Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
so eingespannt ist?“
„Nein, meine Liebe. Weil er dich hier getroffen hat. Mein Sohn ist völlig vernarrt in dich.“
„Vernarrt?“ Stacy setzte sich auf. War er das wirklich, und was genau bedeutete das? Während der letzten Wochen war Justin ihr sehr wichtig geworden, aber sie war nicht in ihn verliebt. Das war ausgeschlossen, und sie würde es nicht so weit kommen lassen. Sie war einfach zu sehr verletzt worden. Und auch wenn Justin das völlige Gegenteil von Wilt war, konnte sie sich nicht vorstellen, sich noch einmal bedingungslos auf jemanden einzulassen.
„Das ist nur meine Einschätzung als Mutter. Durch dich hat er wieder angefangen, das Leben zu genießen. Als er zu uns gezogen ist, hatte er den Tod seiner Frau schon recht gut verarbeitet, aber so ganz ließ er noch niemanden an sich heran kommen. Du hast es geschafft, diese Mauer zu durchbrechen.“
„Oh …“ Vergeblich suchte Stacy nach Worten.
Katherine und Herb lachten. „Du bist ein ganz besonderer Mensch, Stacy. Justin braucht dich, und ehrlich gesagt denke ich, dass du ihn auch brauchst.“
„Setz ihr doch nicht so zu, Kath“, sagte Herb beschwichtigend.
Katherine lehnte sich zu Stacy herüber und tätschelte ihre Hand. „Anscheinend habe ich dich ein wenig erschreckt, und vielleicht hätte ich das alles nicht sagen sollen. Lass dir Zeit. Lass dich nicht von den Kindern oder von Skye oder von uns drängen. Du weißt am besten, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Und mach dir keine Sorgen.“
Stacy war gerührt von so viel Anteilnahme und konnte einen Augenblick lang nicht antworten. In diesem Moment öffnete sich die Eingangstür. Justin trat ein.
„Dachte ich es mir doch, dass das Auto in der Einfahrt deines ist“, begrüßte er sie erfreut und hängte schnell seine nasse Jacke an einen Garderobenhaken. Dann kam er zu Stacy und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sie war etwas verlegen, weil er sie vor seinen Eltern geküsst hatte, doch weder Katherine noch Herb schienen es ungewöhnlich zu finden.
„Du bist heute viel früher als sonst zu Hause“, bemerkte Katherine. Justin klopfte auf die Aktentasche, die er in der Hand hielt.
„Ich hoffe, dass ich den Papierkram hier schneller hinter mich bringe als in der Klinik, wo ich dauernd unterbrochen werde. Nachdem meine Freundin allerdings da ist, bezweifle ich, dass ich dazu komme.“
Freundin ? Stacy starrte ihn verblüfft an. So hatte er sie noch nie genannt. Doch wenn sie darüber nachdachte, war sie wohl tatsächlich seine Freundin – auch wenn dieser Ausdruck eher auf verliebte Teenager zutraf als auf Leute in ihrem Alter.
Justin setzte sich neben sie und legte seinen Arm um ihre Schulter, während Katherine sich nach seinem Tag im Krankenhaus erkundigte. Stacy hatte heute die Frühschicht gehabt und fühlte sich inzwischen etwas müde. Außerdem brachte Justins demonstratives Verhalten sie noch immer in Verlegenheit.
Nach einigen Minuten stand sie deshalb auf. „Ich sollte jetzt besser gehen.“
„Schon?“, fragte Justin enttäuscht.
„Ich bin schon eine ganze Weile hier, Justin“, erklärte sie. „Außerdem braucht dein Dad jetzt Ruhe.“
„Sie hat recht“, stimmte Herb ihr zu, und Stacy warf ihm einen dankbaren Blick zu.
„In Ordnung.“ Justin stand auf. „Ich bringe dich noch zum Wagen.“
„Danke, dass du uns besucht hast“, sagte Katherine und umarmte Stacy. „Du bist jederzeit willkommen.“
„Danke.“
Stacy zog ihre Jacke an und wickelte sich den Schal um den Hals. Als sie die Veranda betraten, spannte Justin schnell den Regenschirm auf, den er neben der Tür abgestellt hatte.
„Komm!“ Er legte seinen Arm um ihre Taille und zog sie an sich, während sie zum Auto gingen. Stacy genoss es, ihn so nah zu spüren. Es gefiel ihr, dass er sie mit soviel Fürsorglichkeit und Respekt behandelte.
„War in der Klinik alles in Ordnung?“, fragte sie.
„Gene hat alles unter Kontrolle. Er wird sein Examen sicher mit Bravour bestehen.“
„Hast du ihm bei der Vorbereitung geholfen?“
„Ich hab’ ihm ein paar Tipps gegeben, worauf er sich besonders vorbereiten sollte.“
„Lass mich raten. Du hast ihm auch bei der Examensarbeit geholfen?“
„Ist schon länger her.“
Ungläubig schüttelte Stacy den Kopf. „Ich vergesse immer wieder, dass du ein Genie bist.“
„Quatsch!“
„Mein Professor“, sagte sie liebevoll und lächelte ihn an.
„So hast du mich schon lange nicht mehr genannt.“
„Wahrscheinlich, weil ich
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