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Julia Ärzte zum Verlieben Band 37

Julia Ärzte zum Verlieben Band 37

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 37 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK OLIVIA GATES KATE HARDY
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Erst mein Urgroßvater König Numair verlegte seine Residenz nach Jobail. Seitdem verfällt hier alles.“
    Ghaleb hob Sam hoch, damit er besser sehen konnte. Sofort schlang der Junge vertrauensvoll die Arme um Ghalebs Hals. Der Anblick von Vater und Sohn ließ Vivs Herz vor Aufregung heftig klopfen.
    Wenn sie doch nur …
    Ohne Vivs emotionale Stimmung zu bemerken, setzte Ghaleb seine Ausführungen fort. „Irgendwann begriff ich, welch eine historische Sehenswürdigkeit dem Verfall überlassen ist. Da beschloss ich, Az-Zaferah wieder aufzubauen. Es soll bald ein touristischer Höhepunkt des Landes werden und Besucher aus aller Welt anziehen, die dann durch die alten Gassen und Häuser streifen können.“
    „Wollen Sie damit sagen, dass es nicht nur eine Burg ist?“ Anna wirkte völlig fasziniert von der Geschichte.
    „Vor langer Zeit war es eine riesige Festung mit hunderten von Einwohnern.“
    „Können wir dann die ersten Touristen sein?“, fragte Sam erwartungsvoll.
    Ghaleb strich ihm durchs Haar. „Genau deshalb habe ich euch hergebracht. Wir bleiben über Nacht hier, und morgen erkunden wir das Gelände.“
    In Vivs Kopf schrillte eine Alarmglocke. „Wir übernachten hier?“
    „Das nennt man Camping“, versetzte Ghaleb spöttisch.
    Ohne Vivs Entsetzen zu bemerken, fragte Anna begeistert: „Schlafen wir dann bei den Beduinen dort drüben?“
    „Wir werden den Abend mit ihnen verbringen, damit ihr einen Eindruck von ihrer Lebensweise bekommt. Euch zu Ehren geben sie heute Abend ein Fest.“
    Viv bedachte ihn mit einem skeptischen Blick. „Du meinst wohl, dir zu Ehren.“
    „Sicherlich auch meinetwegen“, gab Ghaleb zu. „Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ihr Kronprinz zu Besuch kommt. Feste sind ein wichtiger Bestandteil ihrer Kultur. Jede Hochzeit oder Geburt, viele religiöse Feiertage sind Anlass für Feste. Da sie es lieben, ein Festessen vorzubereiten, zu singen und zu tanzen, bedeutet unser Besuch eine willkommene Abwechslung für sie. Übernachten tun wir in unserem Camp dort drüben.“
    Drei Augenpaare folgten seinem ausgestreckten Finger. Viv konnte kaum glauben, dass sie das Camp vorhin nicht registriert hatte. Oder hatten Ghalebs Männer die großen weißen Zelte gerade erst aufgestellt?
    „Ich wette, ihr seid hungrig!“ Ghaleb ging ihnen voraus zu den Beduinenzelten. „Ihr mögt hoffentlich Gegrilltes, denn es ist sehr wahrscheinlich, dass El Badu – die Beduinen – ein Barbecue für uns organisiert hat.“
    „Gibt es irgendjemanden, der Grillpartys nicht mag?“, meinte Anna lachend. „Und selbst wenn, würde jeder bei dem köstlichen Geruch hier in Sekundenschnelle seine Meinung ändern.“
    „Und nun zu deiner letzten Frage, Sam. Ja, die Leute leben immer in Zelten. Allerdings nicht immer genau hier. Sie sind Nomaden, ein Wandervolk. Auf der Suche nach Wasser für sich und Futter für ihre Tiere ziehen sie ständig umher. Mein Angebot, sich hier auf Dauer niederzulassen, haben sie abgelehnt, obwohl ich extra die Brunnen erneuert habe. Sie bestehen auf ihrem unabhängigen Leben und wollen nicht auf das Umherziehen verzichten.“
    „Obwohl sie hier Wasser und Weiden haben? Das verstehe ich nicht.“
    „Sie kennen nun einmal kein anderes Leben und können es sich nicht vorstellen, sesshaft zu werden“, erklärte Ghaleb geduldig. „Menschen können ihre Traditionen und Lebensweisen nicht einfach ablegen.“
    Vivs Magen zog sich bei seinen Worten zusammen. Merkte er denn nicht, dass seine Ausführungen auch auf ihn zutrafen? Und dass er deshalb unerreichbar war? Für Sam und auch für sie selbst.
    Ihre trüben Gedanken wurden durch das Auftauchen einer großen Gruppe von Männern und Kindern unterbrochen, die sie lautstark und sehr herzlich begrüßten und dann in einer Art Triumphzug in ihre Zeltstadt führten.
    „Was trägt denn der Junge da auf seinem Kopf?“ Sam deutete unauffällig auf den Jungen, den er meinte. „Es sieht anders aus als deine …“
    „Meine weiße Kopfbedeckung heißt Ghutrah . Sein rot-weiß gemustertes Tuch nennt man Shmagh .“
    „Seine sieht besser aus. Richtig cool. Könnte ich auch eine tragen?“
    „Aber natürlich!“ Ghaleb wechselte einige Worte mit einem Mann, anscheinend dem Scheich dieses Stammes, und wenige Minuten später besaß Sam eine Shmagh . Sofort lief er damit zu dem anderen Jungen und ließ sich zeigen, wie man sie anlegte.
    „Das ist das Aufregendste, was ich jemals erlebt habe“, erklärte Anna mit leuchtenden

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