Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
Sie sehen …“ Er zeigte auf die beiden pochenden Herzen. „… haben wir zwei Herzschläge, hier und hier. Das Problem jedoch ist, dass ein Baby deutlich kleiner ist als das andere. Vermutlich nimmt das größere mehr Nährstoffe aus der Plazenta auf, als ihm zustehen, sodass das andere Mühe hat, entsprechend zu wachsen.“
„Was bedeutet das genau?“, wollte Roy wissen.
„Ihre Babys sind am Leben. Das ist die gute Nachricht. Wir sollten jedoch die Entwicklung in den nächsten beiden Wochen sehr genau beobachten. Falls das kleinere Kind nicht genug Nahrung bekommt, müssen wir uns überlegen, was wir machen.“
„Und was wäre das, zum Beispiel?“ Roys Stimme klang ruhig, aber Annie hatte das Gefühl, dass er sich sehr zusammenriss, um seine Frau nicht in Panik zu versetzen.
„Das kann ich jetzt noch nicht einschätzen. Wir müssen ihr Wachstum im Auge behalten.“
„Und wenn das zweite Baby nicht weiterwächst? Was dann?“ Roy ließ nicht locker. „Hören Sie …“ Er griff nach der Hand seiner Frau. „Wir möchten alles genau wissen. Was wäre das Schlimmste, was passieren könnte?“
„Es könnte sein, dass wir die Babys früher holen müssen, als uns lieb ist. Ich weiß, wie belastend es für Sie ist, wenn Sie nicht wissen, woran Sie sind. Aber zu diesem Zeitpunkt kann ich einfach noch nicht mehr sagen.“
Claire wandte sich mit großen Augen an Annie. „Ich verstehe das nicht. Heißt das, dass meine Babys sterben können?“
Annie legte den Arm um sie und drückte sie liebevoll. „Nein, Claire, davon ist überhaupt nicht die Rede. Bei Dr. Castillo sind Sie in guten Händen, er ist einer der führenden Experten auf seinem Gebiet. Vertrauen Sie ihm.“
Rafael sah Annie an und schien überrascht, dass sie ihn so lobte. Doch dann wandte er sich wieder an die werdenden Eltern. „Fahren Sie nach Hause und versuchen Sie, sich keine Sorgen zu machen. In zwei Wochen machen wir wieder einen Ultraschall, dann wissen wir mehr. Zurzeit können wir nur abwarten.“
Und beten, dachte Annie und hoffte inständig, dass die Träume der beiden nicht grausam zerstört würden. Aber Rafael hatte recht. Im Moment konnten sie nichts tun.
6. KAPITEL
Zwei Wochen später klopfte Rafael an Annies Haustür und betrat das Cottage. Zum Glück hatte es mit Annies Schwangerschaft keine Probleme mehr gegeben.
Die Tür führte geradewegs in das kleine Wohnzimmer, und Rafael entdeckte Annie, die ihn mit einem sehr ungewöhnlichen Anblick konfrontierte. Dios . Was machte sie da?
Mit dem Rücken zu ihm stand sie vornübergebeugt da, ihre Hände berührten den Boden, und ihr Gesicht blickte ihm aus der Lücke zwischen ihren Beinen entgegen. Ihr Haar war zum Pferdeschwanz gebunden und streifte fast den Fußboden. Annie trug eine eng anliegende Hose, die sich wie eine zweite Haut an ihren schmalen Hüften und die langen Beine schmiegte. Das kurze Top enthüllte ihren sanft gerundeten Babybauch und den Ansatz ihrer Brüste.
In Rafael regte sich Verlangen.
„Oh, hallo“, begrüßte sie ihn. „Ich mache gerade den Sonnengruß. Bin gleich fertig.“
Mit fließenden Bewegungen wechselte sie die Stellung. Staunend beobachtete Rafael, wie sie ihren biegsamen Körper in verschiedene Positionen brachte. Erst genoss er den Anblick ihres süßen Pos, dann sah er, wie sie sich mit ihren wohlgeformten Armen abstützte. Schließlich stand sie kerzengerade da und legte die Handflächen vor der Brust aneinander.
Rafael bemerkte die feinen Schweißtröpfchen auf ihrer Haut. Ihre Wangen waren gerötet, und ihre Brüste hoben und senkten sich. Nie war Annie ihm schöner und begehrenswerter erschienen als in diesem Augenblick. Er musste all seine Willenskraft aufbieten, um sie nicht in die Arme zu ziehen und mit der Zunge ihre Haut zu liebkosen.
„Yoga“, erklärte sie lächelnd. „Ich mache es schon seit Jahren. Und da man mir jede Anstrengung verboten hat …“, fügte sie mit gespieltem Groll hinzu, „… mache ich täglich meine Yoga-Übungen.“ Sie nahm ein Handtuch vom Sofa, um sich den Schweiß abzuwischen. „Es hilft mir, ruhig zu bleiben. Und ich hoffe, dass es mir die Geburt erleichtert.“
Er riss den Blick von ihr los, um sich nicht zu verraten. Er liebte ihr bezauberndes Lächeln und mochte es, wenn ihre Augen so frech funkelten wie jetzt. Annie lächelte viel zu selten, fand er.
„Ich wollte dich fragen, ob du Lust auf ein Picknick hast“, sagte er. „Catalina und María sind gestern Abend angekommen,
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