Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
hab’ ich nur nicht meine Klappe gehalten?“, fragte Justin sie zwanzig Minuten später, während er mit einer Zange vor dem größten Grill stand, den er je gesehen hatte, und ungefähr zweihundert Bratwürstchen umdrehen musste.
„Tja. Sie haben es nicht anders gewollt. Schließlich haben Sie mir Ihre Hilfe förmlich aufgedrängt.“
„Touché“, gab er grinsend zu. „Ich kann es nicht fassen, wie viele Menschen hier sind.“ Gekonnt wendete er die Zwiebeln auf dem Grill. Als ihm ihr köstlicher Geruch in die Nase stieg, lief Justin das Wasser im Mund zusammen, und ihm fiel auf, dass er seit Stunden nichts gegessen hatte. „Kommen zu allen Geburtstagsfeiern Ihrer Familie so viele Gäste?“
„Meistens. Wir haben genug Platz, und die Kinder lieben es, mit all ihren Freunden zu spielen. Später toben die meisten Jungs dann hier draußen herum, während die Mädchen im Haus sind, eine Modenschau veranstalten oder sich schminken und frisieren.“
Justin grinste. „Ich bin froh, dass ich einen Sohn habe.“
„So schlimm sind Mädchen nun auch wieder nicht.“
„Das wollte ich damit auch gar nicht sagen. War nur so eine Feststellung. Ich mag Mädchen. Sehr sogar. Das war schon immer so.“ Herausfordernd sah er sie an, und Stacy bemerkte, dass er schon wieder mit ihr flirtete.
Eine Gruppe von Kindern rannte laut johlend an ihnen vorbei, dicht gefolgt von zwei Hunden und drei watschelnden Enten. Schon vorher hatte Justin außerdem ein Meerschweinchen entdeckt, und Mike hatte ihm ein kleines Kaninchen gezeigt.
„Gehören die Tiere alle Ihnen?“
„Ja. Zwei Hunde, zwei Kaninchen, zwei Meerschweinchen, fünf Enten, drei Hühner und ein Rebhuhn, das im Birnbaum lebt.“
„Wirklich?“
„Das mit dem Rebhuhn stimmt nicht ganz, obwohl es mir manchmal so vorkommt, als ob es zur Familie gehört. Wir haben außerdem noch Vögel, die zweimal am Tag vorbeigeflogen kommen, um sich ihr Futter abzuholen.“ Sie wies auf das große Vogelhaus, das links neben einem der Gummibäume stand. „Manchmal haben wir Kakadus zu Gast, aber die machen so viel Dreck, dass wir sie nicht mehr füttern.“
Stacy nahm ihm die Grillzange aus der Hand und drehte die Würstchen um. Dann zeigte sie auf den linken Gartenteil. „Da drüben ist mein vernachlässigter Gemüsegarten. Letztes Jahr hab’ ich Unmengen von Karotten und Roter Beete geerntet. Im Moment habe ich Tomaten, Rote Beete und Sellerie. Am besten gedeiht allerdings das Unkraut. Es ist jetzt noch ein bisschen zu früh, um das Gemüse zu ernten, aber sobald es wärmer geworden ist …“
„Ich nehme an, Sie kochen auch Ihre eigene Tomatensoße ein?“
„Aber sicher. Und eigene Gewürzgurken. Aber die sind schon alle.“ Sie nahm ein Glas mit Tomatensoße vom Tisch. „Die ist noch vom letzten Jahr.“
Er sah sie beeindruckt an. „Ich werde die Soße auf jeden Fall später probieren.“
„Das sollten Sie allerdings.“
„Aber nun sagen Sie mir doch bitte, Dr. Carrington, wann Sie eigentlich noch Zeit für Ihre Arbeit im Krankenhaus finden?“
Stacy seufzte und lächelte ihn an. „Manchmal, lieber Professor Gray, frage ich mich das auch.“
Sie hätte ihn nicht so anlächeln sollen. Justin wünschte sich wirklich, sie hätte es nicht getan. Es war ein so wundervolles Lächeln. Ihr ganzes Gesicht strahlte dabei, und ihre Augen glitzerten vor Lebensfreude.
Irgendetwas in Justins Bauch zog sich zusammen, und er versuchte angestrengt, dieses Gefühl zu ignorieren. Zwecklos. Es war das eine gewesen, sich einzugestehen, dass er Anastasia Carrington attraktiv fand. Doch zuzugeben, dass sie ihm weit mehr bedeutete, war etwas anderes.
Jemanden zu lieben und dann zu verlieren war tragisch. Es hatte Momente gegeben, in denen er sich nicht hatte vorstellen können, dass er sich jemals davon erholen würde. Doch er hatte sich geirrt. Sein Leben war weiter gegangen. Jeden Tag.
„Hallo, meine Liebe“, rief in diesem Augenblick Katherine und umarmte Stacy. „Ich wollte dich schon früher begrüßen, aber ich habe erst hier geschwatzt und dann dort geschwatzt und bin einfach nicht weiter gekommen.“
Stacy lachte. „Kein Problem, Katherine.“ Die beiden Frauen plauderten eine Weile, dann entschuldigte Stacy sich, weil sie einige neue Gäste willkommen heißen wollte.
„Du magst sie, nicht wahr?“, stellte Katherine fest, woraufhin Justin seine Mutter verblüfft ansah. „Mach dir keine Sorgen. Es ist in Ordnung, eine andere Frau zu mögen. Sich in eine andere
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