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Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK LAURA IDING SARAH MORGAN
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seinen Arm geschmiegt.
    „Ich werde eine Schwester herschicken, um den Papierkram zu erledigen.“ Er ließ ihre Schulter los, und Kylie verspürte ein Gefühl von Verlust. Was war nur los mit ihr?
    „Passen Sie gut auf ihn auf und gehen Sie nächste Woche noch einmal zum Kinderarzt“, bat Seth.
    „Das werde ich“, versprach Kylie und sah Seth nach, als er den Raum verließ. Während der gesamten Behandlung hatte er sich äußerst professionell verhalten. Keine Spur von dem flirtenden, charmanten Geplauder ihrer letzten Begegnung. Eigentlich sollte sie ihm dankbar dafür sein, denn genau so wünschte sie sich ihr Verhältnis zueinander. Streng dienstlich.
    Es gab wirklich keinen Grund für das leise Bedauern, das sie tief in ihrem Inneren verspürte.
    Als Seth kurz darauf sah, wie Kylie ihre Sachen zusammenpackte, um mit Ben nach Hause zu fahren, erinnerte er sich daran, dass sie mit dem Rettungswagen zur Klinik gekommen war. Sie hatte also kein Auto dabei.
    Er warf einen Blick auf die Uhr. Es war Zeit für seine Mittagspause. Falls sein Kollege Simon Carter ihn eine halbe Stunde lang vertreten konnte, hätte er genug Zeit, Kylie und Ben nach Hause zu fahren.
    Als er das Krankenzimmer betrat, bat Kylie gerade die Krankenschwester um einen Busfahrplan.
    „Ich werde Sie heimfahren“, erklärte er. „Ich habe jetzt Mittagspause.“
    Kylie wollte protestieren, doch dann warf sie einen Blick auf den noch immer etwas benommenen Ben und nickte. „Das wäre wirklich sehr nett. Danke.“
    „Gern geschehen.“ Er nahm die große Tüte mit Verbandmaterial und überließ es ihr, Ben zu tragen.
    „Ich parke auf dem Mitarbeiterparkplatz hinter dem Haus. Am besten warten Sie vor der Eingangstür auf mich. Ich bin in zwei Minuten da.“
    Erstaunt über seine Fürsorglichkeit nickte Kylie. Wenige Minuten später hielt er vor dem Portal und sprang aus seinem Wagen, um ihr beim Einsteigen zu helfen.
    „Sie fahren eine rote Corvette mit weißen Ledersitzen?“, fragte sie mit einer Mischung aus Entsetzen und Bewunderung. „Sind Sie verrückt? Wir können nicht bei Ihnen mitfahren. Was ist, wenn Ben sich übergeben muss?“
    Darüber hatte Seth nicht nachgedacht. „Kein Problem. Aber er muss auf Ihrem Schoß sitzen, denn Charlene hat keine Rücksitze.“ Seth war es gewohnt, Spott dafür zu ernten, dass er seinen Autos Namen gab. Doch im Grunde kümmerte es ihn nicht. Er lebte sein Leben, wie es ihm gefiel.
    „Das ist nicht erlaubt“, protestierte Kylie. „Außerdem ist es gefährlich. Was passiert, wenn Sie scharf bremsen müssen? Ben ist nicht sicher angeschnallt, wenn ich ihn auf dem Schoß habe.“
    Seth verfluchte sich dafür, nicht daran gedacht zu haben. „Soll ich ein anderes Auto ausleihen? Da hinten steht der Kombi von Leila, meiner Kollegin von der Inneren. Ich bin mir sicher, dass sie mir ihre Autoschlüssel gibt.“
    „Nein, schon gut“, wehrte Kylie ab. „Wir haben ja doch keinen Kindersitz. Es wird schon gehen.“
    Er zögerte, doch Kylie war schon eingestiegen.
    „Machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden im Handumdrehen da sein.
    „Gut. Aber fahren Sie bitte nicht zu schnell.“ Sie schlang ihre Arme um Ben.
    „Versprochen. Ich werde ganz langsam fahren.“
    „Wieso habe ich nur den Verdacht, dass langsam für Sie etwas anderes bedeutet als für mich?“, murmelte sie. „Und ich kann es nicht fassen, dass Sie Ihr Auto Charlene nennen.“
    Seth grinste. „Wieso nicht? Alle meine Autos hatten Namen.“
    Kylie verdrehte die Augen. „Verstehe. Ich wette, es waren immer Frauennamen.“
    „Sicher.“ Glaubte sie im Ernst, ein Mann würde seinem Wagen einen Männernamen geben? Er schüttelte den Kopf.
    Genau wie Kylie, der wieder einmal auffiel, dass Männer einfach anders waren als Frauen.
    „Ich wohne in Ryerson, in einer kleinen Seitenstraße des Highway 22.
    Seth kannte die Gegend, und schon kurze Zeit später bogen sie in die Straße ein.
    „Das vierte Haus rechts – das mit dem blaugrauen Dach.“
    Seth sah das zerbeulte rote Rad in ihrer Auffahrt. Der Kleine hatte Glück gehabt. Wäre das Auto schneller gewesen, dann wäre er sicher nicht so glimpflich davongekommen. Er verstand Kylies Entsetzen nun noch viel besser.
    Er konnte sich noch gut an die Nacht erinnern, als die Polizei an der Tür seines Elternhauses geklingelt hatte, um ihnen mitzuteilen, dass sein Vater bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Er war mit seinen fünfzehn Jahren damals das jüngste von drei Geschwistern gewesen.

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