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Judith McNaught

Judith McNaught

Titel: Judith McNaught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Legenden der Liebe
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allein zu sein,
freute, »und selbst wieder hier wohnen.«
    »Das ist genauso absurd wie die
jetzige Regelung. Ich will diese verdammte Hochzeit nicht vorwegnehmen und
jetzt schon mit ihr ins Bett gehen, wo ich nur noch drei Tage warten muß ...
    Er brach mitten im Satz ab, weil im
Treppenhaus weibliche Stimmen zu hören waren, und beide Männer standen auf.
Stephen ergriff seinen schwarzen Mantel und schlüpfte im Gehen herein.
    Dabei stolperte er fast über seinen
Bruder, der stehengegeblieben war, um zuzusehen, wie die beiden Frauen lachend
in die Halle kamen. »Sieh dir das an«, sagte er leise, aber Stephen blickte
bereits hin. Er wußte, was Clayton meinte, noch bevor er es aussprach. »Was für
ein Porträt die beiden abgeben würden!«
    Ihr perlendes Gelächter brachte
beide Männer zum Lächeln, während sie beobachteten, wie die Duchess of Claymore
und die zukünftige Countess of Langford vor dem Spiegel gegenseitig ihre
Umhänge und Hüte anprobierten, während Colfax und Hodgkin unbeweglich hinter
ihnen standen und stur geradeaus blickten, als sähen sie die kindischen
Mätzchen gar nicht. Hodgkin war nicht ganz so gut wie Colfax darin, seine
Gedanken zu verbergen, und ab und zu glitt sein Blick zu Sherry und ein
leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    Whitney hatte bei ihrer Ankunft ein
hellblaues Kleid getragen, und Sherry hatte ihr mitgeteilt, sie beabsichtige,
ein hellgrünes Kleid anzuziehen. Allerdings, hatte sie leise hinzugefügt,
während sie auf den riesigen Saphir blickte, den Stephen ihr an diesem
Nachmittag als Verlobungsring geschenkt hatte, sei Saphirblau ihre absolute
Lieblingsfarbe.
    Offensichtlich hatten sie sich nun
anders entschieden und ihre Kleider gewechselt, so daß Whitney nun Sherrys
grünes Kleid trug und Sherry ein tiefblaues Kleid.
    Als die beiden Männer auf sie
zutraten, hörten sie, wie Whitney fröhlich prophezeite: »Ich wette mit Ihnen,
Clayton merkt gar nicht, daß ich mich umgezogen habe.«
    »Und ich bezweifle, daß Lord
Westmoreland auch nur im mindesten auf meine Äußerung geachtet hat, welches
Kleid am besten zum Ring passen würde«, antwortete Sherry lachend. »Er war
viel zu beschäftigt damit, mich zu ...« Sie scheute sich, das Wort »küssen«
auszusprechen, und Stephen unterdrückte ein Lachen.
    »Sollen wir?« fragte er seinen
Bruder.
    »Absolut«, stimmte Clayton zu, und
ohne weitere Absprache trat Stephen hinter Whitney, während Clayton Sherry
seinen Arm bot. Sie lachte hell auf, als er leise scherzte: »Habe ich dir schon
einmal gesagt, wie reizend du in Grün aussiehst, meine Liebe?«
    Whitney zog gerade ihre Handschuhe
an, als männliche Hände sie an den Schultern ergriffen und Stephens Stimme
zärtlich »Sherry« in ihr Ohr flüsterte. Unter seinen Händen bebten ihre
Schultern vor Lachen, wobei sie sorgfältig ihr Gesicht verbarg, während er
wisperte: »Ich habe mit meinem Bruder abgesprochen, daß er uns für eine Weile
allein läßt, wenn wir aus der Oper kommen. Er wird Whitney ablenken ...« Sie
wirbelte herum und wollte ihm schon ärgerliche Vorwürfe machen, als sie sein
wissendes Grinsen sah. »Stephen Westmoreland, wag es bloß nicht ...«
    Vor der Nummer vierzehn in der Upper
Brook Street fuhren Kutschen in erhabener Pracht vorbei, ihre Lampen
leuchteten und flackerten wie eine Prozession goldener Glühwürmchen. Als die
Kutsche des Duke und der Duchess of Dranby das Haus passierte, blickte Ihre
Gnaden bewundernd auf die prächtige palladianische Fassade und seufzte:
»Dranby, an wen sollen wir denn jetzt Juliette verheiraten, wo Langford schon
vergeben ist? Wo sollen wir bloß einen Mann hernehmen, der ihm gleichkommt in
Geschmack und Eleganz, in Kultur und ...« Sie brach mitten im Satz ab, als
sich die Eingangstür des Hauses öffnete und vier lachende Personen
herausstürmten – der Earl lief die Vordertreppe hinunter und verfolgte seine
frischgebackene Verlobte. »Sherry«, rief er, »ich weiß doch, daß sie nicht du
war!«
    Das amerikanische Mädchen rief ihm
lachend etwas zu, während sie direkt auf die Kutsche des Duke of Claymore
zulief, die hinter der des Earls wartete. Der Herzog und die Herzogin drückten
sich dichter an das Fenster ihrer Kutsche und sahen ungläubig zu, wie der Earl
of Langford seine Verlobte um die Taille faßte, als sie gerade in die Kutsche
klettern wollte, sie in die Arme nahm und sie entschlossen zu seiner eigenen
Kutsche trug.
    »Dranby«, sagte die Herzogin, »wir
haben gerade die

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