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Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bacon
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Aber nichts funktionierte.
    Ein Angstschauer lief mir den Nacken runter. Wenn diese schrecklichen Dinger nicht mal von einem Gebäude voller Superschurken aufzuhalten waren, hatte der Rest der Welt doch überhaupt keine Chance.
    Ich wurde von einer Menschenmenge umgerannt, die zum Ausgang hetzte. Als ich mich umdrehte, sah ich gerade noch rechtzeitig, wovor sie flohen.
    Eine der Rauch-Gestalten kam direkt auf mich zu.
    Ihr leeres Gesicht wandte sich in meine Richtung. Als ich mich aufgerappelt hatte und weiter Richtung Ausgang stolperte, fiel ich über einen Haufen Cheswicks traditionelle Schurken-Uniformen und landete wieder auf dem Boden.
    Die Gestalt war nur noch wenige Schritte von mir entfernt. Ihr Arm griff nach mir.
    Als das Ding mein Bein packen wollte, rollte ich mich schnell unter dem Tisch mit den traditionellen Uniformen hindurch, kam auf der anderen Seite wieder auf die Beine und fing an zu rennen. Ich drängte mich zwischen der schreienden Menge hindurch und schaffte es schließlich, die Rauch-Gestalt in dem Labyrinth schwelender Verkaufsstände hinter mir zu lassen. Links von mir sah ich die Bühne. Vex machte den Eindruck, als ob er von ihr herunterklettern wollte, um persönlich gegen die Rauch-Gestalten zu kämpfen, die seine Rede unterbrochen hatten, doch eine Gruppe von Bodyguards hielt ihn zurück.
    Gleich neben der Bühne entdeckte ich meine Eltern, wie sie hinter einem umgekippten Verstärker kauerten. Dad warf einen verzweifelten Blick auf das ganze Chaos, Mom rief nach mir. Und von dort, wo ich stand, sah ich etwas, das sie nicht sehen konnten. Eine Rauch-Gestalt näherte sich ihnen von hinten.
    Ich versuchte ihre Namen zu rufen, doch meine Stimme wurde von all den anderen Geräuschen in der Halle verschluckt. Aus der Ferne hatte ich keine Möglichkeit, sie auf mich aufmerksam zu machen. Ich spürte, wie ich in Panik geriet. Hinter meinen Eltern pirschte sich die Rauch-Gestalt immer näher heran. Jeden Moment würde sie die beiden erreichen.
    Ohne nachzudenken, lief ich los, so schnell ich nur konnte – direkt auf die Rauch-Gestalt zu. Ich wusste, es war verrückt. Ich hätte weglaufen müssen – nicht ihr entgegen. Aber meine Eltern waren in Gefahr. Ich konnte doch nicht einfach dastehen und zusehen, wie sie in einem Blitz verschwanden.
    Meine Füße jagten mit hämmernden Schritten über den Boden. Auf halbem Wege kam ich an dem Zombietrainings-Stand vorbei. Die Frau war weg, genau wie der Zombie. Seine Kette hing zerrissen neben einem Haufen von ungegessenem Tofu.
    Ohne abzubremsen, schnappte ich mir eine Handvoll Tofu und schleuderte das Zeug so fest ich nur konnte auf die Rauchgestalt. Ich weiß nicht genau, was ich erwartete. Wenn all die fiesen Waffen und Superkräfte der Schurken nichts gegen diese Gestalten hatten ausrichten können, bezweifelte ich, dass ausgerechnet so ein Fleischersatz-Klops es schaffen würde. Doch als der Tofu meine Hand verließ, war er auf einmal nicht mehr rosa. Stattdessen war er jetzt kohlrabenschwarz und zog wie eine Rakete einen Feuerschweif hinter sich her, während er durch die Luft flog.
    Spontane Entflammung. Sie hatte mir ermöglicht, einen Batzen Tofu in eine feurige Rakete zu verwandeln.
    Wie alle anderen Waffen in der Messehalle, segelte auch die verkohlte Tofu-Hirnmasse einfach durch die Gestalt hindurch. Aber zumindest zog sie die Aufmerksamkeit dieses schrecklichen Dings auf sich. Die Gestalt marschierte nicht weiter auf meine Eltern zu, sondern blieb plötzlich stehen und wandte ihren finsteren Wolkenkopf in meine Richtung. Und dann marschierte sie auf mich zu.
    »Joshua!«, rief Dad. »Flieh! Lauf nach draußen!«
    Ich drehte mich um und wollte losrennen. Aber weiter kam ich nicht. Denn hinter mir stand eine weitere Rauch-Gestalt. Ich war umzingelt.
    Meine einzige Chance schien sich schlagartig in Luft aufgelöst zu haben. Die zwei Gestalten marschierten jetzt von vorn und von hinten auf mich zu. Brennende Verkaufsstände blockierten jeden Fluchtweg. Und ich hatte nicht mal mehr Tofu übrig.
    Ich hörte, wie meine Eltern mir etwas zuriefen, aber sie konnten mir nicht helfen. Es war zu spät. Die Rauch-Gestalten rückten heran. Die, die mir am nächsten war, fasste nach mir. Ihre wolkigen Finger griffen schon nach meinem Hals, als ich plötzlich eine andere Stimme hörte.
    »Aufhören! Sofort!«
    Die Stimme war tief und Respekt einflößend – gleichermaßen vertraut und fremd. Die Rauch-Gestalt und ich drehten uns beide zu dem Mann um,

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