Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders
morgens um kurz nach 6:30 Uhr um den Zulieferer für Flugtechnik, Alliventi in Frankfurt, herum.
Es war wunderbares Wetter. Die Sonne ging gerade auf, die Luft fühlte sich warm an. Der Himmel war strahlend blau. Während der drei Runden sagte keiner ein Wort. Jeder schien es zu genießen, den Anbruch eines neuen Tages bewusst wahrzunehmen. Es kam bei allen nicht so häufig vor, dass der neue Tag auf diese Art und Weise begrüßt wurde. Gut gelaunt und aufgeladen mit Sauerstoff saßen alle fünf nach ca. 20 Minuten wieder im Sitzungszimmer.
„ Und“, fragte Robert, „wie fühlen sie sich?“
„ Bestens“, antwortete Herr Manson.
„ Topfit, stimmte Herr Summer zu.“
„ Selten so gut wie heute“, entgegnete Frau Theissen.
„ Absolut klar im Kopf“, war die Antwort von Frau Foulk.
„ Schön“, antwortete Robert, „das freut mich. Auch ich fühle mich klar und offen für Neues. Dann lassen sie uns einmal ein Brainstorming machen. Eine Art MindMap, wie wir das Leben der Mitarbeiter bei Alliventi positiv beeinflussen könnten. Und sie wissen bereits“, fügte er hinzu, „Authentizität hat oberste Priorität. Wir werden nur weitergeben, was wir selbst vorleben können. Alles andere ist verschwendete Zeit. Also, dann mal los, Handeln kommt ja bekanntlich von Hand und nicht von Maul, sonst würde es Maulen heißen.“
Frau Foulk hatte die erste Idee. „Herr Ballmer“, sagte sie, „ich finde wir können diesen Spaziergang um unser Werk häufiger durchführen. Es hilft einfach Stress abzubauen, die Gedanken zu ordnen und den Geist auf neue Ideenfindung vorzubereiten.“
„ O.k.“, antwortete Robert, „dann nehmen wir das gleich in unsere MindMap auf.“
„ Spaziergang ums Werk, danke Frau Foulk.“
„ Also, Herr Ballmer, mein schlechtes Gewissen kennen sie,
und dennoch fand ich die Vertrauensübung von gestern sehr interessant. Auch diesen Part sollten wir in die MindMap mit aufnehmen“, sagte Herr Manson. „Um das Teamleben zu fördern.“
Robert nickte lächelnd und fügte die Vertrauensübung auf dem Flipchart ein. Frau Theissen meldete sich zu Wort und hatte die brillante Idee, Brain Flow mit auf die Map zu setzen. Als Erklärung fügte sie Folgendes hinzu: „Herr Ballmer, ich war einmal auf einem Seminar. Dort wurden uns die unterschiedlichsten Übungen mit Tennisbällen gezeigt. Es ging darum, neue Synapsen im Gehirn zu bilden, um Möglichkeiten für Ideenfindung und Veränderungs-prozesse einzuleiten. Brain Flow ist absolut stressabbauend, Kreativität fördernd und bereitet den Mitarbeitern in der Regel sehr viel Freude. Außerdem soll diese Übung die Wahrnehmung schärfen; das ist sicherlich etwas, was heute jede Führungskraft gebrauchen kann. Mit Brain Flow wird die Arbeit produktiver.“
„ Wie macht man das, Frau Theissen?“, fragte Robert interessiert.
„ Ich kann ihnen von einem Beispiel berichten“, antwortete Frau Theissen. „Stellen sie sich bitte vor, dass ich ihnen einen Tennisball zuwerfe und ansage, mit welcher Hand sie diesen fangen sollen. Das wiederholen wir einige Male. Die Steigerung dieser Übung ist, dass ich z.B. sage ,o.k., bitte mit Rechts fangen‘, und sie haben dann den Auftrag zu erfüllen, immer mit der jeweiligen anderen Hand zu fangen. Ich sage also Rechts, und sie fangen mit Links. Oder ich sage Links, und sie fangen mit Rechts. Können sie damit etwas anfangen? Haben sie es verstanden?“, fragte Frau Theissen.
Alle Anwesenden nickten zustimmend, als ob sie gerade im Geiste Tennisbälle fangen würden. Es schien, als ob die Idee in der Gruppe großen Anklang fand.
„ Das könnte man vor oder auch während der Sitzung einmal machen, damit sich das Gehirn etwas erholen kann und sich die Glieder ein bisschen betätigen“, bemerkte Herr Summer.
„ Ja, gute Idee“, stimmte Herr Manson zu.
„ Das sollten wir wirklich einmal ausprobieren. Also, Brain Flow steht schon in der MindMap, dann mal weiter“, forderte Robert auf.
„ Ich hätte einmal eine grundlegende Idee, Herr Ballmer; etwas, was das gesamte Werk betrifft und was wir auf einfachste Art vorleben könnten. Den Satz ,Ich habe keine Zeit‘, den sollten wir streichen.
Rein rhetorisch ist das sowieso völlig falsch. Zeit kann man nicht haben. Zeit ist, Zeit lässt sich nicht besitzen. Jeder Mensch hat 24 Stunden Zeit pro Tag zur Verfügung. Manche haben allerdings eine falsche Planung. Viele gehen mit ihrer
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