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Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bacon
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anprobierten, während ihre Eltern mit leuchtenden Augen zusahen.
    »Doch die größte Innovation lässt sich nicht in einem Mikrochip messen. Sie kann nicht in eine Steckdose gesteckt oder anprobiert werden. Sie wurde nicht in einem Labor hergestellt oder in einer Fabrik zusammengebaut. Nein, die größte Innovation ist viel einfacher als das. Die größte Innovation seid ihr .«
    Das Mikro in der einen Hand, seinen Stock in der andern, trat Vex nach vorn an den Rand der Bühne.
    » Ihr seid der Grund, dass Superhelden nachts nicht mehr ruhig schlafen können«, sagte er. » Ihr erfüllt die Herzen schwacher Menschen mit Angst. Ihr unterbrecht die Lokalnachrichten mit schrecklichen und raffinierten Bedrohungen, ihr ändert das Wetter auf verrückte und besorgniserregende Weise.«
    Ich sah, wie Dad beim letzten Punkt nickte.
    »Ohne euch«, sagte Vex, »spielte keine unserer Dienstleistungen eine Rolle. Wir sind hier, weil wir an die bösen Dinge glauben, die ihr tut. Deshalb geben wir unser Bestes, damit ihr euer Schlimmstes geben könnt!«
    Die Menge brach in einen wilden Beifallsturm aus. Ich war überrascht, als ich merkte, dass auch ich klatschte. Ich war zwar noch immer skeptisch, was all die bösartigen Pläne und schrecklichen Drohungen betraf, doch zum ersten Mal konnte ich verstehen, was den Reiz des Lebens als Superschurke ausmachte. Es war die Form der Macht, ein Weg, Kontrolle zu übernehmen in einer unkontrollierbaren Welt.
    Der Jubel schien diesmal noch länger anzuhalten. Die Messehalle tobte. Es wurde gejohlt und mit den Füßen getrampelt. Doch als ich hinter mich schaute, sah ich Menschen, die überhaupt nicht jubelten. Sie schrien.
    Irgendetwas war gerade schrecklich schief gegangen.

8
    Mit anderen aus der Super-Gemeinde zusammenzukommen, kann Spaß machen und informativ sein!

    Die Schurken im hinteren Teil der Halle rannten auf die Ausgänge zu, stießen sich gegenseitig aus dem Weg und zogen ihre Waffen. Vex hatte seine Rede unterbrochen. Der Lärm war unglaublich.
    Ich blickte über die Meute hinweg, und auf einmal sah ich den Rauch.
    Er trieb wie eine schwarze Wolke in den hinteren Teil der Messehalle. Doch als er näher kam, merkte ich, dass von treiben keine Rede sein konnte. Er marschierte.
    Der Rauch hatte die Form eines Menschen. Und er bewegte sich auch wie ein Mensch.
    Er war gut einen Meter achtzig groß, mit allen Ausformungen eines Menschen. Zwei Beinen, zwei Armen. Rauchfäden, wo sonst die Finger sitzen. Nur der Rumpf war eine dicke Wolke und das Gesicht ein dunkler, konturloser Nebel.
    Phineas Vex stand auf der Bühne und beobachtete die Rauchgestalt mit einer Mischung aus Verwirrung und Angst. Mitarbeiter von VexaCorp umringten ihn. Er versuchte ins Mikro zu sprechen, doch seine Stimme wurde von den Schreien übertönt, die den Raum erfüllten.
    Ein Wachmann vom VexaCorp-Sicherheitsdienst sprang von der Bühne und schoss mit seinem Plasma-Revolver, doch der Strahl ging einfach durch die Gestalt hindurch. Es war, als würde man versuchen, eine Wolke abzuschießen. Ehe der Wachmann eine zweite Ladung abfeuern konnte, streckte die Gestalt ihre Hand aus Rauch aus und packte den Mann am Hals. Sofort ließ er den Plasma-Revolver fallen. Er versuchte, nach dem Wesen zu treten und zu stoßen, doch seine Arme glitten wirkungslos durch den dunklen Rauch.
    Die Gestalt packte den Mann fester und umschloss ihn mit einer finsteren Wolke, die wie ein Tornado wirbelte. Ein Blitzschlag schoss durch das Dunkel. Und plötzlich war der Wachmann verschwunden.
    Eine Welle der Panik erfasste mich, als ich sah, dass es noch mehr Rauch-Gestalten gab. Sie waren überall. Es müssen zwanzig, vielleicht sogar dreißig gewesen sein, jede geformt wie ein Mensch und jede absolut unzerstörbar. Sobald sie jemanden packten, geschah immer das Gleiche:
    Ein finsterer Wolkenwirbel.
    Ein Blitzschlag.
    Und dann war die Person verschwunden. Einfach weg.
    »W-was sind das?«, fragte ich.
    Dad schaute auf mich herab. Sein Gesicht war schneeweiß. »Keine Ahnung«, antwortete er. »So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    Das Innere der Messehalle war jetzt das reinste Tollhaus. Schreie erfüllten die Luft. Menschen stürzten übereinander. Schurken flogen auf ihren Rollern ganz oben an der Decke entlang und schauten auf die Schreckensszene herunter. Andere rammten Löcher in die Mauer, um zu fliehen. Manche versuchten ihre Spezialkräfte gegen die Rauch-Monster einzusetzen. Feuerkugeln, Froststrahlen, Überschallknall.

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