Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders
Programme nicht im Vordergrund. Wir haben 35 Kurse von Rückenfitness bis Raucherentwöhnung. Was wir jetzt ergänzend brauchen ist Liebe und Wertschätzung und ein professionelles Stressmanagement bei Alliventi.
Die anderen Dinge sind mittlerweile selbstverständlich.
Nicht, dass sie nicht gebraucht werden, das meine ich nicht. Nur, es trifft den Nagel eben nicht auf den Kopf. Der Ansatz muss ein völlig anderer sein.
Robert, ich verspreche dir, ein Projekt mit Nachhaltigkeit ins Leben zu rufen. Wir haben daraus, was dir passiert ist, gelernt. Es wird für den gesamten Betrieb positive Folgen haben. Ich werde die Führungskräfte um mehr Unter-stützung bitten. Sie bitten, mit sich und den Mitarbeitern anders umzugehen und Stressmanagement authentisch vorzuleben. Ich verspreche es dir“, sagte Michael Southerland mit zitternder, gerührter Stimme, „jetzt gehe ich die Sache an.“
Roberts Big Boss blieb noch eine halbe Stunde und erzählte ihm von einigen internen Veränderungen. Er streichelte Robert zum Abschied die Hand mit den Worten:
„ Robert, halt die Ohren steif, bitte komm bald wieder.“
Dann verließ er den Raum.
Robert hatte sich innerlich sehr über den Besuch gefreut. Er fühlte die Wertschätzung, die von seinem Chef ausging. Er hatte sie immer gefühlt, und genau das war es auch, weshalb er das Letzte für Alliventi gegeben hätte.
,Hätte?‘, dachte Robert gerade. Ich habe das Letzte gegeben, doch es war leider ein bisschen zu viel.‘
Mit diesen Gedanken schlief Robert ein. Erst als ihm Steven einen Besuch abstattete, wurde er wieder 100%ig wach, um der fröhlichen Kinderstimme zu lauschen.
19. Seine Meinung sagen – nur raus damit
Manchmal müssen wir Schmerzen ertragen, damit Situationen in die richtigen Bahnen geleitet werden. Immer wieder sind Schmerzen für unser spirituelles Wachstum notwendig. Psychische Schmerzen sind sozusagen das Trainingsprogramm für unsere geistige Weiterentwicklung.
„ Robert“, ermunterte ihn JOY mit fröhlicher Stimme, „magst du mit mir philosophieren?“
„ Ja, JOY, kann ich gerade gut gebrauchen. Muntere mich bitte mal auf. Ich zerfließe derzeit mal wieder in Selbstmitleid.“
„ Schon wieder, Robert?“, flachste JOY.
„ Ja, schon wieder“, antwortete Robert.
„ Einsicht ist der erste Schritt zur Veränderung“, ermutigte ihn JOY. „Robert, lass uns über Dinge reden, die wir nicht ändern können.“
„ Hä? Was soll das denn bringen, JOY?“ fragte Robert.
„ Also, ich fang dann mal an“, warf JOY unbeeindruckt zurück. „Wir Menschen werden täglich mit den unterschiedlichsten Situationen konfrontiert. Darunter gibt es eine Menge von jener Art, die wir nicht verändern können. Warum beschäftigen wir uns also damit? Wir könnten sie genauso einfach emotionslos hinnehmen und uns damit abfinden. Doch nein, das wäre zu einfach. Häufig geraten Menschen in einen Teufelskreis. Je mehr sie feststellen, dass sie eine gewisse Situation nicht verändern können, desto mehr beißen sie sich an ihr fest. Die Emotionen schaukeln sich hoch, die Angelegenheit wird von jeder Seite betrachtet. Und man wünscht sich, dass sie doch noch irgendwie zu biegen ginge. Dabei gibt es gar nichts zu biegen. Der Mensch kann bestimmte Situationen nur annehmen, wie sie sind. Und genau durch das Akzeptieren dieser Situation verändert sie sich. Dann wird der Druck rausgenommen, und die Energie kann wieder fließen. Alle Beteiligten spüren das irgendwie, und urplötzlich nimmt alles ein gutes Ende.“
„ Hört sich ein bisschen an wie ein Märchen, JOY“, schmunzelte Robert, der nun etwas aus seinem Jammertal herausgekrabbelt war.
„ Das ist kein Märchen, Robert, das ist pure, simple Realität. Nimm aus einer Situation den Druck, und sie kann sich entwickeln. Ich gebe dir ein Beispiel, ein ganz simples Beispiel. Kannst du dich erinnern, dass du früher ständig Ärger mit deiner Mutter hattest, weil du nie häufig genug zu Besuch erschienen bist?“
„ Ja, nur zu gut weiß ich das noch, JOY.“
„ Kannst du dich erinnern, wie oft ihr beide euch darüber gestritten habt? Es ging eigentlich immer nur um das eine Thema. Robert kümmert sich zu wenig, Robert kommt zu selten zu Besuch.“
„ Oh ja, ich kann mich nur zu gut erinnern.“
„ Und je mehr deine Mutter gejammert hat, desto seltener bist du hingefahren. Stimmt‘s?“, fragte JOY.
„ Ja, genau“, stimmte Robert
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