Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
eklig.“ Er schüttelte sich.
Charlotte lachte. „Das muss sein, damit du keine Infektion bekommst. Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber zum Mittag und zum Abendessen gibt es wieder eins.“
Danny stöhnte auf. „Das ist ja so unfair!“
Sie lächelte. „Wenn du brav bist, lasse ich dir dazu auch etwas zu essen bringen.“
„Bin ich ganz bestimmt. Großes Pfadfinderehrenwort“, versprach Danny rasch.
„Ich weiß.“ Gutmütig wuschelte sie ihm das Haar. „Die Operation dauert ungefähr eine Stunde. Wenn wir im Katheterlabor sind, erkläre ich dir noch einmal kurz, was ich machen werde, okay?“
Danny nickte.
„Guter Junge. Bald hast du es überstanden.“
James sah zu, wie Charlotte einen präzisen kleinen Schnitt unterhalb von Dannys Schlüsselbein setzte und eine Elektrode in die Schultervene einführte. Unter genauer Beobachtung über den Röntgenbildschirm führte sie sie in die richtige Herzkammer und sicherte sie an der notwendigen Position. Danach schloss sie die Elektrode an den Schrittmacher an, setzte den nächsten Schnitt zwischen Haut und Brustmuskel, schob das Gerät in die entstandene Tasche und nähte die Stelle wieder zu.
Sie hatte schmale, geschickte Hände, und ihre Stiche waren so fein, dass die Narbe später kaum zu sehen sein würde. James stellte sich vor, wie diese Hände über seine Haut glitten, und erschauerte unwillkürlich.
Schlimm, ganz schlimm.
Er sollte sich besser auf seine Arbeit konzentrieren und darauf, Single zu bleiben, statt sich von einer Kollegin ablenken zu lassen.
Aber er fand Charlotte unwiderstehlich reizvoll. Nicht nur, weil sie eine schöne Frau war, sondern weil sie sich dessen überhaupt nicht bewusst zu sein schien. Sie war nicht wie so viele andere, die sich ihm an den Hals warfen und sich gleichzeitig vergewisserten, dass eine Kamera in der Nähe war.
Plötzlich trafen sich ihre Blicke, verfingen sich. Dann schlug Charlotte die Augen nieder. Aber nicht schnell genug, James hatte Erregung in ihnen aufblitzen sehen.
Aha, die Anziehung war also nicht einseitig. Sehr gut.
Charlotte hatte unterdessen begonnen, die Funktionsfähigkeit des Schrittmachers zu prüfen.
„So, das hätten wir. Du warst großartig, Danny“, lobte sie ihn lächelnd. „In den nächsten drei Wochen darfst du überhaupt keinen Sport treiben, aber du musst deine Schulter beweglich halten. Unsere Physiotherapeutin wird dir ein paar Übungen zeigen.“
„Kann ich danach Fußball spielen?“
Sie blickte zu James hinüber, und zu ihrer Erleichterung verstand er ihre stumme Bitte und nahm den Faden auf. „Mannschaftssport ist tabu, Danny, tut mir leid“, sagte er. „Du darfst es nicht riskieren, einen Stoß oder einen Hieb auf die Stelle mit dem Schrittmacher zu bekommen. Deshalb würde ich Fußball, Rugby oder Kickboxen sein lassen.“
„Für Tennis und Cricket gilt wohl das Gleiche, oder?“, maulte Danny.
„Ich fürchte, ja.“
Der Junge machte ein verzweifeltes Gesicht. „Und was soll ich dann machen? Den Hund ausführen? Oder ist das auch verboten?“
„Spazierengehen ist erlaubt, Leichtathletik auch und Schwimmen. Aber um sicher zu sein, würde ich einen Schutz dort tragen, wo der Schrittmacher sitzt.“
„Und meine Playstation, darf ich damit spielen?“
„Ja“, antwortete Charlotte. „Schrittmacher sind so konstruiert, dass sie sich mit Geräten wie Mikrowelle oder Computer vertragen. Nur bei deinem Handy solltest du auf Abstand achten. Halte es an das rechte Ohr, weil der Schrittmacher links sitzt, und stecke es nicht in die linke Hosentasche. Außerdem solltest du die Karte mit der Registriernummer immer bei dir tragen, nur für den Fall, dass du am Flughafen oder in Geschäften das Sicherheitssystem außer Kraft setzt.“ Sie lächelte. „Das ist tatsächlich schon vorgekommen.“
Auch seine Mutter hatte noch eine Frage. „Wann werden die Fäden gezogen?“
„Sie lösen sich von selbst auf“, entgegnete James. „Morgen bei der Entlassung geben wir Ihnen einen Bericht für den Hausarzt mit.“
„Aber in einem Monat solltest du wieder zu uns kommen, zur Kontrolle“, fügte Charlotte hinzu. „Dann in einem Vierteljahr, und danach sollte ein Mal pro Jahr genügen.“
Als Danny auf die Kinderstation zurückgerollt wurde, wandte sich James ihr zu. „Ich bin beeindruckt. Ihre Art zu arbeiten gefällt mir.“
„Vielen Dank.“
„Es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn wir uns gegenseitig bei der Arbeit zusehen. Vielleicht
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