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Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE FRASER KATE HARDY SARAH MORGAN
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Morgen hatte es noch nach Regen ausgesehen, aber die trüben Wolken waren verschwunden, und jetzt schien die Sonne. In der Ferne sah sie die blendend weißen Schaumkronen der Wellen, die ans Ufer rollten. Ein paar Fischkutter und Jachten waren draußen auf dem Meer, und am liebsten wäre sie dort draußen gewesen. Sie wollte sich nicht mit Knoten und Biopsien befassen und vor allem nicht mit ihrer wachsenden Angst, was aus Jem werden würde, wenn sie Krebs hatte.
    Kate wandte sich wieder zu Oliver um. „Ich kann warten wie alle anderen auch“, sagte sie. „Ein oder zwei Tage mehr oder weniger machen keinen Unterschied.“
    „Soll ich nicht lieber Ben anrufen? Er wird dir jemanden empfehlen.“
    „Nein, Oliver. Ich möchte mich nicht vordrängen. Es wäre nicht fair den anderen Frauen gegenüber, die auf einen Termin warten. Außerdem wird Rob bis dahin zurück sein.“
    „In dringenden Fällen beträgt die Wartezeit nicht mehr als eine Woche“, sagte Oliver. „Und ich werde deinen als dringend einstufen.“
    Sie lächelte schwach. „Okay.“
    Kaum hatte sie das gesagt, klopfte es kurz, und Nick streckte den Kopf ins Zimmer. „Oh, tut mir leid, Oliver, ich dachte, du hättest keinen Patienten mehr.“ Da erkannte er Kate. „Kate! Ich wusste nicht, dass du heute hier bist. Gibt es Probleme mit einer deiner Patientinnen?“
    „Ich musste etwas mit Oliver besprechen“, antwortete sie rasch. Seiner Miene nach zu urteilen war ihm die Sache nicht geheuer. Aber sie hatte ja nicht gelogen. Sollte Nick denken, es ging wirklich um eine Patientin.
    „Es ist doch alles in Ordnung, oder?“ Mit langen Schritten marschierte er auf sie zu und ging neben ihrem Stuhl in die Hocke. „Du würdest es mir erzählen, wenn etwas nicht stimmt?“
    Kates Herz zog sich schmerzlich zusammen, als sie die Besorgnis in seinen dunklen Augen las. Welche Probleme sie auch immer miteinander haben mochten, sie wusste, dass sie Nick im Grunde etwas bedeutete. Trotzdem würde sie ihm ihre Sorgen und Ängste nicht anvertrauen. Zu oft hatte er ihr signalisiert, dass sie von ihm nicht mehr Unterstützung erwarten konnte als von jedem anderen Kollegen. Und Mitleid wollte sie nicht von ihm. Das hätte sie einfach nicht ertragen.
    Sie lachte auf, aber selbst in ihren Ohren klang es nicht besonders fröhlich. „Was sollte schon nicht in Ordnung sein, Nick? Ich werde doch immer mit allem fertig.“ Es hatte sich nicht so verbittert anhören sollen, aber es war ihr einfach herausgerutscht. Kate mochte sich immer noch nicht damit abfinden, dass Nick sich nicht zu ihrem gemeinsamen Sohn bekannte. Doch wie es aussah, würde er sich für den Rest seines Lebens weigern, ihr diesen Wunsch zu erfüllen.
    „Sicher?“ Nick richtete sich auf. Er schien seine Zweifel zu haben, aber Kate wusste, dass er nicht nachhaken würde. Immerhin respektierte er ihre Privatsphäre. „Ich wollte fragen, ob du nachher eine Runde Golf spielen möchtest“, wandte er sich an Oliver. „Dragan und Ben kommen auch.“
    „Klar, gern. Ich glaube, Chloe hat heute Nachmittag etwas vor, also habe ich Zeit.“
    „Wie geht es Annie? Hat jemand von euch mit ihr gesprochen?“
    „Ich habe sie heute Morgen besucht. Es geht ihr gut. Rafael ist bei ihr.“
    „Rafael? Dr. Castillo?“, fragte Nick verblüfft.
    Oliver und Kate sahen sich an und konnten sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Herrje, dachte Kate, Nick ist manchmal wirklich schwer von Begriff.

10. KAPITEL
    Vor einer Woche war ihre Tochter zur Welt gekommen. Es war Nacht, die Lampen auf der Intensivstation verströmten gedämpftes Licht, und Annie und Rafael saßen vor dem Inkubator, auf bequemen Stühlen, die das umsichtige Personal für sie herbeigeholt hatte.
    Annie dachte daran, was Rafael gesagt hatte. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass er sie liebte.
    „Vielleicht wird sie später Pianistin“, sagte er plötzlich in die Stille hinein. „Sie hat deine langen Finger.“ Rafael nahm Annies Hand in seine. „Du hast wunderschöne Hände.“
    Verwundert blickte Annie auf ihre Hände. Das war ihr nie bewusst gewesen, aber er hatte recht. Sie hatte wirklich lange, schlanke Finger.
    „Warum bist du zurückgekommen?“, fragte sie. „Du weißt schon, an dem Abend, als Angela geboren wurde, nachdem wir …“ Sie wurde rot, als sie an jene Stunden dachte, und hoffte, dass er verstand, was sie meinte.
    Er wandte sich ihr zu. Das Dämmerlicht verstärkte den glutvollen Ausdruck seiner dunklen Augen noch. „Mir

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