Julia Ärzte zum Verlieben Band 49
reden?“
„Natürlich. Mein Auto steht noch in Ashenden. Will hat mich hergebracht. Kannst du mich hinfahren? Dann können wir es gleich meinen Eltern sagen.“
Sichtliches Unbehagen stand in ihrem Blick. „Muss das sein?“
„Ja. Ich möchte dich so bald wie möglich heiraten. In Ordnung?“
Libby nickte. Dann küsste sie ihn auf die frisch rasierte Wange. „Du hast dich geschnitten“, stellte sie fest.
Andrew tastete mit dem Finger nach der Stelle. „Ich muss mit meinen Gedanken woanders gewesen sein“, meinte er lächelnd. „Bis später. Ruf mich an, wenn du fertig bist.“
Amy wartete bereits auf sie. „Gott sei Dank, Libby“, rief sie erleichtert. „Ich wollte dich schon anrufen. Ist alles in Ordnung?“
„Ja“, versicherte Libby mit einem schwachen Lächeln. „Tut mir leid, wenn du dir Sorgen gemacht hast.“
„Was in aller Welt ist passiert? Du hast einfach schrecklich ausgesehen. Ich dachte schon, es wäre jemand gestorben.“
„Nein. Es war nur …“
Amy wartete, dass sie weiterredete, dann lächelte sie. „Schon gut. Erzähl es mir ein anderes Mal. Lass mich wissen, wenn du dich aussprechen möchtest und eine Schulter zum Ausweinen brauchst.“
Libbys Augen begannen sich erneut mit Tränen zu füllen. „Auf dieses Angebot komme ich gern zurück. Können wir später einen Kaffee zusammen trinken? Ich habe dir so viel zu erzählen, und ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.“
„Dann verschieben wir es besser auf die Mittagspause“, meinte Amy lächelnd. „Ich lade dich zum Essen ein.“
Schweigend hörte Amy zu, während Libby ihr alles erzählte. Kein Funke von Neugier war in ihrem Blick, nur aufrichtige Anteilnahme.
„Und seit wann bist du schwanger?“, wollte Amy wissen.
„Seit vier Wochen.“
„Vier Wochen? Aber das muss dann das Wochenende gewesen sein, wo du mit Andrew nach Ashenden gefahren bist.“
Libby nickte. „Ich kannte ihn vorher kaum, aber er hat mich schon vom ersten Blick an interessiert. Als wir dann ganz unerwartet dieses gemeinsame Wochenende verbrachten, ist es eben passiert. Seitdem sind wir zusammen.“
„Mir ist schon aufgefallen, dass du verändert warst. Und nun heiratest du ihn. Nicht nur wegen des Babys?“
„Nein.“ Libby lächelte. „Ich liebe Andrew. Er ist ein wundervoller Mann. Aber ich habe Angst um das Baby.“
„Das brauchst du nicht. Die Medizin macht ständig Fortschritte. Eines Tages wird es eine Möglichkeit geben, den Muskelschwund drastisch aufzuhalten. Mit einer Kinderkrankenschwester und einem orthopädischen Kinderchirurg als Eltern – was kann eurem Baby Besseres passieren? Außerdem steht noch gar nicht fest, dass du Trägerin bist, also mach dich nicht jetzt schon verrückt.“
Libby wusste, dass Amy recht hatte. Trotzdem verfolgte das Schreckgespenst einer möglichen Übertragung sie den ganzen Tag. Als Andrew sie um halb sechs abholte, fühlte sie sich körperlich und seelisch erschöpft.
„Willst du wirklich heute Abend noch mit deinen Eltern sprechen?“, fragte sie.
Er nickte. „Es wird nicht lange dauern. Dann fahren wir zu mir nach Hause und reden über alles. In Ordnung?“
„Ja. Aber dann muss ich Kitty vorher füttern“, wandte sie ein, was sie auf dem Weg nach Ashenden auch noch rasch taten.
Will ging gerade über den Hof, als sie vor den Stallungen parkten. Mit einem unsicheren Lächeln kam er auf sie zu. „Hallo, ihr beiden. Alles in Ordnung?“
Andrew lachte leise und zog Libby an seine Seite. „Ja, alles bestens. Ich habe Libby gefragt, ob sie mich heiraten will, und sie hat Ja gesagt.“
Ein breites Lächeln erschien auf Wills Gesicht, als er die Arme ausstreckte und die beiden an sich drückte.
„Wunderbar! Geht und erzählt es den Eltern. Sie werden außer sich sein vor Freude. Ich hole in der Zwischenzeit Sally. Dann können wir auf die Neuigkeiten anstoßen.“
„Ich werde keinen Tropfen Alkohol trinken“, erwiderte Andrew mit einer Grimasse, und Will lachte wissend.
Sie betraten das Haus und wurden wenig später von seinen Eltern freudig begrüßt.
„Andrew, Libby! Was für eine nette Überraschung. Aber ihr hättet anrufen sollen. Dann hätte ich etwas gekocht.“
„Keine Umstände, Mum. Wir werden später etwas essen. Erst möchten wir euch etwas mitteilen. Können wir uns setzen?“
Jane wurde stutzig. Aufmerksam musterte sie die beiden. „Sollen wir in den Salon gehen, oder tut es die Küche?“
„Die Küche ist in Ordnung, denke ich. Wie wäre es mit
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