Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
lächelte liebreizend.
„Wir haben hier über zehntausend Bücher. Geht das bitte ein wenig präziser?“, fragte die Bibliothekarin mit gespitzten Lippen.
„Nein, das tut es nicht, ho!“, polterte der Zwerg genervt los. Als er merkte, dass Mrs. Quibblings Gesichtszüge sich abkühlten und sie sauer wurde, wiederholte er die Antwort noch einmal, und diesmal nett und zuvorkommend. „Nein, daran kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Der Titel der Lektüre beinhaltet das Wort Krakenschiff, ho.“
„ Krakenschiff also, einen Moment bitte.“ Sie schaute in ihrem hölzernen Computerkasten nach, wobei sie die Tasten so vorsichtig drückte, dass sie nicht das kleinste Geräusch von sich gaben. Dann schaute sie wieder auf. „Da haben wir sieben Treffer. Einmal haben wir hier < Das grausame Krakenschiff >, dann < Das Krakenschiff, der Schrecken der Meere >, < Die letzte Fahrt des Krakenschiffs >, < Die Abenteuer des Krakenschiffs >...“
„Hah, die Abenteuer des Krakenschiffs!“, rief Toimgil freudig aus. „So hieß das Buch, ich erinnere mich genau!“
„ Pssst!“, machte die Bibliothekarin säuerlich.
„Dann würden wir gern alle sieben Bücher ausleihen“, sagte Joshua leise.
„Einen Moment bitte.“ Mrs. Quibbling klimperte auf ihrer Tastatur herum. „Es tut mir leid, die Bücher sind zurzeit alle ausgeliehen.“
„Und wann w erden sie wieder zurückgebracht?“, fragte Joshua.
„Das kann ich nicht sagen“, antwortete die Oberbibliothekarin. „Die meisten Bücher wurden vor zwölf Jahren ausgeliehen.“
„Vor zwölf Jahren? !“, hinterfragte Joshua ungläubig.
„ Das sagte ich bereits.“
Joshua schaute seine Begleiter mit einer hoffnungslosen Miene an.
„Aber gibt es denn keine Frist, in welcher die Bücher zurückgegeben werden müssen?“, fragte Peter schließlich.
„Naja, im Grunde genommen schon, aber wenn jemand ein wenig länger zum Lesen brauch t, dann geben wir ihm auch die nötige Zeit.“
„ Aber die Bücher sind doch schon seit zwölf Jahren ausgeliehen“, sagte Peter verständnislos. „Liegt es da nicht auf der Hand, dass die Bücher überhaupt nicht mehr zurückgebracht werden?“
„ Nein, das kann ich mir nicht vorstellen! In meiner Bücherei herrscht Zucht und Ordnung!“, bellte die Oberbibliothekarin und hob ihre Nase in die Luft.
Toimgil schnaubte ungeduldig, denn wenn Zwerge etwas nicht besaßen, dann war es Geduld.
„I ch weiß sowieso nicht, ob uns irgendeines der Bücher weitergeholfen hätte“, sagte Joshua.
„Und wer hat die Bücher ausgeliehen?“, fragte Tom die Bibliothekarin frei heraus.
Mrs. Quibbling schielte kurz auf ihren Monitor und sagte dann: „Das darf ich leider nicht sagen, das ist strenges Büchereigeheimnis.“
Toimgil hatte mittlerweile die Faxen dicke. Ihm dauerte die Angelegenheit sowieso schon viel zu lange. Er bäumte sich zu seiner vollen Größe auf, ballte seine Fäuste kurz zusammen und machte ein sehr finster dreinschauendes Gesicht.
Mrs. Quibbling zuckte ganz leicht zusammen, als der stechende Blick des stämmigen Wesens sie traf. Sie änderte kurzerhand ihre Meinung, denn auch Sie schien zu wissen, dass Zwerge schnell zu ungemütlichen Zeitgenossen werden konnten.
„Nun gut, so geheim ist es ja nun auch wieder nicht , haha“, sagte sie mit einem gekünstelten Lachen. Sie schaute noch einmal in ihren Kasten, um sich zu vergewissern. „Die Bücher hat fast alle ein Herr namens Balondo vor zwölf Jahren ausgeliehen.“
Als die Bibliothekarin den geheimnisvollen Namen ausgesprochen hatte, herrschte für ein e Weile eine knisternde Stille. Balondo , spukte es immer wieder in Joshuas Kopf herum.
Schließlich brach Tom den Kreis des Schweigens und sagte: „Ach du grüne Neune! Und was heißt das nun wieder?“
Joshua und Peter zuckten die Achseln, während sich über Mrs. Quibblings Kopf langsam ein Fragezeichen bildete.
„Das heißt, ihr kennt diesen Herrn ?“, fragte sie überaus skeptisch.
„ Nein, eigentlich nicht“, antwortete Joshua. „Ähm, Mrs. Quibbling, Sie sagten die meisten Bücher wurden vor zwölf Jahren von Herrn Balondo ausgeliehen. Welche Bücher wurden denn nicht von ihm ausgeliehen?“
„ Es handelt sich lediglich um ein einziges Buch, welches Herr Balondo nicht ausgeliehen hat, und zwar < Die Abenteuer des Krakenschiffs >. Es ist ja eigentlich ein Büchereigeheimnis…“, begann die Bibliothekarin langsam, aber als Sie erneut mit Toimgils ungemütlichem Blick konfrontiert wurde,
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