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Julia Ärzte zum Verlieben Band 37

Julia Ärzte zum Verlieben Band 37

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 37 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK OLIVIA GATES KATE HARDY
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ellenlange OP-Liste abarbeiten? Warum überließ er ihr nicht einfach diese Aufgabe?
    Ganz offensichtlich wollte er sie testen. Hätte er auch einen anderen Kandidaten auf die Probe gestellt? Wahrscheinlich schon. Sie würde es schon schaffen. Das hoffte sie zumindest. Es könnte aber auch sein …
    Schluss damit! Warum ließ sie sich nur so von ihm aus dem Konzept bringen?
    Die Antwort auf diese Frage war einfach. Als sie vorhin den Waschraum betreten und Ghaleb dort stehen gesehen hatte, war ihr, als sei sie geradewegs in die Vergangenheit katapultiert worden.
    Bevor sie damals all ihren Mut zusammengenommen und ihn um die Stelle als Forschungsassistentin gebeten hatte, war sie ihm bereits mehrer Male begegnet und hatte ihn unauffällig beobachtet. Und jedes Mal waren ihr seine Autorität und sein Charisma, gepaart mit seinem umwerfenden Aussehen, schmerzhaft bewusst geworden.
    Als sie ihn dann näher kennenlernte, war es um sie geschehen. Ihre Selbstsicherheit hatte sich in seiner Gegenwart in Luft aufgelöst, und sie war seiner Anziehungskraft restlos verfallen. Sie hatte gewusst, dass er ihr das Herz brechen würde, doch sie hatte sich nicht dagegen wehren können. Eines Tages war er dann verschwunden, und ihre Welt war zusammengebrochen. Es hatte Monate gedauert, bis sie sich einigermaßen wieder gefangen hatte. Und jetzt geriet sie erneut in seinen Bann. Wie hatte das nur passieren können?
    Dass er ihr mit dem OP-Kittel geholfen hatte, hatte ihr Herz schneller schlagen lassen und sie ganz schwindelig gemacht. Schmerzlich war Viv wieder bewusst geworden, was sie in den letzten Jahren verleugnet hatte: Sie begehrte diesen Mann mehr als alles andere auf der Welt. Diese Erkenntnis hatte ihr den Atem geraubt.
    Sie musste sich unbedingt von ihm fernhalten. Zumindest so lange, bis sie eine Entscheidung getroffen hatte. Seine verheerende Wirkung auf sie durfte keinesfalls ihr Urteilsvermögen beeinflussen. Sie musste an Sam denken. Nur er war wichtig.
    Doch dies war nicht der Augenblick, um Ghaleb aus dem Weg zu gehen, denn er wartete am OP-Tisch auf sie.
    Trotz ihrer Verunsicherung gelang es Viv, ihren Platz ihm gegenüber einzunehmen. Zwei OP-Pfleger rollten bereits die ersten beiden Patienten herein.
    Viv warf einen Blick auf die Frau, die vor ihr lag. Ja, sie war nach Omraania gekommen, um eine persönliche Angelegenheit zu regeln. Doch sie war auch als Ärztin hier, und sie hatte vor, wie immer ihr Bestes zu geben. Für Gefühle und Unsicherheit war jetzt keine Zeit.
    Sie holte tief Luft und zwang sich, Ghaleb anzusehen. Als sie seinem durchdringenden Blick begegnete, hätte sie am liebsten gesagt: Der Ring ist eröffnet.
    Doch natürlich war sie vernünftig und fragte stattdessen: „Wo willst du mich haben?“
    In meinem Büro, nackt auf meinem Schreibtisch liegend und darum bettelnd, dich zu nehmen.
    Ghaleb biss die Zähne zusammen. Sein Verlangen nach ihr nahm langsam groteske Züge an. Und es machte ihn wütend.
    Er verspürte einen unbändigen Zorn auf Viv, weil sie dafür sorgte, dass er sich schwach und unsicher fühlte. Er hasste sich selbst dafür, dass sie eine solche Macht über ihn besaß. Entschlossen kämpfte er gegen das Gefühl an und versuchte, sachlich zu bleiben. „Ich möchte, dass du genau hier bleibst.“
    „Ich soll also diese Patientin übernehmen?“
    „Wir werden gemeinsam operieren.“
    „Warum? Wir sind zwei Chirurgen und haben zwei Patienten. Ist es nicht etwas unwirtschaftlich, wenn wir gemeinsam operieren?“
    „Nein. Während wir Afaf es-Sayedah operieren, wird Elwan es-Sayed auf seinen Eingriff vorbereitet.“
    Forschend sah sie ihn an, sagte aber nichts. Ohne ein weiteres Wort studierte sie die Patientenakte. „Also, was machen wir? Entfernen wir nur den Tumor oder gleich die ganze Brust?“
    „Nur den Tumor.“ Er ließ die Röntgenbilder aufrufen, und Viv studierte sie aufmerksam.
    Nach weniger als einer Minute hatte sie ihr Urteil gefällt. „Isolierter Tumor im Unterbrustgewebe. Keine Anzeichen von Metastasen. Wir werden die Brust erhalten können. Wird sie nach dem Eingriff strahlentherapeutisch behandelt?“
    „Warum fragst du?“
    Sie zuckte die Schultern. „Ich frage, weil sie schon über siebzig ist und viele Experten der Ansicht sind, dass eine Bestrahlung für jemanden in ihrem Alter keine verbesserte Prognose schafft. Wie ist die Lehrmeinung dazu hier in dieser Klinik?“
    „Was würdest du empfehlen?“
    „Ich würde sie auf jeden Fall bestrahlen –

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