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Julia Ärzte zum Verlieben Band 37

Julia Ärzte zum Verlieben Band 37

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 37 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK OLIVIA GATES KATE HARDY
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Beherrschung verlor und ihm irgendetwas Unverzeihliches an den Kopf warf.
    „Ich rufe dich nachher an.“
    „Besser nicht.“
    „Natürlich, du willst bestimmt gleich schlafen gehen. Schick mir eine SMS, damit ich weiß, dass du heil zu Hause angekommen bist. Wir sehen uns morgen.“
    Der nächste Morgen hielt eine noch unangenehmere Überraschung bereit.
    Als Charlotte um die Ecke bog und auf den Krankenhauseingang zuging, sah sie eine Ansammlung von Menschen an der Tür. Beim Näherkommen entdeckte sie Kameras. Und plötzlich drehten sich die Leute um und rannten auf sie zu. Blitzlichter flammten auf, ihr Name wurde gerufen, Fragen flogen ihr entgegen, alle redeten durcheinander.
    Instinktiv hob sie die Hand, um ihr Gesicht abzuschirmen, und drängte sich stumm durch die Menge. Was für ein Theater – nur weil sie bei einem Wohltätigkeitsball den ersten Preis gewonnen hatte?
    Während sie den Flur entlangeilte, bemerkte sie die neugierigen Blicke, die manche Besucher ihr zuwarfen. Einige stießen sich gegenseitig an, flüsterten und zeigten verstohlen auf sie.
    Erst als sie am Krankenhauskiosk vorbeikam und die Zeitungen sah, begriff sie, was wirklich los war.
    PLAYBOY-DOKTOR TANZT SICH IN IHR HERZ
    So lautete eine Schlagzeile. Eine andere vermeldete:
    BLONDE ÄRZTIN HEILT PLAYBOY VON SEINEM HERZSCHMERZ
    Fassungslos starrte sie auf die fetten schwarzen Lettern. Unter den Überschriften prangte ein Foto von ihr und James, wie sie sich küssten.
    Nach Sekunden der Schockstarre kam Leben in sie. Hastig überflog sie die Artikel. Zum Glück stand noch nichts über Liverpool darin. Aber es war sicher nur eine Frage der Zeit, bis die Presse die Geschichte ausgegraben hatte.
    Verhaltenes Gemurmel und kaum verhohlene Blicke begleiteten sie, als sie die Station betrat. Charlotte hätte schreien können.
    Sogar Steffie betrachtete sie skeptisch. „Alles in Ordnung, Charlotte?“
    „Danke, ja.“
    „So siehst du aber nicht aus, Honey.“
    „Ich könnte James erwürgen!“, brach es aus ihr hervor. „Er hätte erst mit mir reden müssen.“
    „Vielleicht wollte er dich überraschen.“
    „Du meinst, er wollte allen zeigen, was für ein Held er ist.“ Charlotte presste die Lippen zusammen.
    „Beruhige dich, Charlotte. Komm, ich mache dir einen Tee.“
    „Nicht nötig, danke.“ Je länger sie hier herumstand, umso schlimmer wurde alles. „Ich bin gleich zurück. Falls etwas ist, mein Pager ist an.“
    Sie stürmte in die Chirurgie und in James’ Zimmer. „Was zum Teufel hast du dir eigentlich dabei gedacht?“, fuhr sie ihn an. „Sieh dir den Zirkus da draußen an!“
    Er erhob sich. „Es tut mir …“
    „Leid?“, unterbrach sie ihn heftig. „Du meine Güte, James, hast du überhaupt einen einzigen Gedanken an meine Frauen verschwendet, als du deinen Spendenball an die große Glocke gehängt hast? Wenn man vergewaltigt wurde, will man nicht von Presseleuten umzingelt sein! In meiner Beratungsstelle sollen die betroffenen Frauen Trost und Rat finden und nicht als Futter für sensationshungrige Reporter herhalten.“
    „Das war nicht meine Absicht. Ich wollte nur helfen und auf dein Projekt aufmerksam machen.“
    „Vielen Dank, aber auf diese Publicity kann ich verzichten. Wir sind hier nicht im Showgeschäft.“
    „Charlotte, bitte, hör mir …“
    „Nein, du hörst mir zu, James! Vergewaltigungen tauchen viel seltener in der Presse auf als andere Verbrechen, und weißt du auch, warum? Frauen, denen das angetan wurde, fühlen sich schmutzig. Sie fragen sich immer wieder, ob es nicht doch ihre Schuld war, obwohl das nicht stimmt. Sie haben Angst, dass niemand ihnen glauben wird. Vier von fünf Opfern gehen nicht zur Polizei, und selbst die, die sich trauen, Anzeige zu erstatten, tun es meistens zu spät. Nach ein paar Tagen ist es fast unmöglich, …“ Sie schluckte. „… Beweise zu finden.“
    Sie holte tief Luft. „Die Gerichtsverfahren sind ein Witz. Es wird zwar langsam besser, aber viele Geschworene glauben doch immer noch, dass die Frau es herausgefordert oder sich das ausgedacht hat, um sich für irgendetwas an dem Mann zu rächen. Aber so ist es nicht. Die meisten kannten ihren Peiniger gut, doch das heißt noch lange nicht, dass sie zum Sex gezwungen werden wollten.“
    Bestürzt sah James sie an.
    „Beratungsstellen wie meine bieten solchen Frauen Hilfe an“, fuhr sie fort. „Einen Ort, wo sie in Ruhe von ihrem Leid, von ihren Ängsten und Problemen berichten können. Und jetzt?

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