Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
drei keine Ruhe gebt“, sagte sie halb vorwurfsvoll und halb verständnisvoll. „Nun, seit wann steht ihr denn schon vor der Tür?“
„Wir wollten gerade anklopfen“, versicherte Peter. „Und wir haben gar nichts gehört.“
„Ist das so?“, hinterfragte sie argwöhnisch.
Peter wurde knallrot.
„Mrs. Hobbingons, wir machen uns Sorgen wegen dem Gewitter“, sagte Joshua schließlich.
„ Joshua Fantasio, wir haben doch schon so häufig darüber gesprochen. Ihr braucht keine Angst haben, so etwas gehört zu den ganz normalen Naturschauspielen Zomanas.“
„Aber in dem Brief steht doch, dass es durch einen schwarzmagischen Zauber heraufbeschworen wurde!“, widersprach Joshua ihr, der endlich wissen wollte, was hier vor sich ging und dafür auch in Kauf nahm, dass sie dadurch aufflogen.
„Also haben die Herren doch gelauscht“, sagte die Hauslehrerein vom Haus Menelnius und seufzte. Sie schaute den drei tief in die Augen. Dann fuhr sie fort: „Nun, da ihr wahrscheinlich auch alles andere mitgehört habt, werde ich es euch erzählen, es hat ja sowieso keinen Zweck, etwas vor euch zu verheimlichen. - Wir wissen schon seit einigen Tagen, dass der Sturm durch schwarze Magie geschaffen wurde, aber ich habe es euch nicht wissen lassen, damit ihr euch keine Sorgen macht, und damit es sich nicht in der ganzen Schule herumspricht, denn sonst spielen hier bald alle verrückt. Die Zeiten sind ja schon unruhig genug! Wir wissen allerdings nicht, wer diesen Sturm heraufbeschworen hat, aber wir vermuten, wie auch ihr schon gemutmaßt habt, dass dahinter der Homunkulus steckt. Der Zauberrat von Luum wird sich der Sache annehmen, übrigens genauso wie er sich dem Piratenfriedhof angenommen hat. Sie haben Boten ausgeschickt und den Friedhof überprüft, aber das habt ihr ja wahrscheinlich sowieso schon alles mitgehört, oder?“ Die drei nickten gewissenhaft. „Nun, dann brauche ich das Ganze ja nicht noch einmal wiederholen. Ich hoffe sehr, dass das alles unter uns bleibt und ich hoffe, dass ihr nun immer noch gut einschlafen könnt.“
Haggard bedachte die d rei mit einem gefälligen und zugleich übelgemeinten Blick.
Jetzt wussten die d rei zwar die Wahrheit über den Sturm, aber sie wussten noch nicht so ganz, ob ihnen die Wahrheit auch gefiel. Eines stand jedoch fest: Die nächsten Nächte würde es ihnen etwas schwieriger fallen einzuschlafen. Das hatten sie nun von ihrer Neugier, dachte sich Joshua, als Haggard sie unsanft hinausbegleitete.
Joshua, Tom und Peter blie ben an diesem Abend noch lange wach. Ihre Köpfe ratterten und mussten über allerlei angsteinflößender Dinge nachgrübeln.
Tags darauf hatte der Hausmeister alle Briefe, Postkarten und Päckchen verteilt. Mit einem Murren hatte er Joshua, Tom und Peter ihre Briefe und Päckchen in die Hände gedrückt. Alle drei hatten jeweils einen Brief und ein kleines Paket von ihren Eltern bekommen. Die Briefe enthielten freundliche Weihnachtsgrüße. Mathilda, Bernhard und Max schienen es gut zu gehen, aber seine Mutter hatte auch geschrieben, dass ihnen ihr Joshi sehr fehlen würde. Sie hofften, dass es ihrem Sohn auf der neuen Schule für Hochbegabte im hohen Norden Großbritanniens – wie es ihnen Benjamin mit ein wenig Zauberei in den Kopf gepflanzt hatte – gut gehen würde, und er hoffentlich bald, in den nächsten Ferien, gesund und munter zurückkommen würde.
Dass seine Eltern nicht wissen durften, dass er auf einer Zauberschule auf einem anderen Planeten war, wurmte Joshua zwar noch immer ein wenig, aber so wollten es die Gesetze des Zauberrats nun einmal und wahrscheinlich war es auch besser so.
Nachdem die Jungs die Weihnachtsgrußkarten gelesen hatten, machten sie sich über die Päckchen her und rissen sie gierig auf. Peter packte ein glänzend weißes Hemd aus, über welches er sich ebenso wenig freute wie Tom über den selbst gestrickten Schal, und wie Joshua über die halb zermatschte Pizzatorte, die Mathilda ihm eingepackt hatte. Auf der klebrigen mit Schlagsahne überhäuften Oberfläche hing ein kleines, rotes Fähnchen, auf welchem Folgendes stand: < Damit du auch groß und stark wirst >.
„Boah , sieht die lecker aus!“, sagte der dickliche Tom, als er die saftige Torte sah. „Hey Josh, wollen wir tauschen?“, fragte er und hielt Joshua den blau-braun karierten Schal unter die Nase.
Ohne lange zu zögern , gab Joshua Tom die Pizzatorte, da er sie sowieso nicht essen würde. Den Schal wollte er aber auch nicht haben,
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