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Judaswiege: Thriller

Judaswiege: Thriller

Titel: Judaswiege: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
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Interessantes.
    »… sie haben ein Haar gefunden. Es war in der untersten Schicht Gopher-Tape mit verklebt. Bei einer Explosion wäre es unweigerlich zerstört worden.«
    »Aber so könnten wir vielleicht Glück haben«, resümierte Sam. Lass uns einmal etwas Glück haben bei diesem Fall, betete Sam im Stillen.
    Sam biss erneut in den Hefekranz. Bagels waren die einzige Alternative zu Donuts, wenn auch eine, die er sich selbst nur durch rationales Kalorienvorrechnen schmackhaft machen konnte: »Ergebnis?«
    »Noch nicht. Zwei Stunden, haben sie geschrieben«, antwortete Bennet.
    »Mach Druck.«
    Bennet nickte und leckte sich die Fingerspitzen, bevor er zum Hörer griff. Sam erhob sich aus seinem Stuhl, um an die Bagels zu kommen, die in der Tischmitte standen. Mit einem zufriedenen Grunzen und einem weiteren Lachs-Frischkäse-Bagel als Beutestück ließ er sich zurück in den Sessel sinken. Das Essen wirkte wie ein Wunder auf seinen ausgezehrten Kreislauf, auch wenn er wusste, dass er das Tempo, das sie in den letzten Tagen vorgelegt hatten, kaum mehr als eine Woche durchhalten würde. Wenn sie länger brauchten, gab es für Tammy ohnehin kaum noch eine Chance, ohne schwerwiegende körperliche Schäden aus der Sache herauszukommen. Verdammte Judaswiege, Teufelszeug. Und im Mittelalter hatte die Inquisition damit sogar den Teufel bekämpfen wollen. Dass ich nicht lache, dachte Sam.
    »Hast du die Analyse fertig, um die ich dich heute Morgen gebeten habe, Wesley?«, fragte er ihren Computerspezialisten. Nachdem er seine Eindrücke aus der Meditation sortiert hatte, war ihm ein Einfall gekommen, der sie vielleicht weiterbrachte.
    »Du meinst die Schnittpunkte, oder?«, fragte Wesley.
    Sam nickte. Was, wenn Jay doch recht hatte? Wenn ihr Mörder trotz der riesigen Entfernungen zwischen den einzelnen Morden doch ein zentrales Lager hatte. Wenn alle diese Filme wirklich in demselben Raum entstanden waren, nur vor anderen Kulissen, wie Jay vermutete.
    Sam ärgerte sich beinahe, dass er nicht selbst auf diese Idee gekommen war, denn es passte zu seiner Persönlichkeit. Seit der Nummer mit dem an das WLAN des Cafés angrenzenden Hotel war er sich absolut sicher, es mit einem akribisch planenden Menschen zu tun zu haben. Einem mathematisch begabten Kopf, der seine irren Pläne mit ungeheurer Präzision plante und dann minutiös genau ausführte. Vielleicht hatte er ausgerechnet, dass es immer noch sicherer wäre, mit den entführten Mädchen quer durchs Land zu fahren, als ständig neue Verstecke mieten zu müssen, die dann vielleicht seinen Ansprüchen nicht genügten. Und die waren, wie Sam schätzte, enorm hoch. Abgelegen musste es sein, eine integrierte Garage war Pflicht.
    Vielleicht eine verlassene Fabrik oder eine Lagerhalle, die aber dennoch zuverlässig und langfristig zu pachten oder zu kaufen war, was Sam mittlerweile für wahrscheinlicher hielt, als dass er einfach etwas gemietet hatte. Dagegen sprach zwar, dass er überzeugt war, dass der Täter nur über ein durchschnittliches Einkommen verfügte. Aber für Geld gab es viele Quellen: Erbschaften, Schwarzarbeit oder etwas Illegales. Sam vermutete Letzteres, oder der Täter hatte einfach nur lange genug gewartet.
    Nach dem Mord an Jessica von Bingen waren Jahre vergangen, bevor er wieder zugeschlagen hatte. Sam war sicher, dass er diese Jahre genutzt hatte, um exakt zu planen, wie er es wieder tun konnte, ohne dabei erwischt zu werden. Und ein ganz wesentlicher Aspekt davon war seine Zuflucht. Sie war der Schlüssel zu ihrem Fall. Fanden sie diese Zuflucht, dann fanden sie auch ihren Täter.
    Wesley hatte inzwischen die Berechnung auf einem der großen Bildschirme aufgerufen und kommentierte, wie er vorgegangen war: »Ausgehend von den Tatorten, den Fundorten und einer angenommenen mittleren Entfernung ergibt sich eine Strecke von knapp unter zehntausend Meilen, die er mit den jeweiligen Entführten zurückgelegt haben muss.«
    Sam pfiff durch die Zähne: »Das ist eine ganze Menge.«
    »Ja«, stimmte ihm Wesley zu, »aber ich habe mir auch die durchschnittliche Statistik für die großen transnationalen Highways angeschaut. Wenn wir einberechnen, dass unser Täter, der, wie wir ja annehmen, äußerst geplant vorgeht, sich keine kleinen Fehler zuschulden kommen lässt wie etwa ein defektes Bremslicht oder zu schnelles Fahren …«
    Sam trieb ihn mit einer ungeduldigen Geste zur Eile an. Das wussten sie ja alles bereits.
    Fähnrich Crusher hob beschwichtigend die

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