Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
Plan machte Kylie sich daran, weiter an ihrem Trainingsprogramm für das neue Hypothermie-Gerät zu arbeiten.
Ihr Job hatte ihr schon immer geholfen, sich von den Problemen ihres Alltagslebens abzulenken.
Am folgenden Samstag stellte Kylie fest, dass sie die Bedeutung des Klinik-Baseballturniers unterschätzt hatte. Im Cedar Bluff Park drängten sich Hunderte von Zuschauern. Gut, dass sie und Ben zu Fuß gekommen waren, denn sie hätten auf keinen Fall einen Parkplatz gefunden.
Das Spiel hatte bereits angefangen, als sie endlich einen Sitzplatz für sich und Ben ergattert hatte. Neben ihr saßen Marla und ihre Tochter Raelynn, die Kylie und Ben bereits aus dem Ferienhort kannten. Nachdem sie sich kurz begrüßt hatten, widmete Kylie ihre Aufmerksamkeit dem Spiel. Das Pflegeteam hatte bereits einen Vorsprung von zwei Punkten.
Kylie hatte keine Ahnung, wie es Seth gelungen war, sie und Ben in der Zuschauermasse zu finden, doch schon kurz nachdem sie sich gesetzt hatten, kam er herübergelaufen, um sie zu begrüßen.
Er sah gut aus. Besser als gut. Atemberaubend. Und sexy.
Ihr Herz klopfte vor Aufregung, und sie musste seinem Blick ausweichen, damit er das Verlangen in ihren Augen nicht bemerkte.
Er wird Romeo genannt, erinnerte sie sich selbst. Seth hatte kein Interesse an festen Beziehungen. Er wollte vermutlich nur nett sein.
Freundschaftlich.
„Hallo Kylie! Hi Ben!“ Seth trug ein blaues T-Shirt mit dem Aufdruck „Ärzteteam“ auf dem Rücken. Die Krankenschwestern und –pfleger hatten ein entsprechendes rotes Trikot, auf dem „Pflegeteam“ stand.
„Schön, dass ihr es geschafft habt.“
„Ich hatte gesagt, dass wir kommen würden“, entgegnete Kylie und sah sich um. „Allerdings sieht es gar nicht so aus, als hätte das Ärzteteam zu wenige Fans.“
„In diesem Jahr haben wir einen neuen Zuschauerrekord“, erklärte Seth und sah ihr in die Augen. „Möchten Sie und Ben nach dem Spiel auf mich warten? Wir gehen mit einer ganzen Gruppe von Kollegen eine Pizza essen.“
„Ja, Mom. Pizza!“, rief Ben begeistert.
Kylie verfluchte Seth leise dafür, dass er in Gegenwart von Ben gefragt hatte. Wenn sie jetzt nein sagte, wäre sie die Böse und müsste sich eine Erklärung für Ben ausdenken. Dabei gab es im Augenblick kaum etwas, das sie noch weniger wollte, als den Abend mit Seth zu verbringen. Andererseits hatte Ben sich schon lange nicht mehr so gefreut. Ein gemeinsames Abendessen mit einer ganzen Gruppe von Leuten war schließlich nichts Besonderes. Und schon gar keine Verabredung.
Also gab Kylie nach. „Ja, warum nicht.“
„Super!“ Seth’ Augen leuchteten trotz ihres eher gleichgültigen Tonfalls. Unbehaglich sah Kylie ihn an. Wieso fühlte es sich plötzlich so an, als hätte sie gerade einer richtigen Verabredung zugestimmt? Marlas breites Grinsen trug auch nicht gerade dazu bei, dass sie sich besser fühlte. Cedar Bluff war eine Kleinstadt. Würde es Gerede geben, wenn man sie mit Seth zusammen sah?
Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Sie beschloss, sich in der Pizzeria auf keinen Fall neben ihn zu setzen.
„Ich sehe Sie dann nach dem Spiel“, verabschiedete Seth sich.
„Ja. Viel Erfolg.“ Unauffällig beobachtete sie, wie er zu seiner Mannschaft zurückjoggte.
„Jetzt ist Seth dran!“, rief Ben und wies aufgeregt aufs Spielfeld, wo sein Idol sich gerade einen Schläger genommen hatte und einige Übungsschläge in der Luft machte.
„Ich sehe es, Ben“, versuchte Kylie ihren Sohn zu beruhigen.
Die Werferin, eine Krankenschwester von der Kinderstation, machte es spannend und zögerte ihren Wurf sekundenlang hinaus, um Seth nervös zu machen. Schließlich warf sie den Ball, und Seth holte mit dem Schläger aus. Es gelang ihm, den Ball im genau richtigen Augenblick zu treffen. In einem weiten Bogen flog er über das Spielfeld. Vergeblich versuchten die Spieler der Gegenmannschaft, den Ball im hinteren Feld zu fangen.
Ben feuerte Seth lauthals an, als dieser eine Basis nach der anderen ablief.
Seth lächelte triumphierend zu ihnen herüber, nachdem er das Ziel erreicht hatte.
Die Fans des Pflegeteams stöhnten auf, während die Anhänger der Ärzte in Jubel ausbrachen.
„Ein Home-Run! Hast du das gesehen, Mom?“ Bens Stimme bebte vor Ehrfurcht. „Dr. Seth hat einen Home-Run gemacht.“
„Ja, ich hab’s gesehen“, erwiderte Kylie, ohne ihren Blick von Seth abzuwenden. Seine Teamkollegen beglückwünschten ihn überschwänglich, bevor Seth wieder zum
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