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Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bacon
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in unser Auto geschafft hatte.
    »Guten Tag, Kinder.«
    Ich brauchte noch einen Sekundenbruchteil, ehe ich begriff, was los war. Das Ding auf dem Fahrersitz war zwar ein Roboter, aber keiner von denen, die uns angegriffen hatten. Er hatte ein silberfarbenes menschenähnliches Gesicht und perlmuttfarbene Glupschaugen. Außerdem trug er eine Chauffeursmütze und einen schwarzen Anzug.
    »Jungs«, sagte Sophie. »Das ist Stanley. Mein Butler, Fahrer und Bodyguard. Alles in einem.«
    Es war das erste Mal, dass ich einem robotermäßigen Butler/Fahrer/Bodyguard begegnete, deshalb wusste ich nicht so recht, wie ich mich verhalten sollte.
    »Ähm … hi«, sagte ich.
    »Yo«, grüßte Milton.
    Der SUV schaukelte weiter hin und her von dem Ansturm der Raufbolde draußen.
    »Danke, dass du so kurzfristig kommen konntest, Stanley«, sagte Sophie. Ihre Haut verlor jetzt langsam wieder ihr Glühen. »Wir müssen irgendwohin, wo diese Dinger uns nicht mehr angreifen können. Irgendwohin, wo es sicher ist.« Sie zögerte einen Moment, dann meinte sie: »Bring uns zurück nach Hause, Stanley.«
    »Sehr gern, Miss Saubermann.«
    »Hat er dich gerade … Miss Saubermann genannt?« Milton schaute von Sophie zu Stanley und wieder zurück. Ich konnte sehen, wie sich die Puzzleteile in seinem Kopf zusammenfügten. Die ganzen Gerüchte, die wir von den Cafeteria Girls gehört hatten, die Superkraft, das titanverstärkte Auto. »Heißt das, du bist …?«
    Sophie nickte.
    »Und dein Dad …«
    Sophie nickte erneut.
    »Und wir landen gleich …?«
    Sophie nickte weiter.
    Miltons Augen wurden groß. Die ganzen Captain-Saubermann-Sammelkarten, die er mit sich herumschleppte, seine Captain-Saubermann-Bettwäsche, die Ausgaben der Zeitschrift Superknüller mit Captain Saubermanns Gesicht auf dem Cover. Und jetzt saß Milton auf einmal mit der Tochter des Superhelden zusammen im selben schwebenden SUV.
    Es war ein Traum, der Wirklichkeit wurde.
    Ich war nicht ganz so begeistert. Während noch immer Flammen gegen die feuerfesten Scheiben schlugen, dachte ich an all die Dinge, die meine Eltern über Captain Saubermann gesagt hatten. Dass er ein ahnungsloser Weltverbesserer war. Einer, der sich an die großen Konzerne verkauft hatte. Ihr Todfeind.
    Und jetzt waren wir auf dem Weg zu seinem Haus.

15
    Captain Saubermann steht zum achten Mal hintereinander ganz oben auf der Jahresliste der bestbezahlten Superhelden. Im Laufe seiner Karriere hat er gezeigt, dass er so ziemlich jedes Produkt lobt, das ihm Geld einbringt.

    Wenn man von dem Roboterfahrer und der Tatsache absah, dass wir in einer Höhe von circa dreihundert Metern über der Erde flogen, wirkte der SUV innen mehr oder weniger wie jeder andere Wagen.
    Milton beugte sich in seinem Sitz vor und unterhielt sich ganz aufgeregt mit Stanley darüber, wie das denn so sei, für Captain Saubermann zu arbeiten. Inzwischen hatte sich Sophie wieder in ihr altes nicht glühendes Ich zurückverwandelt.
    »Was war das da eben?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung«, sagte Sophie. »So was hab ich noch nie erlebt. Ich vermute, das Schreck-Duo hat sie geschickt. Wahrscheinlich, um sich an meinem Dad zu rächen für das, was vor ein paar Wochen passiert ist.«
    »Das weißt du doch gar nicht«, platzte ich heraus.
    Sophie sah mich erstaunt an. »Dr. Schreck ist Erfinder. Wahrscheinlich hat er die Dinger gebaut und programmiert, um mich anzugreifen. Du verstehst schon, als Rache oder so.«
    »Ich meine ja nur, wir sollten nicht einfach davon ausgehen, dass es das Schreck-Duo war.«
    »Und ich sage bloß, dass das Schreck-Duo am naheliegendsten wäre . Sie versuchen schon die letzten zehn Jahre, meinen Dad umzubringen.«
    »Na ja … ich nehme an, sie hatten ihre Gründe«, sagte ich in einem schärferen Ton als beabsichtigt. Ich wusste, ich hätte es auf sich beruhen lassen sollen, doch ich spürte, wie sich in mir eine gewisse Abwehrhaltung breit machte. »Wie auch immer, es ist ja nicht so, dass dein Dad nie versucht hat, das Schreck-Duo umzubringen.«
    »Was soll das denn heißen?«
    Plötzlich ertrug ich es nicht mehr, Sophie anzusehen. Nur weil meine Eltern Superschurken waren und nur weil sie manchmal versuchten, die Welt zu zerstören … hatte sie noch längst nicht das Recht, ihnen alles Schlimme, was passierte, in die Schuhe zu schieben.
    Wie auch immer, ich wusste jedenfalls, dass die Raufbolde mit Feuerhintern nicht ihretwegen da gewesen waren. Das Logo an der Seite bedeutete, dass es

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