Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
Nachkömmling der Familie Bleu Chuck gehandelt haben, der William einfach nur sehr ähnlich sieht.“
„Und du meinst er hat sich dann nach dem Hund seines Urgroßvaters benannt?“, fragte Peter äußerst skeptisch.
„Ho.“
„Also, ich weiß zwar nicht wie ihr das seht, aber ich habe das Gefühl, dass wir ein wenig auf der Stelle treten“, meinte Peter. „Ich würde vorschlagen, wir lesen das Kapitel erst einmal zu Ende.“
Joshua las weiter, ohne allerdings auf weitere brauchbare Hinweise zu stoßen, bis er nach einer ganzen Weile zum Ende des Kapitels kam.
„ …William Bleu Chuck war vierzehn Jahre lang Kapitän des Krakenschiffes gewesen, bis er in einer Seeschlacht mit zwei Handelsschiffen tödlich verwundet wurde. Es sollte seine letzte Fahrt gewesen sein. Seine Gebeine wurden auf dem alten Piratenfriedhof, auf der Spitze des Krakenberges, wie man ihn später nannte, begraben. Die Fahrt des Krakenschiffs ging aber weiter, unter dem neuen Kapitän Sir Jack Pullings, aber das ist ein anderes Kapitel…“
„Gruselige Geschichte“, sagte Tom. „ Der alte Bleu Chuck liegt also auf einem Piratenfriedhof.“
„Der liegt hinter dem Düsterwald“, sagte Toimgil. „Und es soll da spuken!“
„F-falls ihr vorhabt dorthin zu gehen, gehe ich nicht mit!“, sagte Peter ängstlich. „Außerdem hat uns Mrs. Hobbingons verboten durch den Düsterwald zu gehen.“
„Wahrscheinlich finden wir dort sowieso nichts als Knochen“, meinte Joshua.
Nach einem Moment der Stille sagte Tom: „Josh, mir ist gerade wieder eingefallen, warum uns der Name Bleu Chuck so bekannt vorkam. Das kleine Monster Polly hat’s uns nämlich erzählt, als es in Bernhards Hamsterkäfig gefangen war. Erinnerst du dich? Er hat immer Balondo, Balondo gerufen, aber ab und zu hat er auch mal Chuck, Bleu Chuck, Chuck gesagt.“
Einen Moment dachte Joshua nach, aber dann fiel es auch ihm wieder ein. Tom hatte recht: Polly hatte tatsächlich den Namen Bleu Chuck gerufen.
„ Und hilft uns das jetzt irgendwie weiter?“, fragte Peter.
Nachdem die v ier kurz fragende Blick austauschten, antwortete Tom schließlich: „Nein, ich glaube nicht.“
„Vielleicht sollten wir erstmal eine Nacht drüber schlafen“, schlug Peter vor.
Das war wahrscheinlich die beste Idee, dachte sich auch Joshua und klappte das klebrige Buch wieder zu. Ganz aus seinem Kopf wollten William, Balondo und Polly aber nicht verschwinden. Tom konnte in dieser Nacht und auch in den kommenden Nächten nur selten die Augen zudrücken. Die Angst vor dem Papagei hatte ihn so sehr aufgewühlt, dass er ganze sieben Tage brauchte, um halbwegs wieder zur Ruhe zu kommen.
Nach einiger Zeit ging aber alles wieder mehr oder weniger seinen gewohnten Gang. Auch Joshuas Gemüt beruhigte sich wieder: Irgendwann würden sich die merkwürdigen, teilweise auch unheimlichen Umstände schon aufdecken, und dann würde alles sicherlich im Guten enden, hoffte er.
Kapitel 23
Unruhe n auf Schloss Wahanubus
J e mehr Tage verstrichen, desto weniger musste er noch an den Piratenkapitän und seine tierischen Begleiter Balondo und Polly denken, und nicht zu vergessen an Qworl, dem kleinen Homunkulus. Letzteres rückte ihm nur noch einmal etwas stärker ins Gedächtnis, als ein paar Tage später endlich die lang ersehnten, frischen Kristalle angeliefert wurden.
Zu dieser Zeit war gerade Wochenmitte und später Nachmittag, als eine schwarze Kutsche aus Eisen – gezogen von acht kräftigen Schweinen mit gewaltigen Hauern – über die Steinbrücke des Wahanubusschlosses polterte. Auf dem schwarzen, geschlossenen Kutschenwagen prangten edle, goldene Buchstaben. Darauf stand in bogenförmiger Schrift: < Bankwagen Drachgold >.
Drachgold war die größte Bank der Zauberwelt. Der Name Drachgold reichte Jahrhunderte zurück, bis zu ihren alten Gründungsvätern, denn diese sollten den Legenden nach einen riesigen Drachenschatz gefunden haben, mit welchem sie schließlich die Bank eröffneten.
Der Kutscher des Bankwagens war ein kleiner Halbling, dessen Kostüm und Ballonmütze in verschiedenen Gelb- und Goldtönen glänzte n. An seiner Seite saß ein menschlicher, muskelbepackter Söldner in einer silbernen Rüstung. Er trug einen Plattenhelm auf dem Kopf und in seiner Hand hielt er einen spitzen Speer.
Einige Schülerinnen und Schüler, die den Bankwagen schon von weitem gesehen hatten, umkreisten ihn bei seiner Ankunft und beobachteten den seltenen Besuch
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