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Juli, Die Viererkette

Juli, Die Viererkette

Titel: Juli, Die Viererkette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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sprang.
    „Hey, Juli! Pass auf!“, schrie eine andere Stimme, und ich konnte im letzten Augenblick bremsen. Das Auto, das vor mir über die Kreuzung raste, streifte mich fast.
    „Verflixte Hühnerkacke! Das war echt knapp!“, fluchte Raban und hielt sein Rad direkt neben mir an. Seine Augen waren vor Schreck riesengroß, noch größer als seine Coca-Cola-Glas-Brille.

    „Was ist mit dir los?“, fragte er vorwurfsvoll, doch ich schaute nur zu Krake zurück. Der schlenderte direkt auf uns zu.
    „Nichts, verflixt! Was soll denn schon sein?“, gab ich unwirsch zurück. „Ich hab halt geträumt!“
    „Und der? Was will der von dir?“, ließ Raban nicht locker.
    „Das weiß ich doch nicht!“, bluffte ich und fuhr los. Auch wenn die Ampel noch rot war. Das war mir egal, und Raban fühlte genau wie ich. Er schielte noch einmal zu Krake zurück, der gefährlich nahe kam. Dann rief er „Hey, Juli! Warte auf mich!“ und düste mir nach.
    Der Pausenhof und die Schule waren verwaist. Selbst die Lehrer waren zu dieser Zeit noch nicht da, und als Raban und ich unsere Fahrräder abschlossen, pfiff uns ein kalter Wind ins Gesicht. Ein Wind aus den dunkelsten Ecken der Welt, und mit dieser Brise im Rücken kamen der Dicke Michi und sein Pack auf uns zu.
    Raban wich unwillkürlich zurück.
    „Und was wollen die? Wollen die auch nichts von dir?“, schimpfte er.
    „Was weiß ich? Ich dachte, die kommen zu dir!“, log ich und betete, dass es eine siebte Kavallerie gab.
    Doch die war längst da. Ich hatte nur keine Ahnung. Sie lagen alle flach auf dem Dach des Fahrradunterstands hinter mir und spähten zu uns herab. Leon, Fabi, Marlon und natürlich Vanessa. Ja, und auch die anderen Wilden Kerle waren gekommen, um Raban und mir zu helfen: Felix, der Wirbelsturm, Rocce, der Zauberer, und Maxi, der Mann mit dem härtesten Schuss auf der Welt. Sie alle spannten ihre Muskeln zum Sprung. Da hob Leon die Hand.
    „Nein. Noch nicht!“, flüsterte er.
    „Aber wann dann?“, protestierte Fabi. „Nur noch fünf Meter, und der Dicke Michi hat sie zermalmt!“
    „Ich weiß!“, gab Leon zurück. „Aber das ist kein Fußballspiel, hörst du? Wir haben nicht die leiseste Chance!“
    „Das ist mir egal!“, widersprach Fabi. „Das sind meine Freunde!“
    „Ja, und meine auch!“, zischte Vanessa. „Wir springen bei drei!“
    „Das tun wir nicht!“, befahl Leon. „Es sei denn, du willst, dass Juli und Raban da unten etwas passiert!“
    Vanessa blitzte ihn an, als wollte sie ihn mit ihren Augen vergiften.
    „Das war dein Plan. Nur wegen dir sind die beiden da unten!“
    „Ganz genau! Und deshalb hol ich sie da auch heraus!“, zischte Leon.
    Doch das tat er nicht, zumindest noch nicht, und der Dicke Michi kam auf uns zu. Wie eine Sturmwelle bäumte er sich über mir auf. Meine rechte Hand tastete in meiner Hosentasche schon nach der Mütze. In ihr war das Geld. Da stoppte der fette Darth Vader. Einen halben Meter vor Raban und mir hielt er an und wartete genüsslich darauf, dass sich seine Räuberbande um uns gruppierte.
    „Verflixte Hühnerkacke!“, fluchte Raban verzweifelt und schlug gegen die Blechwand des Fahrradunterstands, dass es laut krachte. „Verflixte Hühnerkacke! Hört ihr mich? Ich warne euch! Ich bin nicht allein!“
    Doch die Wilden Kerle rührten sich nicht. Sie lagen immer noch flach auf dem Dach und schauten zu Leon.
    „Nein. Noch nicht!“, flüsterte er und deutete zu dem Parkplatz hinüber, wo das Auto des Direktors gerade anhielt. „Erst wenn er ausgestiegen ist, werden wir springen! Jetzt! Jetzt geht es los!“
    Und mit einem markerschütternden Aufschrei sprangen die Wilden Kerle wie ein Wasserfall aus pechschwarzen Ninjas vom Dach des Fahrradunterstands zu uns herab, ergriffen die Hände der Unbesiegbaren Sieger und schüttelten sie begeistert.
    „Hallo, da bist du ja, Krake!“, freute sich Felix. „Woher hast du nur dieses schöne Tattoo? Oder haben sich die Spinnweben in deinem Kopf vor lauter Dunkelheit nur gefürchtet?“
    „Aber Michi!“, rief Marlon mit seinem freundlichsten Grinsen. „Du bist ja noch fetter geworden, als du schon warst!“
    „Und du bist noch immer so hässlich wie ein Eimer Nägel!“, säuselte Vanessa Sense ins Ohr.
    Die Unbesiegbaren Sieger waren vollkommen überfordert. Gerade noch hatten sie Raban und mich für sichere Beute gehalten. Doch dann waren die Wilden Ninjas vom Himmel gefallen, und dann stand urplötzlich auch noch unser Direktor vor uns. Grau

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