Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
Liebkosungen schürte ihr Verlangen nach mehr, die Gefühle waren überwältigend.
„Soll ich aufhören?“, fragte er rau und hob den Kopf, eine Hand auf dem hauchdünnen Spitzenstoff ihres Höschens.
Sie spürte die Wärme seiner schlanken Finger und schüttelte nur den Kopf, unfähig, ein Wort herauszubringen.
Ein triumphierendes Lächeln glitt über sein Gesicht, und er schob die Hand unter den Stoff, zwischen ihre Beine. Langsam und intensiv reizte und streichelte er sie, bis sie es kaum noch aushielt. Dann explodierte die Lust in ihr, und Annie rief laut seinen Namen.
Rafael hielt sie in den Armen. Erst langsam bekam sie wieder Luft, und ihr wild schlagendes Herz beruhigte sich. Sie fühlte sich beschenkt, weil er ihr Vergnügen bereitet hatte, ohne auch nur eine Sekunde an sich zu denken. Das machte sie verlegen, und sie wollte ihm etwas zurückgeben.
Scheu griff sie nach seinem Gürtel und löste ihn. Rafael stöhnte auf, als sie ihn mit zarten Fingern berührte, und presste sie dichter an sich.
„Das musst du nicht tun“, sagte er heiser.
„Aber ich möchte es.“ Sie kniete sich neben ihn, knöpfte ihm die Jeans auf und zog ihn langsam aus. Als er nackt war, begann sie ihn zu streicheln. Von ihrer ersten Liebesnacht wusste sie, was er mochte, und führte ihn geschickt zum Höhepunkt.
Später lagen sie dicht aneinandergeschmiegt vor dem knisternden Kaminfeuer. Annie hatte den Kopf an Rafaels warme, glatte Brust gelegt und lauschte seinem kraftvollen Herzschlag.
Er strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn und streichelte sanft ihre Wange. „Willst du mich heiraten, Annie?“
Sie richtete sich auf, während ein unbeschreibliches Glücksgefühl sie durchströmte. Er will mich heiraten, dachte sie aufgeregt. Er liebt mich so wie ich ihn. Die magische Verbindung, die sie in jener ersten Nacht gespürt hatte, war immer noch da.
„Entschuldige, was hast du gesagt?“ Sie wollte ganz sicher sein, dass sie ihn auch richtig verstanden hatte.
Da setzte er sich auf und lächelte sie an. Das rötliche Licht der Flammen tanzte auf seiner bronzenen Haut. Sie fand ihn unglaublich sexy. Ich liebe ihn so sehr, fuhr es ihr durch den Kopf. Alles an ihm, seine aufmerksame, rücksichtsvolle Art, seinen Humor, sogar seine altmodische, manchmal machohafte Fürsorglichkeit. Es war fast zu viel für sie – jetzt, nachdem sie sich eigentlich damit abgefunden hatte, dass sie niemanden mehr finden würde, der sie von ganzem Herzen bedingungslos liebte … Annie konnte ihr Glück nicht fassen.
„Wir könnten in Spanien leben. Du, ich und das Baby. Als Familie“, fügte er hinzu. „Wie eine richtige Familie.“
Ein eisiger Schauer rann ihr über den Rücken. Eigentlich hatte er ihr noch mit keinem Wort gesagt, dass er sie liebte.
„In Spanien? Aber ich habe hier meine Arbeit, meine Freunde, meine Eltern.“ Wenn er sie liebte, müsste es ihm doch egal sein, wo sie lebten, Hauptsache, er konnte bei ihr sein, oder?
„Du wärst ein Teil meiner Familie. Meine Mutter würde dich wie eine eigene Tochter willkommen heißen und dich lieben. Da bin ich ganz sicher.“
Und was ist mit dir? dachte sie. Liebst du mich nicht?
„Du bräuchtest nicht mehr zu arbeiten. Ich verdiene genug Geld, und außerdem sollte eine Mutter zu Hause bei ihrem Kind bleiben“, fuhr er fort. „Den Gang zum Anwalt können wir uns dann auch sparen.“
Das brachte das Fass zum Überlaufen. Annie stand hastig auf, schnappte sich ihren Morgenmantel und streifte ihn über.
„Ach, so ist das“, stieß sie zornig hervor. „Du meine Güte, Rafael, du schreckst aber auch vor nichts zurück, um dein Ziel zu erreichen! Hattest du das die ganze Zeit geplant? Hast du gedacht, wenn du mich verführst, tue ich bereitwillig das, was du vorschlägst? Oder ist dir kein Preis zu hoch, um dein Kind nach Spanien zu holen? Nicht einmal die Ehe mit einer Frau, die du nicht liebst?“
Sie griff nach seiner Jeans und seinem Hemd und schleuderte sie ihm entgegen. „Hast du dich ein einziges Mal gefragt, was ich möchte? Na, dann will ich es dir sagen – ich würde mich niemals auf eine Zweckehe ohne Liebe einlassen. Nie im Leben!“
Wäre sie nicht so wütend gewesen, sie hätte laut aufgelacht, als sie seinen zutiefst verwirrten Gesichtsausdruck sah, während er sich das Hemd anzog und in seine Jeans stieg. Aber ihr war nicht nach Lachen zumute. Wie blöd war sie nur gewesen! Sie hatte Rafael völlig unterschätzt. Er wollte nur sein Kind, sie war ihm
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