Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
zuckte Kylie mit den Schultern. „Vielleicht. Ich weiß es nicht. Ich begreife einfach nicht, warum du mich liebst. Ich bin doch nichts Besonderes.“
Seth runzelte missbilligend die Stirn. „In diesem Punkt irrst du dich gewaltig. Du bist etwas ganz Besonderes. Doch ich glaube, der Hauptgrund dafür, dass ich dich liebe, liegt darin, dass du nicht die Spur einer Ahnung davon hast, wie schön, klug, fleißig, aufopferungsvoll und selbstlos du bist.“
„Hör auf, so schamlos zu übertreiben, Seth. Ich meine es ernst.“
„Genau wie ich.“ Er seufzte verzweifelt. „Kylie, du möchtest, dass ich dir meine Gefühle erkläre, aber das ist nicht so einfach.“ Er setzte sich neben sie und nahm ihre Hand in seine. „Als ich dich zum ersten Mal sah, war ich überwältigt von deiner Schönheit, doch ich habe ziemlich schnell gemerkt, dass du außerdem ein wundervoller Mensch bist. Je besser ich dich kennenlernte, desto mehr habe ich dich bewundert. Für dich sind die Patienten immer auch Menschen und nicht nur Fälle. Für jeden einzelnen interessierst du dich und hast ein persönliches Wort. Du bist eine wundervolle Mutter, denn du hast immer deinen Sohn an die erste Stelle gesetzt und du hast dich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, dass irgendetwas oder irgendjemand das Leben stört, das du für euch aufgebaut hast. Dafür habe ich dich bewundert und gleichzeitig gehasst, denn ich wollte nicht ausgeschlossen sein.“
Kylie rutschte unbehaglich auf der Bank hin und her. „Aber jede Mutter hätte so gehandelt.“
„Nein, nicht unbedingt, glaub mir“, widersprach er sanft. „Möchtest du wissen, weshalb ich mich letztendlich in dich verliebt habe?“
Sie nickte.
„Weil du mich an meine Mutter erinnerst.“ Er musste ihren entsetzten Blick bemerkt haben, denn er fügte schnell hinzu: „Natürlich nicht äußerlich, Kylie! Ich meine emotional. Deine Liebe zu Ben, deine Bereitschaft, neue Dinge zu lernen – wie zum Beispiel Football –, weil Ben sich dafür interessiert, deine Lebenslust. Dein Respekt anderen gegenüber.“
Mit einem schiefen Grinsen sah er sie an. „Kylie, ich könnte mir keine Frau vorstellen, mit der ich lieber eine Familie gründen würde. Es gibt niemanden, mit dem ich lieber in guten wie in schlechten Zeiten durchs Leben gehen würde. Ich liebe dich. Ich brauche dich. Was soll ich denn noch sagen, um dich zu überzeugen?“
Zärtlich verschloss sie seinen Mund mit ihrem Finger. „Du brauchst nichts mehr zu sagen. Ich glaube dir, Seth, denn ich liebe dich auch. Mir wäre es nicht halb so gut gelungen, dir den Grund dafür zu erklären.“
„Gott sei Dank“, murmelte er und zog sie in seine Arme. Kylie erwiderte seinen Kuss mit all der Liebe, die sie so lange unterdrückt hatte. Als sie in seinen starken Armen lag und sein Kuss sie schwindelig vor Erregung werden ließ, fragte sie sich, wie sie jemals an ihm hatte zweifeln können.
Er liebte sie. Genauso sehr, wie sie ihn liebte.
Nach einigen unendlich erscheinenden Minuten hob Seth widerstrebend den Kopf. „Diese Bank eignet sich einfach nicht für das, was ich jetzt gern mit dir tun würde.“
Lachend löste sie sich aus seiner Umarmung und rieb sich fröstelnd die Oberarme. Durch den aufkommenden Wind war die Temperatur empfindlich gefallen. „Tja, ich schätze, Suzannes Rücksitz ist auch nicht viel besser.“
Mit einem anzüglichen Grinsen sah er sie an. „Wetten doch?“
Das schelmische Glitzern in seinen Augen erinnerte sie an ihre erste Begegnung, als Seth keinen Zweifel daran gelassen hatte, wie sehr sie ihm gefiel.
„Komm!“ Er griff nach ihrer Hand, schnappte sich die Sandwichtüte und zog Kylie zum Auto.
Kichernd folgte sie ihm auf den Rücksitz, wo es ihnen nur unter großen Mühen gelang, die Tür zu schließen.
„Siehst du?“ Kylie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich hab doch gesagt, dass hier zu wenig Platz ist. Wir können ja kaum nebeneinandersitzen – von anderen Dingen mal ganz zu schweigen.“
„Wo ist denn dein Sinn für Abenteuer geblieben?“, neckte Seth sie zärtlich.
Er streckte sich auf dem Sitz aus und zog sie auf sich. Obwohl sie noch vollständig angezogen waren, konnte Kylie seine Erregung deutlich spüren.
Seth fing an, sie zu küssen – langsam zunächst, doch dann immer intensiver und fordernder, bis ihr Widerstand endgültig gebrochen und einem heftigen Verlangen gewichen war. Es war tatsächlich sehr eng; sie hatten kaum genug Platz für ihre
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