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Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bacon
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kam, sah ich Vex – er stützte sich auf ein Knie und die Flammen schossen hinter ihm in die Höhe. Er griff nach dem Stock mit dem Schädelknauf und richtete ihn auf meine Brust, so wie er es getan hatte, bevor Fink tot zusammenbrach.
    Die Augen des Schädels glühten rot. Ich spürte einen plötzlichen Ruck. Und dann wurde alles dunkel.

24
    Nur weil du anders bist, bedeutet das nicht, dass du keine normale und glückliche Kindheit haben kannst. Aber vergiss nie: Bei begnadeten Kindern ist es statistisch gesehen deutlich wahrscheinlicher, dass sie in gefährliche und lebensbedrohliche Situationen geraten.

    Als ich die Augen wieder aufschlug, sah ich, wie Milton zu mir herunterstarrte.
    »Bin ich tot?«, murmelte ich.
    »Nee.« Milton schüttelte den Kopf. »Du bist in Maine.«
    Meine Erinnerung kam wieder zurück. Unmittelbar bevor mich Vex mit seinem Todesstock auslöschen konnte, hatte ich aus dem Augenwinkel Milton gesehen, wie er schneller rannte, als er es jemals im Sportunterricht getan hatte. Und gerade als sich der rote Strahl aus den Augen von Vex’ Schädelknauf löste, hatte mich Milton aus dem Weg gestoßen. Er war mein Lebensretter.
    Ich setzte mich auf die Knie. Die Rampe unter mir rumpelte von dem Schlag einer weiteren Explosion. Vex war jetzt wieder auf den Beinen und taumelte auf das Smartphone zu.
    Ich erwischte ein Stück Eisentrümmer und schleuderte es auf Vex. Das Teil schoss durch die Luft wie eine tödliche brennende Frisbee-Scheibe. Vex zielte mit dem Knauf seines Stocks, die Schädelaugen glühten rot und das Metallstück explodierte. Ich duckte mich, um zu vermeiden, dass das Gleiche mit meinem Kopf passierte.
    Die Zeit wurde langsam knapp. Vex näherte sich dem Smartphone, und es war aussichtslos, vor ihm dranzukommen und ihn noch aufzuhalten. Mein Blick schoss zu der glühenden Wand hinüber, hinter der Sophie neben ihrem Dad kauerte. Angst zog mir die Brust zusammen. Ich fragte mich, ob es das letzte Mal war, dass ich sie lebend sah.
    Vex griff gerade nach dem Handy, als ein weiterer Kanister explodierte. Die Druckwelle warf ihn taumelnd zur Seite. Überall loderten Flammen, und der Boden unter mir schwankte wieder. Jeden Moment würde die Rampe zusammenbrechen.
    Milton und ich klammerten uns an das Geländer, doch es half nichts. Alles kippte zur Seite. Ich kam mir vor wie an Deck eines sinkenden Schiffs. Die Welt drehte sich und verschwamm vor meinen Augen.
    Und genau da krachte die Rampe nach unten.
    Ich muss für ein oder zwei Sekunden bewusstlos gewesen sein. War vielleicht auch besser so. Ich bezweifle, dass es sehr toll gewesen wäre, wach zu sein, als ich neun Meter in die Tiefe stürzte und in einem Haufen Schutt und Stahl landete.
    Mein Kopf dröhnte. Meine Rippen fühlten sich an, als wären sie von einem flüchtenden Rhinozeros getroffen worden, aber wenigstens lebte ich noch. Ich zog mein Bein unter einem Wirrwarr aus Eisenstreben hervor und sah, wie Milton neben mir aus einem Berg von verbogenem Stahl und zerstörten Computeranlagen hervorkletterte.
    »Hast du zufällig gesehen, was mit Vex passiert ist?«, fragte ich ihn.
    »Nein. Aber wir haben ein noch größeres Problem.« Milton deutete auf die neutralisierende Wand.
    Als ich mich umdrehte, packte mich eine Welle des Grauens. Vex musste das Smartphone noch vor der Explosion erreicht haben, denn von der Decke sank ein milchiges Gas auf Sophie und Captain Saubermann herab.
    Wo eben noch die Rampe gewesen war, türmten sich nun Massen von verbogenem Stahl. Am Rand des Trümmerhaufens lag das Smartphone.
    »Los«, sagte ich zu Milton. »Wir brauchen das Handy.«
    »Was ist mit Vex?«, fragte er.
    Ich suchte den Raum ab. Brennende Kanister. Berge geborstenen Stahls. Aber kein Zeichen von Vex.
    Milton sah mich unsicher an, doch er folgte mir zu der Stelle, wo das Smartphone lag. Ich hob es auf und knallte meinen Daumen auf das Touchpad. Es wurde hell und wirkte wie jedes normale Smartphone-Display. Reihenweise kleine Icons. Ich wischte mit dem Finger über die Bildfläche zu einem Haufen Apps. Ein Stundenglas, eine offene Tür, ein Skorpion, eine Faust.
    Zumindest funktionierte das Handy noch – das war die gute Nachricht. Die schlechte war, dass es etwa hundert verschiedene Apps gab.
    »Eine davon muss den neutralisierenden Schutzschild abschalten«, sagte ich.
    »Ja, aber …« Milton starrte auf das Touchpad mit seinen endlosen Reihen von Apps. »Woher sollen wir wissen, welche die richtige ist?«
    »Keine

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