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Julia Ärzte zum Verlieben Band 37

Julia Ärzte zum Verlieben Band 37

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 37 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK OLIVIA GATES KATE HARDY
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ihrem Zeltplatz. Fassungslos beobachtete Viv, wie ihr Sohn sich an Ghaleb kuschelte. Sam, der normalerweise jede Art von Körperkontakt mied.
    Mechanisch folgte sie Vater und Sohn, niedergedrückt von der Last ihrer Schuldgefühle.
    Plötzlich seufzte Sam leise. „Sieh mal, da oben am Himmel leuchten mindestens eine Million Sterne. Wirst du mir ihre Namen beibringen?“
    „Ich bringe dir alles bei, was du lernen möchtest.“
    Vivs Magen krampfte sich zusammen. Was sollte das? Warum versprach er so etwas? Es hatte sich fast wie ein Gelübde angehört.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Es gab nur zwei Möglichkeiten: Entweder war Ghaleb ehrlich an Sam interessiert – dann würde sie ihm nach ihrer Abreise die Wahrheit sagen und ihm erlauben, seinen Sohn regelmäßig zu sehen. Oder er machte sich und ihnen etwas vor. In diesem Fall würde sie Schadensbegrenzung betreiben müssen, denn sie wusste, dass es Sam das Herz brechen würde, Ghaleb zu verlieren.
    Während sie die beiden voller Wehmut betrachtete, dachte Viv plötzlich: Alles wird gut. Vielleicht würde Ghaleb Sam niemals offiziell als seinen Sohn anerkennen, doch ganz sicher würde er darauf bestehen, eine Rolle in Sams Leben zu spielen. Sie würden eine Lösung finden. Sam zuliebe.
    Sam war auch der Grund, weshalb sie niemals wieder etwas mit Ghaleb anfangen durfte. Eine Fortsetzung ihrer Affäre würde unweigerlich in einem Fiasko enden. Sie durfte nichts tun, was Sams Verhältnis zu seinem Vater störte.
    Seit ihrer Ankunft in Omraania hatte sie genug über ihn erfahren, um zu erkennen, dass er ein anständiger und großzügiger Mann war. In seinem Leben gab es nur ganz einfach keinen Platz für sie. Für ihn standen die Pflichten seinem Land gegenüber an erster Stelle. Es war ihr Fehler gewesen, etwas anderes zu glauben.
    Doch weshalb zeigte er jetzt plötzlich wieder Interesse an ihr?
    Ratlos, was sie denken, fühlen oder glauben sollte, schwieg Viv für den Rest des Wegs. Ghaleb trug Sam in das größte Zelt und legte ihn behutsam in eines der Betten. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass er tief und fest schlief, ging Viv zu ihrem Bett. Als sie sich umdrehte, erkannte sie Ghalebs Silhouette hinter der Zeltwand. Sie spürte, dass er kurz davor war, seinem Verlangen nachzugeben und in ihr Zelt zu kommen. Doch wenige Sekunden später wandte er sich abrupt ab und verschwand in der Dunkelheit.
    Zitternd legte Viv sich hin und lauschte dem heulenden Wind.
    Wenn Ghaleb sie doch nur endlich in Ruhe ließe …
    Nachdem sie sich eine schier endlos erscheinende Zeit lang herumgewälzt hatte, gab sie die Hoffnung auf Schlaf auf und schwang die Beine über die Bettkante. Leise trat sie vor das Zelt.
    Der Anblick der gewaltigen, im Mondschein silbrig schimmernden Sanddünen raubte ihr förmlich den Atem. Nie hätte sie für möglich gehalten, dass die Wüste so beeindruckend und gleichzeitig so beängstigend sein könnte.
    „Du konntest auch nicht schlafen.“
    Ghaleb . Natürlich.
    Reglos blieb Viv stehen, bis Ghaleb ihr einen weichen Kaschmir-Schal um die Schultern legte. Erst jetzt merkte sie, dass sie vor Kälte zitterte. Sofort schloss Ghaleb sie in seine Arme und drückte sie an sich. Sein warmer Atem streifte ihren Nacken. „Viv, bitte stoß mich nicht länger weg!“
    Doch genau das tat sie jetzt. Und zwar äußerst entschlossen.
    „Ach, Viv, das muss aufhören! Ich habe lange über uns nachgedacht. Darüber, wie ich damals unsere Beziehung beendet habe …“ In seinem Blick lag Verzweiflung. „Wir müssen reden.“
    Abwehrend trat sie ein paar Schritte zurück. „Nein, das müssen wir nicht, Ghaleb.“
    Wieder wurde ihr bewusst, wie unglaublich attraktiv er war. Der Mondschein und seine schwarze Kleidung unterstrichen sein verwegenes Aussehen noch.
    „ Zain . Gut.“ Unerbittlich verringerte er den Abstand, den sie sich so mühevoll erkämpft hatte. „Aber ich muss reden. Und du musst mir …“
    „Falsch! Ich muss gar nichts!“
    Er kam noch einen Schritt näher. Sein Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel an seinen Absichten.
    Wenn er sie jetzt berührte, war sie verloren.
    Schnell drehte Viv sich um und floh an den einzigen Ort, wo sie vor ihm sicher war – in das Zelt, das sie mit Anna und Sam teilte. Leise, und doch deutlich genug für Ghaleb, zischte sie über die Schulter zurück: „Das werde ich nicht zulassen. Nie wieder!“

8. KAPITEL
    „Das war der letzte, und, wie ich finde, interessanteste Patient für heute“, erklärte Viv,

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