Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
Krakenschiffs, die einäugige Krake, die meisten Schiffe überfallen und geplündert.“
„Ein e Riesenkrake mit nur einem Auge - ist ja megacool“, sagte Tom mit vollem Mund. „Lies weiter!“
„William Bleu Chuck wurde bald der Schrecken der Meere genannt und war bald in fast jedem Winkel Zomanas bekannt. Andernorts wurde er aber auch der Robin Hood der See genannt, denn man sagte ihm nach, dass er das Gold nur von den Reichen nahm, um es an die Armen weiterzugeben. Wieviel Wahrheit aber wirklich dahinter steckt, weiß heute niemand mehr. Auffällig ist aber, dass während seiner Ära fast nur pompöse, dickbäuchige Handelsschiffe ausgeraubt wurden, und die Seeleute, die sich ergaben, vom Tod verschont blieben. Die anderen drei Kapitäne des Krakenschiffs waren da anders: Sie versenkten meist alle Schiffe, die ihnen in die Quere kamen und ließen nichts und niemanden am Leben. Eines steht wohl aber fest: Grausam waren sie alle vier, die sogenannten Krakenkapitäne und…“
Der Rest der Seite war mit einer eingetrockneten Tomatenscheibe verschmiert und somit unlesbar. Toimgil räusperte sich leise und tat so, als ob er dafür nicht verantwortlich war.
Joshua blätterte um. Auf der nächsten Seite war ein Bild des einstigen Piratenkapitäns zu sehen. Auf seiner Schulter hockte ein grüner Papagei und zu seinen Füßen saß ein alter, braunschwarzer Schäferhund. Es war ein Zauberbild, denn hin und wieder bewegte sich der Kapitän, sein kleiner grüner Begleiter plusterte sein Federkleid ab und zu auf, und der Schäferhund bleckte gelegentlich seine Zähne.
Auf dem Bild trug William Bleu Chuck einen roten Kapitänsmantel mit gelben Streifen an Ärmeln und Kragen. Ein mächtiger Säbel war an seinem Gürtel befestigt und auf seinem Kopf thronte ein wuchtiger Hut, der genauso schwarz war wie sein dichter Krausbart.
Joshua stockte der Atem, als er den Kapitän in Großaufnahme sah!
„Das ist zweifelsfrei der magische Piratenkapitän Balondo !“, flüsterte Joshua laut hörbar.
„Sieh mal, was hier unter dem Bild steht“, sagte Peter. „Krakenkapitän William Bleu Chuck mit Hund Balondo und Papagei Polly.“
„Oh oh, das hat nichts Gutes zu bedeuten“, befürchtete Tom. „Dann ist das also tatsächlich Polly auf dem Bild. Der Polly, der uns schon auf den Fersen war und es wahrscheinlich immer noch ist…“
Tom sah auf einmal nic ht mehr so begeistert aus, denn er hatte immer noch eine riesengroße Angst vor dem Papagei.
„Tom, das ist doch nur ein Bild“, sagte Joshua. „Außerdem ist der Papagei mausetot. Wie du weißt, hat Bernhard ihn mit seiner Flinte erwischt.“
„Ja, und wie du weißt war sein Grab am nächsten Tag leer gewesen…“
„Wahrscheinlich hat ihn irgendeine Nachbarskatze ausgebuddelt und der Papagei liegt jetzt irgendwo anders.“
„Ja hoffentlich“, bibberte Tom.
„Viel interessanter ist doch, dass William einen Hund namens Balondo hatte“, fand Joshua.
„Und was soll uns das nun wieder sagen?“, fragt e Tom und schob sich noch eine Handvoll Erdnussflips in den Mund.
„Das heißt, er hat den Namen seines Hundes angenommen.“
„Ja, und warum?“
Joshua zuckte mit den Schultern.
„Das ist doch klar!“, posaunte Peter heraus. „So etwas steht doch in jedem Krimibuch. William hat den Namen seines Hundes als Decknamen benutzt, damit man ihn anhand seines bekannten Namens William Bleu Chuck, der ja offensichtlich auf ganz Zomana bekannt war, nicht wiedererkennt.“
„Es fragt sich nur , wie das möglich ist?“, sagte Joshua, während die anderen ihn verwirrt anschauten und noch nicht wussten, worauf er überhaupt hinauswollte. „Na, William ist schließlich vor mehr als zweihundert Jahren gestorben. Er kann nicht derjenige sein, der sich am Brookmanns Park als Balondo ausgegeben hat.“
„Mit Magie ist v ieles möglich“, sagte Toimgil schmatzend. „Wir Zwerge verstehen zwar nicht viel von dem Zeugs, aber ich habe schon viele kuriose, magische Dinge gesehen, bei denen sich mir der Magen umgedreht hat. Vielleicht war es ja auch nicht William selbst, den du gesehen hast, sondern nur sein Geist“, schlug er vor.
Den drei Jungs liefen bei dieser unheimlichen Vorstellung kalte Schauer über die Rücken.
„Das ist nicht witzig!“, sagte Tom fröstelnd.
„D as sollte auch kein Witz sein“, sagte der Zwerg und blieb dabei todernst. „Bei diesem Balondo, den du am Brookmanns Park getroffen hast, könnte es sich aber auch einfach nur um einen
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