Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
die Stirn. „Ich habe an diesem Wochenende Geschäftstermine in London. Da dachte ich, wir könnten das mit etwas Entspannung und Einkaufen verbinden.“
London? „Wir fahren nicht zum Haus zurück?“
„Nein, ich wollte gleich von hier aus fahren. Alles, was du brauchst, kannst du dort kaufen.“
Ella bekam vor Erleichterung weiche Knie. Es war purer Luxus, in einem unbekannten Hotel zu übernachten. Nicht in diesem Haus schlafen zu müssen, umgeben von scheußlichen Erinnerungen.
Stattdessen könnte sie in einem anonymen Hotelzimmer entspannen. Ausgiebig baden, vielleicht ein bisschen einkaufen. Nichts Bedrohliches. Und sie würde zwei Tage haben, um zu überlegen, wie sie Nikos am besten sagte, dass sie eine andere Unterkunft finden wollte.
„Wunderbar.“ Sie lächelte ihn strahlend an. „Ich kann’s kaum erwarten.“
Nikos wirkte überrascht von ihrem plötzlichen Stimmungswandel. „Ich dachte, du wolltest die Abteilung nicht im Stich lassen.“
„Wenn Rose damit einverstanden ist, bin ich es auch.“
Es war ihr egal, wohin sie fuhren, solange sie nur dem Haus entkam.
Benommen saß Ella wenig später im Helikopter. „Wir fliegen nach London?“ Als sie in seinem Sportwagen losfuhren, hatte sie angenommen, dass sie die ganze Strecke fahren würden, aber Nikos hielt am nächsten Flughafen.
„Das ist die Milliardärslösung für den Freitagabendverkehr.“ Nikos legte ihr den Sicherheitsgurt an. „Ich habe dringende Termine in London und keine Zeit, fünf Stunden im Stau zu stehen.“ Als er sich über sie beugte, kam sein Gesicht ihrem so nah, dass sein raues Kinn ihre Wange streifte.
Ella hob eine Hand und streichelte durch sein Haar. „Versuchst du, mich zu beeindrucken?“
Schalkhaft lächelte Nikos sie an. „Ich dachte, das hätte ich schon. Aber ich tue es gern noch einmal, wenn wir im Hotel ankommen.“
„Sehr lustig.“ Ellas Herz machte einen Satz. „Wenn du geschäftlich nach London fliegst, warum nimmst du mich dann mit?“
„Weil du mein Leben kennenlernen möchtest, und das gehört dazu.“ Er küsste sie ausgiebig auf den Mund und richtete sich dann auf. „Heute Abend kannst du dich ausruhen, und morgen haben wir Spaß.“
Unglaublich erleichtert, dass ihr ein Wochenende im Haus erspart blieb, lehnte sich Ella im Sitz zurück. „In Ordnung. Also, was passiert jetzt? Gibst du deinem Piloten Anweisungen?“
„Ich bin der Pilot.“
„Du fliegst dieses Ding?“ Sie war alarmiert. „Kannst du das?“
„Denkst du, ich würde fliegen, wenn ich es nicht könnte?“
„Ich weiß nicht … du bist bekannt dafür, Risiken einzugehen.“
Nikos lächelte verschmitzt. „Du auch, agape mou . Aber ich verspreche, vorsichtig zu sein, wenn wir in der Luft sind.“
Ella umklammerte ihren Sitz. Als der Helikopter abhob, begann sie zu lachen. Es fühlte sich wunderbar an.
Sobald sie gelandet waren, stiegen sie in ein Auto mit Chauffeur und wurden in eines der renommiertesten Hotels Londons gebracht. Verlegen rieb Ella über ihre Jeans. „Ich habe das Gefühl, mir sagt gleich jemand, dass ich den Lieferanteneingang nehmen soll.“ Hilflos zuckte sie mit den Schultern. „Ich passe hier nicht rein. Dafür trage ich die falschen Sachen.“
„Du bist schöner als irgendein anderer Gast.“ Nikos ignorierte ihre Unsicherheit und schob sie sanft in das elegante Marmorfoyer. „Außerdem interessiert sich das Hotelpersonal für meine Brieftasche, nicht für deine Garderobe.“
„Wie groß ist deine Brieftasche genau?“
„Groß genug, damit sie lächelnd darüber hinwegsehen, wenn meine Verlobte in uralten Jeans hier ankommt.“
Sie wurden von einem Mann im Anzug abgefangen, der Nikos so überschwänglich begrüßte, dass Ella dachte, sie wären irgendwie verwandt. Dann begleitete er sie über einen Korridor, der mit dicken Teppichen ausgelegt war, zu einer Treppe und in Zimmer, die ungefähr viermal größer waren als jede Wohnung, in der sie je gewohnt hatte. Ella blieb in der Tür stehen und sah sich ungläubig um.
„Ich habe uns eine Suite gebucht.“ Nikos drückte dem Mann einen Geldschein in die Hand, und dieser zog sich diskret zurück. „So haben wir mehr Platz.“
„Dieser Mann … er war so begeistert, dich zu sehen. Seid ihr verwandt?“
„Er ist der Hotelmanager.“ Nikos hängte sein Jackett über einen Stuhl und sah auf die Uhr. „In zwanzig Minuten muss ich bei meinem Termin sein. Es tut mir leid, dass ich dich verlassen muss. Kommst du ein paar Stunden
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