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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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sich eine Tür aus schwarzem Holz. Bleu Chuck trat sie mit seinem Holzbein auf und gab Joshua mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er eintreten solle. Hinter der Tür verbarg sich ein schummrig beleuchteter Saal mit einer hohen Decke und zwei pompösen Treppen. Die Wände, Treppen und der Boden waren aus schwarzem Holz, wie auch alles andere in dem Raum. Der grün gefiederte Polly, der auf einem alten, kaputten Kronleuchter saß, war der einzige Farbklecks in dem tristen Saal. Er schwang sich in die Lüfte, als das ungleiche Paar den Raum betrat, und ließ sich auf der Schulter des Piratenkapitäns nieder.
    „KWAAK! POLLY MÖCHTE EINEN KEKS! KWAAAK!“
    Bleu Chuck griff in seine Manteltasche, holte einen Kräcker heraus und gab ihn Polly, der ihn gierig verschlang. Anschließend rülpste der Vogel leise; sein Herrchen freute sich angesichts der Zufriedenheit seines zweibeinigen Begleiters, und für einen Moment bekam er jäh einen ganz verliebten Blick.
    „Ist er nicht ein feine s Prachtkerlchen?“ Dann wurde sein Blick wieder ernst und er zeigte mit seinem Finger auf die rechte Treppe. „Dort hinauf, Kalito.“ Als Joshua sich nicht sofort rührte, schubste der Pirat ihn vorwärts. „Muss ich dir noch Beine machen?!“
    Joshua ging schließlich verängstigt weiter und seine Knie wurden mit jedem Schritt weicher.
    „Das hier ist der alte Festsaal des Krakenschiffs“, erklärte Bleu Chuck und schwenkte dabei wieder in eine vergnügliche Festtagsstimmung über. „Hier haben wir früher immer gespeist und getrunken. Ach, das waren herrliche Zeiten!“, sagte er und schwang beim Gehen seinen Arm um Joshua.
    Joshua hatte so allmählich das Gefühl, dass der Krakenkapitän nicht mehr alle Sinne beisammen hatte, denn seine Stimmung änderte sich immer wieder wie aus heiterem Himmel. Vielleicht war er ja im Laufe der Jahre verrückt geworden, dachte Joshua.
    „Das Schiff ist mehr als vierhundert Jahre alt, aber dafür sieht die alte Dame noch recht gut aus, findest du nicht? Sie wurde vor zweihundert Jahren versenkt; so stand es zumindest in den Büchern, denn das tragische Ereignis fand nach meinem Tod statt. Außerdem hat es mir der vierte Krakenkapitän persönlich bestätigt, und der sollte es schließlich wissen, denn er war an Bord, als das Schiff sank, haha.
    Es war übrigens meine Idee, das Krakenschiff vom Meeresgrund wieder zu heben und seetauglich zu machen. Wir Piraten brauchen einfach ein Schiff, ein zu Hause, verstehst du? Dabei war es gar nicht so einfach herauszufinden, wo genau das Schiff gesunken war, denn daran konnte sich weder der vierte Krakenkapitän noch seine zum Leben erweckte Crew erinnern. Also habe ich mich auf die Suche gemacht. Ich habe dutzende von Piratenbüchern gewälzt, und weißt du, wo ich letztlich fündig geworden bin? Du wirst es nicht glauben, aber das war in der kleinen Schulbibliothek der Wahanubusschule, haha! Ist das nicht verrückt?“ Bleu Chuck breitete beide Arme aus und drehte sich einmal begeistert seufzend im Kreis. „Das hier nenne ich mal einen Ort zum Wohlfühlen, findest du nicht auch?“
    Joshua sah sich in dem großen Saal noch einmal um; er konnte Bleu Chucks Meinung aber nicht teilen, denn das schwarze und im Laufe der Zeit modrig gewordene Holz sorgte eher für eine bedrückende Atmosphäre. Dem Ort fehlte es völlig an Leben; er wirkte nahezu gespenstisch. Joshua fehlte gar die nötige Phantasie, um sich vorstellen zu können, dass der Saal und das Schiff früher einmal hübscher und heimeliger ausgesehen haben mochten.
    Nachdem die beiden die rechte Treppe erklommen hatten, führte Bleu Chuck Joshua über einen langen Korridor, dessen Läufer sich durch die jahrzehntelange Witterung schon beinahe völlig aufgelöst hatte. Er bestand nur noch aus ein paar Fetzen, und die rote Farbe, die der Teppich einst getragen hatte, war auch nur noch schwer zu erkennen. Die mit Holz vertäfelte Decke war mit einer grünen Moosschicht überzogen und an den Wänden klebten allerlei bunte Muscheln und Krebstiere, die sich hier im Laufe der Zeit, als das Schiff auf dem Meeresboden lag, eingenistet hatten. Die von den Toten erweckte Crew hatte es wohl nicht für nötig gehalten, das Schiff wieder blitzblank zu putzen, oder sie hatte sich wichtigeren Dingen gewidmet.
    Am Ende des Ganges befand sich eine Tür, in dessen Mitte ein kleines Bullaugenfenster klaffte, durch welches helles Licht schien. Auf dem runden Fenster klebte allerdings eine große gelbe Muschel, die

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