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Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK LAURA IDING SARAH MORGAN
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Zähne. „Du meine Güte, Alessandro, dass du überhaupt laufen kannst …“
    „Mir geht’s gut. Ehrlich gesagt, tut das Gehen auch nicht mehr weh als das Atmen.“ Er war noch immer verblüfft, wie verändert sie plötzlich wirkte. An Stelle der lockeren jungen Frau war die Ärztin getreten. Eine sehr ernste, besorgte Ärztin.
    Mit sanften Fingern untersuchte sie die Schrammen und Prellungen. „Tut das weh?“
    „Nein.“
    Ungeduldig sah sie auf. „Nur ehrliche Antworten, bitte. Ein Mann im rosa Schlafanzug darf seinen Gefühlen freien Lauf lassen.“
    „Okay. Es tut so weh, dass ich um mich schlagen könnte. Zufrieden?“
    „Und jetzt?“ Sie drückte auf eine Stelle unterhalb der Rippen, und Alessandro fluchte laut.
    „Gut“, sagte sie, ohne die Miene zu verziehen. „Jetzt weiß ich, dass du die Wahrheit sagst.“
    Alessandro schnappte nach Luft. Manchmal wurde er von einer lähmenden Furcht befallen, die Ärzte könnten etwas übersehen haben. Etwas, das ihn länger ans Bett fesselte als der gebrochene Knöchel und die Rippen. „Willst du mich umbringen?“, stieß er hervor.
    „Nein. Aber mir gefallen diese Blessuren nicht. Bleib, wo du bist, ich höre mir mal deine Atmung an.“
    „Mich haben schon hundert Mediziner durchgecheckt.“
    „Tut mir leid, aber ich bilde mir lieber eine eigene Meinung.“ Sie verschwand und kehrte kurz darauf mit einem Stethoskop in der Hand zurück. „Gut, dass ich es eingepackt hatte. Allerdings habe ich lange keine Erwachsenenbrust mehr abgehorcht.“
    „Falls mich das beruhigen soll, vergiss es.“ Aber das war gelogen. Seltsamerweise war er sogar erleichtert. Josh hatte ihm erzählt, dass seine Schwester über erstaunliche Instinkte verfügt, gepaart mit einem scharfen Verstand. Alessandro bezweifelte nicht, dass sie eine ausgezeichnete Ärztin war.
    Leider machte es die Untersuchung nicht einfacher. Die Schmerzen blieben, und darüber hinaus hatte er Mühe, zu verdrängen, wie sich ihre Finger auf seiner nackten Haut anfühlten.
    „Musst du mich so kneten?“, fragte er ungehalten.
    „Wenn ich verborgene Verletzungen entdecken will, ja. Die Blutergüsse und Prellungen sind beachtlich. Sie müssen höllisch wehtun.“
    „Überhaupt nicht“, widersprach er und musste zusätzlich zu den Schmerzen nun auch noch mit wachsender Erregung kämpfen. Als Tasha sich vorbeugte, glitt ihr seidiges Haar über seinen Arm, und er wich spontan zurück. Prompt wurde er von einer neuen Schmerzattacke geplagt.
    „Die Knochenhaut ist voller Nervenfasern“, sagte sie. „Deshalb ist das Gewebe sehr schmerzempfindlich.“
    „Was du nicht sagst.“
    „Normalerweise behandelt man einen Knochenbruch, indem man ihn ruhig stellt. Im Gegensatz zu deinem Knöchel kann man deine Rippen nicht in Gips packen.“ Tasha steckte das Stethoskop in die Ohren. „Das heißt, du tust dir bei jedem Atemzug weh.“
    „Kann man nicht etwas um die Brust wickeln, um die Rippen zu stabilisieren?“
    „Nein. Jetzt nicht mehr sprechen.“ Konzentriert bewegte sie das Stethoskop auf seiner Brust. Ihr Haar streichelte seinen Arm. „Bitte ein Mal tief Luft holen.“
    Alessandro befolgte die Anweisung und wäre beinahe ohnmächtig geworden. Ein heftiger Schmerz durchfuhr ihn, sein Blickfeld trübte sich.
    Tasha sah ihm in die Augen. „Atme mal durch den Mund ein und wieder aus.“
    Quälte sie ihn absichtlich?
    Doch als sie das Stethoskop absetzte, war ihr Ausdruck ernst. „Deine Atmung ist in Ordnung, aber ich werde das im Auge behalten. Und um deine Frage zu beantworten: Früher hat man die Brust bandagiert – mit dem zweifelhaften Ergebnis, dass die Patienten in eine flache Schonatmung verfielen. Ohne die tiefen Atemzüge werden jedoch die Lungensekrete nicht genügend bewegt, es kommt zu einem Sekretstau, der wiederum ein idealer Nährboden für Bakterien ist. Du bekämst eine hässliche Entzündung und wärst im Handumdrehen wieder im Krankenhaus.“
    Das Wort Krankenhaus genügte, dass er den Schmerz tapfer ertrug und tief durchatmete. „Okay, das habe ich verstanden.“
    „Mach dir keine Sorgen, du bist jung und fit. Ein paar gebrochene Rippen solltest du locker wegstecken können. Schwierig wird es bei älteren Patienten.“ Sie zog ihr Handy aus der Tasche. „Ich will kurz deinen Arzt anrufen, ich brauche noch ein Medikament für dich.“
    „Ich schlucke schon die halbe Apotheke.“
    „Ich möchte dir zusätzlich zu den Schmerzmitteln ein nicht-steroidales Antiphlogistikum geben.

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