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Julia Ärzte zum Verlieben Band 37

Julia Ärzte zum Verlieben Band 37

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 37 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK OLIVIA GATES KATE HARDY
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werden.“
    James fühlte sich miserabel. Noch nie in seinem Leben hatte er ein Wochenende so eintönig, so endlos lang empfunden. In der vergangenen Woche hatte er Charlotte wenigstens gelegentlich sehen können, aber jetzt vermisste er sie mehr als je zuvor.
    Und es jagte ihm Angst ein, wie sehr sie ihm fehlte. Diese innere Zerrissenheit, diese überwältigende Sehnsucht – solche Gefühle waren ihm bisher fremd gewesen.
    Plötzlich begriff er, und es war wie ein Schock.
    Er liebte sie. Er liebte sie wirklich.
    Leider war er sich sicher, dass sie das nicht hören wollte. Was für eine verfahrene Situation! Er hatte seine Beziehungen doch nur für einen guten Zweck nutzen wollen. Er wollte Charlotte unterstützen und möglichst viele Menschen dazu bringen, für ihr Projekt zu spenden. Es war ein Schuss in den Ofen geworden, er hatte es vermasselt, und zwar gründlich.
    Als er hörte, dass die Paparazzi sie tagelang belagerten und sie die Beratungsstelle am Mittwoch deshalb gar nicht erst aufgemacht hatte, hätte er sich ohrfeigen können.
    Und noch etwas machte ihm zu schaffen. Im Grunde hatte sie ihm vorgeworfen, dass seine Spendenaufrufe, seine Wohltätigkeitsaktionen nicht ganz uneigennützig waren. Was er auch Gutes tat, die Regenbogenpresse war immer dabei und berichtete tagelang darüber.
    Er gab es nicht gern zu, aber eigentlich hatte Charlotte recht. Er pflegte einen luxuriösen Lebensstil, und in der Welt der Berühmtheiten und Stars, in der er sich bewegte, ging es ziemlich oberflächlich zu.
    Was sollte er tun? Ihr Blumen schicken und sich entschuldigen? Nein, das war keine gute Idee. Zum einen wäre das längst nicht genug, und zum anderen konnte er sich gut vorstellen, dass Charlotte sie nicht annehmen würde.
    Ihm fiel nur eine Möglichkeit ein, seinen Fauxpas wieder gutzumachen – indem er unauffällig und ohne großen Wirbel das Projekt unterstützte, das ihr so sehr am Herzen lag.
    Und indem er sie in einem persönlichen Brief um Verzeihung bat.
    James hoffte nur, dass sie ihn auch lesen würde.
    Am Montag nach Feierabend fand Charlotte einen Briefumschlag auf ihrer Fußmatte. Die Adresse war aufgedruckt. Werbung, dachte sie und schlitzte ihn auf, um alles, was er an persönlichen Daten enthielt, in den Aktenschredder und den Rest ins Altpapier zu werfen.
    Erstaunt entdeckte sie zwei weitere Umschläge darin. Beide waren aus edlem Leinenpapier und in einer Handschrift beschrieben, die Charlotte sofort erkannte.
    James’.
    Auf dem einen stand Öffne mich zuerst , und auf dem anderen Öffne mich danach .
    Sie wollte gar nicht wissen, was er ihr zu sagen hatte. Eigentlich sollte sie sie ihm ungeöffnet zurückgeben. Doch dann siegte ihre Neugier.
    Der erste enthielt einen Brief. Handgeschrieben, natürlich mit Füllfederhalter. Klar, James würde niemals einen ordinären Kugelschreiber benutzen.
    Allerdings hatte er sich auch viel Zeit dafür genommen. Er hätte ihn am PC tippen und ausdrucken oder ihr eine E-Mail schicken können. Stattdessen hatte er ihn von Hand geschrieben, eine sehr persönliche Geste.
    Es tut mir sehr leid, dass es in der Presse einen solchen Wirbel gegeben hat. Wenn ich könnte, würde ich die Zeit zurückdrehen und alles anders machen.
    Ich auch, dachte sie.
    In Deiner Beratungsstelle kann ich Dich nicht direkt unterstützen, weil die Frauen, die zu Dir kommen, bestimmt lieber mit einer Ärztin reden als mit einem Arzt. Aber wenn ich sonst irgendetwas tun kann, selbst wenn ich Briefe frankieren, in den Straßen Handzettel verteilen muss oder Dir beim Putzen der Räume helfe, sag mir bitte Bescheid, und ich mache es.
    Unwillkürlich musste sie lächeln. Der tolle Herzchirurg James Alexander beim Briefmarken anlecken oder mit einem Putzlappen in der Hand? Schwer vorstellbar. Doch sie ahnte, dass er es ernst meinte.
    Im zweiten Kuvert ist ein Scheck. Das soll nicht heißen, dass ich denke, mit Geld könnte ich jedes Problem aus der Welt schaffen. Aber ich wüsste nicht, was ich sonst tun sollte. Mit dem Betrag kannst Du Ehrenamtliche schulen, und ich hoffe, dass es Dich für den verlorenen Tag in dieser Woche entschädigt.
    Rasch riss sie den zweiten Umschlag auf. Der Scheck war auf die Beratungsstelle ausgestellt, und Charlotte blinzelte verwirrt, als sie die Summe las. Damit konnte sie viel bewegen.
    Für einen reichen Mann wie James war es sicher eine Kleinigkeit, aber es hatte ihn auch niemand gezwungen, so viel zu spenden.
    Sie las weiter.
    Ich vermisse Dich mehr, als ich

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