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Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Titel: Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Winter
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Herausforderung suchte. Er fand das beeindruckend, doch er selbst war zu feige dazu. Das hatte er nun davon. Vier Monate Koma waren das Resultat dessen, sich nicht verändern zu wollen. Das Leben spielte häufig ein seltsames Spiel. Wenn man nicht freiwillig etwas verändert, die Zeichen des Lebens erkennt, dann greift es einem ein wenig unter die Arme, manchmal etwas unsanft.
    Hätte Robert damals schon auf die Stimme seines Herzens gehört, den Wunsch seines Herzens auch nur in manchen Momenten bewusst wahrgenommen, dann wäre er sicher anders mit dem Headhunter umgegangen. Sicher hätte er dann über den Tellerrand geblickt.
    Jetzt musste er sich, ob er wollte oder nicht, mit seiner Situation abfinden. Und die war derzeit schon äußerst merkwürdig. Diese und viele andere Gedanken kamen Robert, wenn er so dalag und döste. Und er träumte folgendes:
     
    „ Guten Morgen, Robert“, sagte Michael Southerland und ging in sein Büro.
     
    „ Guten Morgen, Chef“, war die Antwort von Robert, „kann ich irgendwas Spezielles für sie tun?“
     
    „ Ja, Herr Ballmer, das können sie, verändern sie sich!“
     
    Robert stutzte und wollte gerade noch fragen: Wie soll ich das denn machen? Da fiel auch schon die Tür seines Chefs ins Schloss.
     
    „ Mir doch egal“, ertönte irgendeine Stimme tief in Robert, „Hauptsache anders.“
     
    ,Hauptsache anders‘, wiederholte Robert in Gedanken und setzte sich auf seinen Stuhl.
     
    ,Was will Michael Southerland denn damit sagen? Als wenn ich von heute auf morgen in dieser Firma die Welt verändern könnte!‘
     
    „ Ja, kannst du“, kam wieder eine Antwort von derselben Stimme.
     
    ,Ist ja lächerlich‘, dachte Robert.
     
    „ Nein, ist es nicht“, sagte die Stimme und belächelte Roberts verbohrte Meinung. „Robert“, sagte die Stimme ernst, „was glaubst du eigentlich, wer Alliventi aufgebaut hat? Wer Veränderungsprozesse in Gang gebracht und die ganzen Projekte, die es heute gibt, ins Leben gerufen hat? Was glaubst du, wer oder was hat diese Firma wachsen lassen? Du bist das Problem, Robert, nur du allein. Weil du dich nicht verändern willst, leiden eine ganze Menge Menschen um dich herum mit dir.“
     
    Robert wachte schweißgebadet auf. Er zitterte am ganzen Körper. Am liebsten wäre er fortgelaufen, weit, weit fort. Selbstvorwürfe plagten ihn.
    ,Warum habe ich nicht mehr verändert, warum ist die Welt um mich herum so, wie sie ist?‘
    In diesem Traum hatte er die harte, aber klare Wahrheit erfahren. Und daran gab es wenig zu rütteln. Er selbst war das Problem, er und kein anderer.
     
    „ Robert“, sagte JOY, „wie oft willst du den Beweis für
    deine Unflexibilität eigentlich noch haben? Gestern warst du absolut entspannt, wir haben darüber geredet, dass wir es
    gemeinsam erlernen werden, dass du diesen Zustand häufiger erleben kannst. Und jetzt gehst du schon wieder in Selbstmitleid unter.“
     
    „ Lass mich bitte mal in Ruhe“, gab Robert patzig zurück. „Mir reicht es. Ich kann nicht mehr.“
     
    JOY war still und überließ Robert seinem Selbstmitleid. Er suhlte sich förmlich darin, und es schien so, als wolle er in seinem Loch unbedingt stecken bleiben.
     
    „ JOY, entschuldige bitte“, jammerte Robert nach ein paar Minuten. „Bitte komm und hilf mir.“
     
    „ Bin schon da, Robert, ich dachte mir, dass diese Phase schnell zu Ende geht. Also, Robert, nochmal für Beginner“, belehrte ihn JOY: „Mit dem Gut-fühlen ist es wie mit einem Training, um einen Marathon laufen zu können. Oder wie mit einem Krafttraining, welches den Bizeps aufbauen soll. Das Leben schickt dir ein Trainingsprogramm, und es liegt an dir, wie gut oder schlecht du das Programm absolvierst. Wir könnten auch Prüfungen dazu sagen. Das Leben sendet dir Prüfungen. Und an manchen Tagen fällst du eben durch, weil du einige kleine Dinge nicht berücksichtigt hast. Vielleicht, weil du übermütig warst und die Grundlagen nicht beachtet hast.“
     
    „ Welche Grundlagen meinst du denn, JOY?“
     
    „ Eine der Grundlagen ist es, jede Herausforderung von zwei Seiten zu betrachten. Es gibt eine gute und eine schlechte, sofern wir es überhaupt bewerten sollten, ob die Seiten nun gut oder schlecht sind. Aber dazu später. Erklär mir bitte mal, was dir heute Morgen über die Leber gelaufen ist, Robert.“
     
    „ Ich habe wieder geträumt, JOY. Ich war im Büro, habe meinen Chef begrüßt, ihn gefragt, ob ich was für ihn tun kann, und das Einzige,

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