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Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK LAURA IDING SARAH MORGAN
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schien ihm klar geworden zu sein, dass seine Operation keine Kleinigkeit war. Doch das Beruhigungsmittel, das die Schwester ihm gleich nach dem Aufwachen gegeben hatte, tat seine Wirkung. „Ich hab dich auch lieb, Mom“, murmelte er.
    Als die Schwester ihn durch die Flügeltür schob, stiegen Kylie Tränen in die Augen. Verlegen wischte sie sie fort und drehte sich um – wobei sie fast mit Seth zusammenstieß, der gerade in den Vorraum gestürmt kam.
    „He, ist alles in Ordnung?“ Er hatte seinen Arm auf Kylies Schulter gelegt und blickte besorgt in ihr tränennasses Gesicht.
    „Ja, sicher“, schniefte sie und schenkte ihm ein gequältes Lächeln. „Ich bin nur eine dieser überbesorgten Mütter. Tut mir leid.“
    „Schade, dass ich Ben verpasst habe“, bedauerte Seth, der keine Anstalten machte, sie loszulassen. „Ich wollte früher kommen, aber es gab einen Autounfall auf dem Highway, sodass ich ewig im Stau stand.“
    „Ist schon okay. Er wird es sicher gut überstehen.“ Kylie verspürte das übermächtige Bedürfnis, sich in seine starken Arme zu flüchten, doch natürlich kam eine derart rührselige Szene keinesfalls infrage. Entschlossen trat sie einen Schritt zurück. Seine Anteilnahme war rührend, jedoch vollkommen überflüssig.
    „Du solltest jetzt in die Notaufnahme zurückgehen. Bestimmt wirst du dort schon erwartet.“
    „Ja, natürlich.“ Nebeneinander gingen sie den Gang hinunter zum Fahrstuhl. „Haben sie dir gesagt, wie lange es dauern wird?“
    „Höchstens zwei Stunden.“
    Seth nickte. „Gut. Ich komme dann später noch einmal vorbei, um nach Ben zu sehen.“
    Erst wollte Kylie protestieren, doch da sie wusste, dass Ben begeistert über Seth’ Besuch sein würde, nickte sie. „Prima. Danke.“
    Beim Fahrstuhl angekommen, blieb Seth stehen und sah aus, als wollte er noch etwas Wichtiges sagen. Doch genau in diesem Augenblick fing sein Pager an zu piepen. Er warf einen Blick auf das Display. „Ich muss los. Wir bekommen einen Notfall.“
    „Ein Verletzter aus dem Verkehrsunfall auf dem Highway?“
    „Ja.“ Er nahm ihre Hand, zog sie an sich und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf den Mund. „Bis später.“
    Mit kribbelnden Lippen und völlig überrumpelt sah sie ihm nach, als er im Treppenhaus verschwand.
    Er musste damit aufhören! Wütend drückte sie mehrmals auf den Knopf des Fahrstuhls. Er musste unbedingt und sofort damit aufhören!
    Seth benahm sich, als wären sie bereits ein Paar.
    Doch das waren sie nicht.
    Es war ihre Schuld. Schließlich hatte sie es zugelassen, dass er sie küsste. Zweimal schon. Nein, sogar dreimal, wenn man den Abschiedskuss gerade eben mitzählte. Doch jetzt reichte es. Diese emotionale Achterbahnfahrt musste sofort aufhören!
    Entschlossen, nicht länger an Seth zu denken, setzte sie sich mit ihrem Laptop in Bens Zimmer. Doch sie konnte sich nicht auf ihre Arbeit konzentrieren und surfte stattdessen im Internet.
    Ohne genau zu wissen, weshalb sie es tat, gab sie die Suchbegriffe Shane Andre und Air Force-Pilot in eine Suchmaschine ein. Sofort stieß sie auf einen Artikel, in dem sie las, dass Shane Andre nach einer heldenhaften Rettungsaktion, bei der einige amerikanische Geiseln befreit wurden, als vermisst gemeldet worden war. Wochenlang war unklar gewesen, ob er überlebt hatte. Als man schließlich fünf Wochen nach dem Einsatz seine Identifizierungsplakette fand, wurde er für tot erklärt.
    Kylie kopierte den Artikel und speicherte ihn für Seth, den der Heldentod seines Vaters sicher interessieren würde.
    Minutenlang starrte sie auf das undeutliche Foto von Seth’ Vater. Tristan, der Vater ihres Kindes, kam ihr in den Sinn. Was machte er wohl gerade? Dachte er jemals an sie und Ben? Fragte er sich, wie es seinem Sohn ging?
    Einen winzigen Moment lang erwog sie, ihn anzurufen und ihm von Bens Operation zu erzählen. Doch sie verwarf diese Idee sofort wieder. Schließlich hatte Tristan mehr als deutlich klargemacht, dass er kein Interesse daran hatte, Bens Vater zu sein.
    Nein, es gab keinen Grund, ihn zu kontaktieren. Er hatte sich schon vor langer Zeit gegen seine Familie entschieden. Nicht ein einziges Mal in den letzten sechs Jahren hatte er sich bei ihr gemeldet. Es würde Ben nur durcheinanderbringen, wenn sein Vater plötzlich in seinem Leben auftauchte.
    Doch als sie den Computer zuklappte, fragte sie sich, ob Ben ihr diese Entscheidung eines Tages übelnehmen würde. Vielleicht würde er später einmal genauso im Internet

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