Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
war … etwas Wichtiges klar geworden. Wenn dies hier überstanden ist, werde ich alles tun, damit du mir glaubst, dass ich dich heiraten will. Weil ich dich liebe.“
Annie wollte etwas sagen, aber er legte ihr den Zeigefinger auf die Lippen.
„Ich möchte, dass wir noch einmal von vorn anfangen und dieses Mal alles richtig machen. So, wie es sein sollte.“
„Nicht, Rafael, bitte, sag nichts mehr.“ Die Zurückweisung tat ihm weh, sie sah es seinen Augen an. Annie musste sich zwingen fortzufahren. „Mehr Kinder kann ich nicht bekommen. Angela ist schon ein großes Wunder. Das heißt, wenn wir heiraten, bindest du dich an eine Frau, die dir keine Kinder schenken kann. Und wenn …“ Sie erstickte fast an den Worten. „… Angela es nicht schafft, bist du in einer kinderlosen Ehe gefangen.“
„Wenn wir heiraten, binde ich mich an die Frau, die ich liebe“, entgegnete er nachdrücklich. „An die Frau, ohne die mein Leben leer und sinnlos wäre. Weißt du nicht, wie hell und strahlend alles ist, wenn du bei mir bist? Ich habe es dir schon einmal gesagt, und ich werde es dir wieder und wieder sagen, bis du mir glaubst – dich brauche ich, nichts sonst.“
„Du würdest alles für mich aufgeben, deinen Traum von Kindern … der halben Fußballmannschaft?“, flüsterte sie und lächelte bebend.
„Ich würde sogar mein Leben für dich geben.“ Er kniete sich neben sie. „Kannst du mir vergeben, dass ich an dir gezweifelt habe? Ich habe mich so oft gefragt, warum ich nicht gesehen habe, was für eine starke und liebevolle und ehrliche Frau du bist.“
„Weil du es schon einmal bei einer anderen geglaubt hast und sie dich betrogen hat. Das verstehe ich gut.“
„Ich habe dich nicht verdient. Ich bin voller Fehler …“ Annie musste ein Lächeln unterdrücken. In gefühlvollen Situationen war sein Englisch nicht so geschliffen wie sonst. „Aber wenn du mich heiratest“, fuhr er mit rauer Stimme fort, „dann werde ich dir für den Rest meines Lebens beweisen, dass ich deiner wert bin. Und wenn du einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester für unsere süße Tochter adoptieren möchtest, wäre ich erst recht glücklich.“
Annie zögerte noch. Jetzt mochte es ihm ernst sein, aber in ein paar Jahren könnte er es bereuen, dass er sie geheiratet hatte. Und lieber würde sie ihn jetzt gehen lassen – auch wenn es ihr das Herz brach –, als erleben zu müssen, dass seine Liebe erloschen war.
Doch bevor sie etwas sagen konnte, schlug eins der Überwachungsgeräte Alarm. Innerhalb von Sekunden eilten Schwestern und der Kinderarzt herbei. Zutiefst erschrocken sah Annie Rafael an.
Der Arzt schloss Angela an eine Maschine an, und nach einigen endlos bangen Minuten verstummte der Alarmton, und Angela atmete wieder gleichmäßig.
Nachdem der Kinderarzt ihre Brust abgehorcht hatte, wandte er sich an Annie und Rafael. „Ich vermute, bei Ihrer Tochter liegt ein persistierender Ductus arteriosus vor. Wie Sie sicher wissen, zirkuliert das Blut beim Fötus im Mutterleib noch nicht in den Lungen, sondern durch eine Arterie an den Lungen vorbei. Diese Arterie schließt sich normalerweise gleich nach der Geburt von selbst. Bei sehr früh geborenen Säuglingen wie Ihrer Tochter kann das unterbleiben.“
Rafael nickte. „Ja, das habe ich schon einmal gesehen.“
„Wir haben versucht, den Verschluss mit Medikamenten herbeizuführen, aber offensichtlich hat das nicht funktioniert, und …“
„Das heißt, Sie müssen operieren“, führte Rafael seinen Satz zu Ende.
„Aber sie ist doch noch so winzig!“, protestierte Annie.
Rafael wandte sich ihr zu und nahm ihre Hände in seine. Er wirkte ganz ruhig. „Es ist ihre einzige Chance“, sagte er. „Die Chirurgen sind es gewohnt, kleine Babys zu operieren. Wir müssen ihnen vertrauen.“
Annie blickte auf ihre Tochter. Da lag sie in ihrem Bettchen, ganz allein, von Kabeln und Schläuchen umgeben, und von der Entscheidung ihrer Eltern hing ihr Leben ab. Annie fühlte sich unsäglich hilflos. Wenn sie nun die falsche traf?
„Aber wenn …“, begann sie, verstummte aber, weil sie die Worte nicht über die Lippen brachte.
„Sieh mich an, Annie“, verlangte Rafael, und widerstrebend löste sie den Blick von ihrer geliebten Kleinen. In seinen warmen braunen Augen lag etwas Beschwörendes. „Du allein hast das Recht, diese Entscheidung zu treffen. Ich nicht. Aber ich liebe sie auch. Vertrau mir bitte.“
Sie zweifelte nicht daran, dass er genauso
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