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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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Schein, der eben noch auf Chucks Gesicht lag, war von einer auf die andere Sekunde verschwunden. Dann zielte er mit seinem kräftigen Zeigefinger auf Joshuas Fußfessel. Ein kleiner grüner Blitz löste sich von der Fingerkuppe und drang in das Schloss ein, das sich daraufhin klackend öffnete.
    „Die brauchst du jetzt nicht mehr!“, sagte Chuck in einem unangenehmen Tonfall. „Von hier kannst du sowieso nicht fliehen!“
    Der Krakenkapitän packte Joshua an der Hand und zog ihn hinter sich her.
    „KWAAK, KWAAK! BALONDO, BALONDO, KWAAAK! POLLY MÖCHTE EINEN KEKS!“, plapperte der Papagei aufgeregt vor sich hin. Dann schwang er sich in die Lüfte und flog vorneweg.
    Bleu Chuck leuchtete ihnen mit der Laterne den Weg durch das schummrige Schiffsinnere. Balondo trottete ihnen langsam hinterher, aber er verlor rasch den Anschluss, denn seine alten Knochen konnten ihn nicht mehr so schnell tragen.
    Auf dem Weg nach oben brummte der Krakenkapitän ein Seemannslied, bis er sich unterbrach und mit einem Kopfnicken auf eine Leiter deutete.
    „Dort hinauf!“, sagte er barsch. Joshua folgte dem Befehl ohne Widerworte und machte sich an den Aufstieg; was hätte er auch anderes tun sollen? Er wusste, dass er sich mit Bleu Chuck gar nicht erst zu duellieren brauchte, denn der Seemann war ihm körperlich und auch in der Magiekunde sehr weit überlegen. Joshuas Körper zitterte ein wenig vor Angst und Ungewissheit, als er Sprosse für Sprosse erklomm.
    „Weißt du eigentlich, was das für eine Plackerei gewesen ist, dich zu finden?“, wetterte Bleu Chuck, aber Joshua sagte nichts. „Ach, ich hatte vergessen, dass du ja nicht so gesprächig bist.“ Der Pirat räusperte sich. „Zwölf Jahre haben ich und die anderen Krakenkapitäne dich gesucht. Wir wussten, dass der rotbärtige Zwerg… wie war doch gleich nochmal sein Name… ah ja: Frodol! Wir wussten, dass er dich irgendwo auf der Erde versteckt hatte, aber wo genau, wussten wir nicht. Aber irgendwann hat sich der jämmerliche Zwerg dann ja doch erinnert. Dieser Feenstaub hatte ihm lange Zeit die Erinnerung geraubt, aber dann, nach zwölf Jahren war sie endlich wieder da! Weißt du, Zwerge sind verdammt widerspenstig gegen Magie. Deshalb hat er uns auch nicht gleich verraten, wo er dich damals abgesetzt hatte, aber Qworl hat Erinnerungsbilder in seinem zwergischen Dickkopf sehen können. Wir wussten dann immer noch nicht so genau, wo du warst, aber wir bekamen heraus, dass du irgendwo in London sein musstest, haha! Ich war damals in Irland, bei den Iren habe ich dich gesucht, am völlig falschen Fleck. Dann bin ich nach London gereist und habe dort einen schwarzmagischen Sturm entfacht. Es war ein prächtiger Sturm, nicht wahr?!“ Joshua schwieg. „Naja, aber das Katz und Mausspiel in deinen Düsterträumen, das fand ich wirklich amüsant, und du?“
    Er wartete einen Moment, aber da Joshua erneut nichts sagte, redete er einfach weiter. „Also nicht. Naja, du bist mir in den Träumen ein paar Mal entkommen, aber dann habe ich dich doch erwischt. Du bist von diesem Riesenschmetterling abgestürzt, weißt du noch, haha! Und dann haben meine Düsterwolken dich endlich umschlungen, und dann wusste ich endlich, wo du warst: Am Brookmanns Park!“ Bleu Chuck hatte ein höllisches Grinsen im Gesicht. „Ein wirklich hübsches Plätzchen, haha! Und so habe ich dich schließlich gefunden. Ha, der alte William Bleu Chuck hat es nochmal allen gezeigt, joho! Und das zweihundert Jahre nach seinem Tod, wer hätte das gedacht, wie?“
    Als sie die nächste Ebene erreicht hatte n, beugte sich Bleu Chuck noch einmal tief zu Joshua hinunter, so dass seine Halsketten, an denen widerliche Schrumpfköpfe hingen, vor Joshuas Nase hin und her baumelten.
    „Wusstest du eigentlich, dass ich über zweihundertfünfzig Jahre alt bin?“ Joshua rührte sich nicht von der Stelle. „Eigentlich bestehe ich nur noch aus verfaultem Fleisch und Knochen, aber ich habe mich nach meiner Wiedergeburt ein wenig ansehnlicher und schöner gezaubert.“ Chuck machte ihm hübsche Augen, öffnete sein Gewand ein wenig und machte einen Knicks. „Habe mich doch wieder ganz hübsch hingekriegt, oder?“, fragte er und machte eine Pirouette. „Möchtest du sehen, wie ich wirklich aussehe?“ Joshua schüttelte den Kopf, denn allein die Vorstellung von einem Skelettpiraten flößte ihm tierische Angst ein. „Haha, kann ich gut verstehen“, lachte Bleu Chuck und atmete genüsslich und tief durch, so dass sein

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