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Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK LAURA IDING SARAH MORGAN
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Der Tod seines Vaters hatte sie schwer getroffen, doch gemeinsam hatten sie es geschafft, damit fertig zu werden.
    Kylie hingegen war allein. Wer hätte ihr beigestanden, wenn ihrem Sohn etwas wirklich Schlimmes passiert wäre?
    Niemand. Es war immer furchtbar, wenn ein geliebter Mensch starb, doch er konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen, als das eigene Kind zu verlieren. Er sollte sich wirklich von ihr fernhalten. Kylie und ihr Sohn waren eine kleine Familie, und er hatte nicht die geringste Absicht, Teil einer Familie zu werden. Er wusste nicht einmal, ob er ein guter Vater für seine eigenen Kinder sein würde. Wie sollte er dann mit einem fremden Kind umgehen?
    „Brauchen Sie Hilfe?“, fragte er, als Kylie sich umständlich aus seinem Auto manövrierte.
    „Danke. Es geht schon.“ Sie drückte Ben dicht an sich und wich seinem Blick aus.
    Seth lief voraus, um die Haustür zu öffnen. Es überraschte ihn nicht, dass Kylie nach Bens Unfall nicht daran gedacht hatte, abzuschließen.
    „Danke“, murmelte sie und drängte sich an ihm vorbei ins Wohnzimmer, wo sie Ben vorsichtig auf dem Sofa absetzte.
    In der Zwischenzeit sah Seth sich unauffällig in der gemütlichen Wohnung um. Eine ganze Wand war übersät mit Fotos, auf denen meistens Ben zu sehen war. Von einem Vater keine Spur.
    „Brauchen Sie noch irgendetwas?“ Er fühlte sich schlecht bei dem Gedanken, sie allein zurückzulassen.
    „Seth, ich habe mich die letzten sechs Jahre allein um Ben gekümmert. Glauben Sie mir, ich werde zurechtkommen.“
    Sie war seit Bens Geburt alleinerziehend? Die Vorstellung entsetzte ihn. Vor allem, da er den Eindruck hatte, dass Kylie ziemlich wenig Geld hatte. Bezahlte dieser verantwortungsfreie Mensch denn keinen Unterhalt? Anscheinend nicht. Obwohl Seth keinen Zweifel daran hatte, dass Kylie ohne seine Hilfe klarkam, fiel es ihm schwer, sie allein zu lassen.
    „Vergessen Sie nicht, einen Augenarzttermin für Ben zu vereinbaren.“
    „Keine Sorge.“ Sie brachte ihn zur Tür. „Danke, dass Sie uns heimgefahren haben.“
    „Gern geschehen.“ Wieso sträubte sich alles in ihm dagegen, sich auf den Weg zu machen? Wo war seine übliche Unverbindlichkeit Frauen gegenüber geblieben? Er musste dringend wieder er selbst werden. Ohne es zu wollen, sagte er: „Kylie, Sie sind ja noch neu in der Stadt und kennen sicher noch nicht so viele Leute. Bitte rufen Sie mich an, falls Sie irgendetwas brauchen, in Ordnung?“
    Verwundert runzelte sie die Stirn. „Ja, danke. Aber wie schon gesagt – ich bin mir sicher, dass es nicht nötig sein wird.“
    Wie gern hätte er sie in die Arme genommen, um sie zu trösten, doch sie kannten sich erst seit gestern. Genau genommen kannte er sie fast gar nicht. Er wusste, dass sie klug war und eine wundervolle Mutter. Doch sie war nicht sein Typ. Zu viel Verantwortung lastete auf ihren Schultern. Er konnte es sich nicht vorstellen, mit Kylie eine wilde Partynacht in der Stadt zu erleben.
    All das änderte nichts an seinen Gefühlen. Er wollte sie wiedersehen. Außerhalb der Klinik.
    Doch dies war nicht der passende Augenblick, um sie um eine Verabredung zu bitten. Schweren Herzens verabschiedete er sich und fuhr davon.
    Kylie bereitete für Ben ein Abendessen aus Tomatensuppe und Käsebroten zu. Als er über Schmerzen klagte, gab sie ihm ein leichtes Schmerzmittel.
    Den ganzen Abend über sprach Ben über nichts anderes als Dr. Seth und Football. Kylie nahm sich vor, künftig öfter Spiele im Fernsehen anzuschauen, damit sie mitreden konnte. Schließlich musste sie sowohl die Mutter- als auch die Vaterrolle übernehmen.
    Traurig dachte sie daran, wie mühelos es Seth gelungen war, Bens Zuneigung zu gewinnen. Anscheinend sehnte ihr Sohn sich nach einem Vater.
    Es war schade, dass Seth’ Benehmen sich schlagartig verändert hatte, nachdem ihm klar geworden war, dass sie eine alleinerziehende Mutter war. Als Kylie auffiel, dass er sie bei einer Lüge ertappt hatte, errötete sie verlegen. Jetzt wusste er also, dass es keinen Mann in ihrem Leben gab.
    Er war sehr nett zu ihr und Ben gewesen, doch vermutlich war er seinen Patienten gegenüber immer so zuvorkommend und fürsorglich. Für ihn waren Ben und sie nichts Besonderes. Außerdem hatte er diesmal nicht versucht, sich mit ihr zu verabreden.
    Kylie spürte ein unangenehmes Ziehen in der Brust. Es war lächerlich, dass sie sich verletzt fühlte. Seth war bei weitem nicht der erste Mann, dessen Interesse in dem Augenblick erloschen war,

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