Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
neckte? „Wir liegen Kopf an Kopf, Miss Moneypenny.“
„Ich würde den Tag nicht vor dem Abend loben, Bond. Wir haben noch fünf Runden vor uns.“
Dave aus der Notaufnahme kam zu ihnen herüber. „Weißt du was, Charlotte? Du bist so oft bei uns auf der Station, ich finde, du solltest bei uns mitmachen.“
„Kommt nicht in die Tüte! Sie gehört zu uns.“ Tim legte den Arm um sie. „Hände weg, Mann.“
Eifersucht stach ihn mit spitzen Fingern, und James wunderte sich über sich selbst. Du meine Güte, Tim ist verheiratet, und für Charlotte ist er nicht mehr als ein Kollege, sagte er sich. Allerdings musste er zugeben, dass sie mit Dave und Tim unbeschwerter umging als mit ihm – und das wurmte ihn.
„Ich möchte noch ein Stück Kuchen“, sagte sie da und entwand sich behutsam Tims Umarmung.
„Ah, jetzt weiß ich, womit ich dich zu uns locken kann. Ich werde lernen, die köstlichsten Kuchen zu backen, und dann kannst du nicht widerstehen“, neckte Dave sie.
„Träum weiter, Davey“, erwiderte sie lachend.
Nachdenklich betrachtete James die Szene. Charlotte war mit den beiden Kollegen vertraut und mochte sie anscheinend, aber körperlich hielt sie deutlich Abstand. Vielleicht hatte ihre Zurückhaltung doch nicht nur mit ihm zu tun?
„Amüsieren Sie sich, James?“, fragte Lisa. „Mit den glamourösen Spendenaktionen, die Sie gewohnt sind, können wir natürlich nicht konkurrieren. Wir haben den Weihnachtsball, aber das ist auch das Einzige.“
„Jeder Penny zählt, und wenn man dabei noch Spaß hat, umso besser.“
„Oh, ich liebe alles, was Spaß macht.“ Lisa schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und schwang ihr langes Haar über die Schulter. „Ich habe mich schon gefragt … da Sie praktisch neu hier sind, dachte ich, ich könnte Ihnen die Gegend zeigen. St. Piran ist nicht London, aber das Nachtleben kann sich sehen lassen.“
„Das ist sehr nett von Ihnen“, antwortete er lächelnd. „Aber wie Sie schon sagten, bin ich dabei, mich einzurichten, und noch nicht so weit, Verabredungen zu treffen.“ Was nicht ganz der Wahrheit entsprach. Er hätte keine Sekunde gezögert, wenn Charlotte ihm ein solches Angebot gemacht hätte. Aber warum sollte er die junge Ärztin vor den Kopf stoßen? Die kleine Notlüge tat niemandem weh.
Zu Beginn der Schlussrunde waren Kardiologen und Chirurgen gleich stark, der Sieg würde an eins der beiden Teams gehen. Als schließlich die letzte Frage gestellt wurde, musste James ein triumphierendes Lächeln unterdrücken.
Gefragt wurde nach der Lage einer kleinen exotischen Insel, und James wusste genau, wo sie sich befand.
Weil sie seinem Vater gehörte.
Dem aufgeregten Gemurmel im Raum nach zu urteilen, hatten die Anwesenden keinen blassen Schimmer.
Das bedeutete, dass sein Team klar gewinnen würde.
Unvermutet fielen ihm Nicks Worte ein. Falls Sie eine Herausforderung suchen, erobern Sie jemand anders. Sie hat in den letzten Jahren viel durchgemacht.
Er blickte zu ihr hinüber, und als hätte sie es gespürt, sah sie im selben Moment auf.
Der besorgte, fast ängstliche Ausdruck in ihren Augen gab den Ausschlag. James beschloss, so zu tun, als wüsste er die Antwort nicht. Die beiden Teams würden punktgleich bleiben, es gäbe keinen Sieger – auch bei ihrer Wette nicht.
Und er hätte den Druck von Charlotte genommen.
„Ich habe keine Ahnung“, sagte er, als er an die Reihe kam.
Doch als die Punkte gezählt wurden, musste er feststellen, dass er sich verrechnet hatte. Es war kein Gleichstand gewesen.
Charlottes Team hatte gewonnen.
Irgendetwas war hier faul. James war sichtlich überrascht gewesen, als ihr Team gesiegt hatte, aber Charlotte hatte bei der letzten Frage seinen Gesichtsausdruck gesehen. Sie hätte ihr nächstes Gehalt darauf verwettet, dass er die Antwort gewusst hatte. Und doch hatte sein Team gepasst.
Hatte er sie etwa gewinnen lassen?
Nachdem sie sich von ihren Mitstreitern verabschiedet hatte, eilte sie hinter James her, der das Zimmer bereits verlassen hatte. Sie holte ihn ein und berührte ihn leicht am Arm. Unwillkürlich erschauerte sie, als sie seine warme, bloße Haut unter den Fingerspitzen spürte.
„James, haben Sie eine Sekunde Zeit?“
„Selbstverständlich“, erwiderte er höflich.
„Kann ich Sie zu Ihrem Wagen begleiten?“ Sie wollte keine Zuhörer bei diesem Gespräch.
„Ich bin auf zwei Rädern hier.“
„Motorrad?“ Sofort stellte sie sich ihn als verwegenen Biker in schwarzer Lederkluft
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