Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
Jetzt kampiert womöglich die Presse vor der Tür, und die Frauen stehen plötzlich im Rampenlicht.“ Sie verzog das Gesicht. „Toll, James.“
„So war das nicht gedacht.“
„Du bist dein Leben lang von Paparazzi umgeben. Du bist es gewohnt, und manchmal nutzt du diese besondere Aufmerksamkeit für einen guten Zweck. Wie du in kurzer Zeit den Ball organisiert hast, das war großartig, und du hast bewundernswert viele Spenden hereingeholt. Aber du möchtest, dass jeder sieht, was du leistest“, sagte sie bitter. „Du suchst die Aufmerksamkeit der Presse, damit alle sehen, was für ein Supertyp du bist.“
„Das stimmt nicht!“, protestierte er.
„Ach nein? Ich hatte dich gebeten, die überregionale Presse aus dem Spiel zu lassen, aber das hast du ignoriert. Ohne Rücksicht auf mich und andere.“
„Ich dachte, du bist nur … schüchtern.“
„Schüchtern?“, wiederholte sie ungläubig. „Darum geht es überhaupt nicht. Ich möchte, dass mein Privatleben das bleibt, was es ist – nämlich privat!“ Sie schürzte die Lippen. „Du magst ein hervorragender Arzt sein, aber menschlich bist du …“ Und dann holte sie tief Luft und benutzte einen Ausdruck, der ihn völlig schockierte, weil er nie gedacht hätte, ihn aus Charlottes Mund zu hören.
„Ich werde weiterhin mit dir zusammenarbeiten“, fuhr sie fort. „Aber nur, weil ich es muss, und damit meine Patienten nicht auch noch die Leidtragenden sind. Ansonsten will ich nichts mehr mit dir zu tun haben.“
Bevor er etwas sagen konnte, marschierte sie aus seinem Zimmer.
Reporter und Kameraleute folgten ihr auf Schritt und Tritt und wichen das ganze Wochenende nicht von ihrer Haustür.
Dienstag fasste Charlotte schweren Herzens einen Entschluss. Damit der Rattenschwanz von Paparazzi ihr nicht bis Penhally Bay folgte, dort die Praxis ihres Onkels belagerte und die Frauen, die zu ihr wollten, behelligte, würde sie die Beratungsstelle morgen nicht öffnen.
Oh, sie war so wütend auf James! Er hatte sie in eine unmögliche Situation gebracht. Charlotte redete nur mit ihm, wenn es absolut notwendig war, und lehnte jeden seiner Versuche, mit ihr einen Kaffee zu trinken oder zum Mittagessen zu gehen, höflich ab. Zum Glück war er bisher nicht auf die Idee gekommen, ihr so etwas Protziges wie einen dicken Strauß roter Rosen zu schicken – sie hätte sie ihm wahrscheinlich an den Kopf geworfen!
Am schlimmsten wurde es, wenn Eltern ihrer kleinen Patienten sie auf James und die Zeitungsartikel ansprachen. Dann hätte Charlotte sich am liebsten in Luft aufgelöst.
Aber sie machte gute Miene zum bösen Spiel, auch als Judy Martyn bei der Kontrolluntersuchung von Ellis anfing, von den Fotos zu schwärmen: „Sie sehen wundervoll aus, Sie und Dr. Alexander. Das perfekte Paar.“
„Wir sind nur Kollegen“, antwortete sie und lächelte bemüht, obwohl sie lieber schreiend aus dem Zimmer gelaufen wäre. „Wirklich, ich kenne ihn kaum.“
Und was den Mann betraf, in den sie sich beinahe verliebt hätte …
Nun, er existierte nicht mehr.
9. KAPITEL
Kate war auf dem Sofa eingeschlafen.
Rob deckte sie mit einer leichten Decke zu und ging zu den Jungen, um sie zu bitten, leise zu sein.
Aber er konnte nicht widerstehen, noch einmal nach ihr zu sehen, bevor er sich auf den Weg in die Küche machte.
Als Annette starb, war er am Boden zerstört gewesen. Niemals hätte er geglaubt, dass er sich wieder verlieben könnte. Und dann war Kate in sein Leben getreten, liebenswert, warmherzig und schön. Je mehr er sie kennenlernte, umso besser gefiel sie ihm.
Aus Sympathie war Liebe geworden. Wäre es nach ihm gegangen, er hätte sie auf der Stelle gefragt, ob sie ihn heiraten wollte. Doch es war zu früh. Kate hatte nur noch wenige Bestrahlungen vor sich, aber noch war sie nicht endgültig geheilt. Rob kannte sie inzwischen sehr gut und wusste, dass sie seinen Antrag zurückweisen würde. Nicht, weil ihr nichts an ihm lag, sondern weil sie nicht riskieren wollte, dass er zum zweiten Mal Witwer wurde.
Dieses Risiko wäre er eingegangen, aber er konnte auch warten, bis Kate die Therapie und die Kontrolluntersuchung nach drei Monaten hinter sich gebracht hatte. Rob war fest davon überzeugt, dass Dr. Bower nichts mehr finden und sie als geheilt nach Hause schicken würde.
„Und dann, Kate Althorp“, sagte er leise, während er sie von der Tür her betrachtete. „Dann werde ich dich bitten, mich zum glücklichsten Mann der Welt zu machen und meine Frau zu
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