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Judastöchter

Titel: Judastöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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auf.
Geschafft hat er es wohl nicht.
»Oh, noch jemand«, entschlüpfte es ihr. »So etwas Ähnliches habe ich auch mal versucht«, beließ sie es bei einer Andeutung.
Die Kinder des Judas und ihre Forschung nach ewigem Leben, um dem Dämon am Ende zu entgehen. Alles Unsinn. Wir müssen den Preis für unser zweites Leben und unsere Besonderheit bezahlen.
    »Und Sie fanden auch kein Mittel?« Eric blieb gelassen, weil er ahnte, wie die Antwort ausfallen würde.
    Er hat genau wie ich schon viel mitgemacht.
Sia fühlte eine zarte Verbundenheit zu ihm aufsteigen. »Nein. Niemand, den ich kenne, konnte der Schuld entkommen. Es scheint kein echtes Entrinnen aus dem Dämonenpakt zu geben.«
    Eric schien nicht sonderlich überrascht, aber dennoch … niedergeschlagener als vor ihrem Gespräch. Sie stapften die Anhöhe bis zur Kuppe hinauf, und Sia wartete, ob er etwas sagen würde.
    Seine Lippen öffneten sich. »Ich war einmal ein …« Er schaute nach unten und stockte.
    Fünf Flutlichter, ein kleines Zelt und meterlange Absperrbahnen aus grün-weißem Band waren an der Eisfläche aufgebaut worden. Einige Streifenpolizisten hielten Wache, Beamte in Zivil und in weißen Ganzkörperanzügen knieten und standen im Schnee herum und untersuchten die Spuren. Sie fielen in der Umgebung fast nicht auf.
    Die Polizei hat schnell reagiert.
Sia fiel ein, dass sie die gleichen Schuhe trug wie bei ihrem Besuch vor ein paar Stunden. Somit waren ihre Abdrücke jetzt ebenfalls registriert. Um die Untersuchungsergebnisse nicht zu verfälschen, würde sie nach unten gehen und ihre Schuhe zuordnen lassen. »
Was
waren Sie mal, Eric?«, fragte sie abwesend und setzte sich in Bewegung.
    »Nicht so wichtig. Gehen wir erst mal zu den Jungs in Grün und fragen, was sie uns sagen können.« Eric schien froh zu sein, dass er nicht weiter über seinen Hintergrund sprechen musste.
    Aber das wirst du noch. Ich vergesse es nicht.
Sia hatte den ersten Beamten erreicht und suchte Emmas Ausweis heraus. »Hallo. Mein Name ist Emma Karkow, ich hatte die Vermisstenanzeige meiner Tochter aufgegeben.« Eric trat hinter sie. »Das ist mein Lebensgefährte.«
    Der Polizist sah kurz auf die Plastikkarte. »Warten Sie einen Augenblick. Ich rufe Kriminalkommissar Faltow für Sie.« Er sprach in sein Funkgerät, und gleich darauf näherte sich einer der in Zivil gekleideten Männer der Absperrung.
    »Guten Abend, Frau Karkow.« Er reichte ihr die Hand. »Schön, dass es Ihnen wieder so gut geht. Die Kollegen, die Ihren Fall bearbeiten, meinten, dass Sie bis vor kurzem noch im Koma gelegen hätten.« Sia zwang sich zu einem Lächeln. »Ich verstehe Ihre Sorge, aber Sie hätten nicht eigens herkommen brauchen. Wir hätten Sie sofort informiert, wenn es Gutes oder Schlechtes gegeben hätte.« Faltow hatte einen mitfühlenden Gesichtsausdruck aufgesetzt. Und klopfte den Schnee von den Schuhkappen. Er musste im tieferen Weiß herumgelaufen sein. »Ich habe selbst Kinder und kann mir vorstellen, wie Sie sich fühlen.«
    Kannst du nicht.
Sia musterte ihn und fand, dass er mit seiner dünnen Jacke, Jeans und Turnschuhen nicht wirklich gegen die Kälte gerüstet war.
    Faltow sah zu Eric. »Sind Sie der Vater?«
    »Ja«, gab dieser zurück, bevor Sia einschreiten konnte, und auch die beiden schüttelten sich die Hände.
    Was soll das denn?
»Ich bin hergekommen«, sagte sie und zeigte auf ihre Boots, »weil ich schon mal hier war und nach Spuren gesucht habe. Sie können gerne Abdrücke nehmen, damit Sie die von den übrigen unterscheiden können.«
    »Gut mitgedacht. Waren Sie auch hier, Herr Karkow?«
    »Nein«, gab Eric zurück, ohne den Kriminaler zu verbessern. Er schien es lustig zu finden, dass man sie als ordentliches Ehepaar betrachtete.
    Sogar mit Ring am Finger,
dachte Sia. Es stand mit Sicherheit nicht ihr Name eingraviert.
    Faltow ließ einen der Beamten von der Spurensicherung zu ihnen rufen. »Wir stecken noch mitten in der Analyse und können Ihnen leider nichts zum Verbleib Ihrer Tochter sagen.« Er zeigte auf sein Team. »Aber wie Sie sehen, arbeiten wir mit voller Kraft an der Sache und nehmen den Fall sehr ernst.« Er reichte ihr eine Visitenkarte und vermied es, Sia in die Augen zu schauen. »Sie können mich jederzeit direkt anrufen. Jetzt entschuldigen Sie mich, die Kollegen warten. Ich habe selbst ein sehr großes Interesse daran, den Aufenthaltsort Ihrer Tochter schnell ausfindig zu machen.« Er kehrte zu den Ermittlern zurück.
    Er ist meinem Blick

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