. Der Zwerg schob seinen Kopf noch einmal vorsichtig noch vorn und stierte mit zusammengekniffenen Augen umher, wobei man nicht wirklich ausmachen konnte, wohin er gerade schaute.
    Als Joshua Tom und Peter auf den rotbärtigen Zwerg aufmerksam machen wollte, hatte dieser sich schon wieder zurückgezogen und war in der Masse verschwunden. Neben dem merkwürdigen Verhalten des Zwergs war Joshua aber noch etwas anderes aufgefallen: Die Farbe seines roten Bartes hatte eine sehr große Ähnlichkeit mit dem rothaarigen Etwas, welches sie auf der Bergklippe gesehen und für ein vermeintlich wildes Tier gehalten hatten . Bevor er sich darüber weitere Gedanken machten konnte, wurde er von der Masse weitergeschoben.
    Mrs. Hobbingons führte die rund siebzig Kinder über den lauten Vorhof und schließlich über eine prunkvolle Treppe mit breiten, flachen Stufen in das Innere des Schlosses. Sie marschierten durch den großen Haupteingang, an dessen dunklen Holztoren hunderte von magischen Symbolen und Runen prangten. Als sie etwas tiefer im Schlossgemächern waren, hörten sie die Musik und das laute Stimmengewirr von draußen nur noch ganz leise klingen.
    Die Schüler innen und Schüler folgten Mrs. Hobbingons durch breite und schmale Korridore und gingen eine imposante Treppe hinauf, welche sich auf halber Strecke nach links und rechts teilte. Die meisten Wände und Decken waren mit dunklem Holz vertäfelt, und auf den edlen Parkettfußböden waren lange, dunkelrote Teppiche mit feinen Stickmustern ausgerollt worden. An einigen Wänden hingen große Zierteppiche mit bunten, zauberhaften Landschaftsbildern oder silbern und golden glänzenden, magischen Schriftzeichen. In vielen Ecken und Nischen standen steinerne Büsten, verschrobene Skulpturen und seltsame Figuren, aber auch imposante Statuen von Menschen und Halblingen, die in jener Welt offensichtlich von größerer Bedeutung waren.
    An den Wänden der großen, zweigeteilten Treppe prangte ein riesiges Mosaikmuster aus hell- und dunkelgrünen Steinen, welches das Eulen wappen von Wahanubus darstellte. Von der Decke hing ein großer Kronleuchter mit gelben und grünen Kerzen herunter. Er schenkte ihnen nur spärliches Licht; merkwürdigerweise züngelten über den grünen Kerzen auch grüne Flämmchen. Sie verliehen dem Raum eine etwas gruselige Atmosphäre.
    Auf der rechten Seite der obersten Treppenstufe blieb Mrs. Hobbingons stehen und wartete, bis sich alle Schülerinnen und Schüler vor ihr eingefunden hatten. Als die Kinder sich vor der zweiten Schuldirektorin aufgestellt hatten, stieß Tom Joshua und Peter mit dem Ellenbogen an.
    „Hey, seht mal, die Eule an der Wand hat