Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
Hypothermie-Apparatur zu. „Was halten Sie davon?“
Aus dem tragbaren Gerät, das klein genug war, um es am Fußende einer Trage zu montieren, ließ sich eine elektrische Kühldecke ziehen, die den Patienten vom Kinn bis zu den Füßen bedeckte.
„Beeindruckend“, murmelte Kylie. „Wir brauchen für jeden Wagen eine.“
„Ich habe schon alles ausgerechnet“, erklärte Seth. Sein Lächeln brachte sie wieder einmal so durcheinander, dass Kylie angestrengt versuchte, seinem Blick auszuweichen.
„Prima. Ich werde so schnell wie möglich beginnen, mein Team einzuarbeiten.“
„Was glauben Sie, wie lange es dauern wird?“, erkundigte Seth sich vorsichtig.
Kylie verstand seine Ungeduld. Sie war genauso erpicht darauf, das neue Verfahren so schnell wie möglich einzuführen wie er. „Unsere nächste Weiterbildung ist in zwei Wochen. Meinen Sie, dass wir bis dahin die Geräte haben?“
„Ich werde mich noch heute darum kümmern.“ Seth lehnte sich zurück und sah auf ihren leeren Teller. „Bitte nehmen Sie sich doch noch ein Sandwich.“
Diesmal zögerte Kylie keinen Augenblick, denn die Sandwiches schmeckten köstlich. Ob Seth sie aus der Klinik-Cafeteria hatte? Falls ja, dann war die Versorgung im Cedar Bluff Hospital deutlich besser als im Chicago General.
Cedar Bluff war in vielerlei Hinsicht eine Verbesserung zu Chicago.
Amüsiert sah Seth ihr beim Essen zu.
Kylie errötete und verfluchte innerlich ihren hellen Teint. „Danke für die Sandwiches. Ich war wohl hungriger, als ich dachte.“
„Gern geschehen.“
Sie war dankbar, dass er höflich genug war, sie nicht an ihren vehementen Protest zu erinnern, mit dem sie bei ihrem ersten Zusammentreffen seine Einladung zum Essen ausgeschlagen hatte. Nachdem sie aufgegessen hatte, packte sie ihre Unterlagen zusammen.
„Kylie?“
Sie sah auf. „Ja?“
„Haben Sie daran gedacht, einen Augenarzttermin für Ben zu vereinbaren?“
Sein Themenwechsel beunruhigte sie ein wenig. „Ja, wir werden schon morgen zu Dr. Greenley gehen.“
„Würden Sie mir danach erzählen, was er gesagt hat?“
„Wenn Sie möchten.“ Sie verstand nicht so recht, weshalb Seth – Dr. Taylor – sich für den Befund des Augenarztes interessierte. Vielleicht wollte er nur nett sein und etwas Konversation machen. Bestimmt hatte er kein wirkliches Interesse an ihr.
„Übrigens ist Ben vollkommen footballverrückt, seitdem Sie ihm diesen blau-orangefarbenen Gips angelegt haben.“
„Bestimmt kann er es kaum erwarten, endlich wieder selbst spielen zu können“, vermutete Seth lächelnd.
Kylie nickte zustimmend. „Stimmt. Ich habe mich schon nach Footballvereinen erkundigt, aber die Saison für die Kindermannschaften hat bereits begonnen, sodass es in diesem Halbjahr wohl nicht mehr klappen wird.“ Ben war furchtbar enttäuscht gewesen, als sie ihm die schlechte Nachricht überbracht hatte. „Er muss halt ein paar Monate warten. Beim nächsten Mal wissen wir jedenfalls, dass man sich frühzeitig anmelden muss. Er wird es schon verkraften, sich noch etwas zu gedulden.“
„Bestimmt wird es anstrengend, ihn mit dem Gipsarm zu beschäftigen“, vermutete Seth. „Falls Sie am Samstag noch nichts vorhaben, könnten Sie mit ihm in den Cedar Bluff Park kommen. Dort findet unser diesjähriges Baseballturnier statt. Krankenschwestern und –pfleger gegen Ärzte.“
„Hört sich interessant an“, erwiderte Kylie höflich, aber unverbindlich. „Werden Sie auch mitspielen?“
„Ja, natürlich.“
Kylie war aufgestanden, und auch Seth erhob sich und ging um seinen Schreibtisch herum, um ihr die Tür aufzuhalten. Er war so nah neben ihr, dass sie den frischen Duft seines Aftershaves riechen konnte. Er gefiel ihr weitaus besser, als gut für sie war.
„Werden Sie also kommen? Wir könnten gut einige Fans gebrauchen, denn aus irgendeinem Grund werden fast immer nur die Krankenschwestern angefeuert.“
Sein Blick ließ sie schwindelig werden, und seine Nähe verursachte Herzrasen bei ihr. Mühsam riss sie sich zusammen.
Es war schließlich nur ein Baseballspiel. Nichts Besonderes.
„Gern.“ Sie wohnte nicht weit vom Park entfernt, und das Spiel würde Ben zumindest einen Nachmittag lang von seinem Gipsarm ablenken. „Wir wohnen ganz in der Nähe und werden zu Fuß hinkommen.“
„Prima!“ Seth’ Finger berührten ihre Hand, doch Kylie war sicher, dass die Berührung bedeutungslos und nur ein Zufall gewesen war. „Ich sehe Sie dann am Wochenende.
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