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Julia Ärzte zum Verlieben Band 49

Julia Ärzte zum Verlieben Band 49

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 49 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Baker Caroline Anderson Melanie Milburne
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anzusehen, dass sie nicht Cathys Meinung war. Als sie sich auf den Weg zur Treppe machten, nahm die alte Dame daher das Thema wieder auf. „Ich habe Petros schon oft gesagt, dass er noch einmal heiraten sollte, falls ich vor ihm sterbe. Ein Mann braucht eine Ehefrau, er kommt sonst nicht zurecht. Sie kümmern sich doch jetzt um Yannis – warum hängt er also noch an diesen alten Fotos? Das ist doch …“
    Eleni hielt mitten im Satz inne, denn sie hatte Yannis bemerkt, der am Fuß der Treppe stand und ihnen entgegensah.
    „Cathy! Ich wollte gerade nach oben kommen und nachsehen, ob mit Rose alles in Ordnung ist.“
    „Sie schläft tief und fest. Eleni hat mir geholfen und mir frische Kleider für morgen gegeben.“
    „ Efharisto, Eleni. Petros wartet schon auf Sie. Wir sind mit dem Aufräumen fertig.“
    Eleni lächelte. „ Kali nichta . Gute Nacht. Ich sehe Sie beide dann morgen.“
    Cathy ging die Treppe hinunter zu Yannis. Er nahm ihre Hand und führte Cathy nach draußen, dort gingen sie über den Rasen bis zur Gartenlaube. „Wollen wir uns von hier den Sonnenuntergang ansehen?“, fragte er. „Roses Schlafzimmerfenster ist direkt über uns, sodass wir sie auf jeden Fall hören, falls sie wach wird.“
    Händchen haltend saßen sie nebeneinander und beobachteten schweigend, wie die leuchtend rote Sonne langsam hinter den Hügeln verschwand.
    „Bist du hungrig?“, fragte Yannis schließlich. „Ich könnte uns etwas zu essen machen. Ich glaube, es ist noch Suppe im Kühlschrank.“
    „Ich werde dir helfen.“
    Als sie ins Haus zurückgingen, dachte Cathy noch einmal über Elenis Worte nach. Yannis’ Haushälterin war eine sehr weise Frau. Mit wenigen Worten hatte sie das Problem auf den Punkt gebracht: Yannis musste die Vergangenheit hinter sich lassen. Genau wie sie selbst.
    Sie aßen ihre Suppe in der gemütlichen Küche und hörten dabei eine Rachmaninoff-CD. Zu ihrer Überraschung stellten sie fest, dass sie beide das zweite Klavierkonzert für das beste Werk des Künstlers hielten.
    „Es ist schön, mit jemandem zusammen zu sein, der auch klassische Musik mag. Maroula hat immer den Sender gewechselt, wenn im Radio Klassik lief.“
    „Wirklich? Welche Art von Musik mochte Maroula denn?“
    „Sie hörte gern griechische Schlager … und das war immer ziemlich … ähm …“
    Hatte er gerade seine verstorbene Frau kritisiert? Zumindest ihren Musikgeschmack?
    „Weißt du, Cathy, ich fühle mich immer etwas unbehaglich, wenn ich über Maroula spreche. Ich möchte sie nicht kritisieren, denn sie kann sich ja nicht mehr verteidigen. Doch gerade unser unterschiedlicher Musikgeschmack hat nicht selten zu Auseinandersetzungen geführt.“
    „Tatsächlich?“ Es war also doch nicht alles perfekt gewesen!
    „Nun, es gibt wohl keine Beziehung ohne Reibereien.“
    „Natürlich nicht.“
    War da etwa ein Licht am Ende des Tunnels? Fing Yannis endlich an, seine vergötterte Maroula von ihrem Podest zu stoßen? Cathy stand auf und fing an, den Tisch abzuräumen.
    Nachdem sie fertig war, erklärte sie: „Ich gehe mal nach oben und sehe nach Rose.“
    „Ich komme gleich nach“, erwiderte Yannis abwesend. „Ich möchte erst noch kurz meine neue CD hören. Mozarts Klavierkonzert Nummer zwanzig. Es ist eine Aufnahme von einem jungen griechischen Pianisten.“
    „Klingt interessant. Aber heute Abend fehlt mir die Muße, das Konzert mit dir zusammen anzuhören.“
    Während sie nach oben ging, dachte Cathy darüber nach, wie harmonisch und unkompliziert ihre Beziehung zu Yannis war. Es wäre vollkommen idiotisch, wenn sie jetzt alles aufs Spiel setzte, nur weil ihr der Mut fehlte, sich auf ihn einzulassen.
    Sie lag gerade entspannt in der Badewanne, als Yannis hereinkam. „Soll ich den Whirlpool anstellen?“
    „Nein, danke. Ich möchte mich einfach nur entspannen und in Ruhe nachdenken.“
    „Worüber denn?“ Er zog seinen Bademantel aus und ließ sich neben Cathy in die Wanne gleiten.
    „Im Wesentlichen über uns beide.“
    „Hm, das ist gut“, murmelte er und kuschelte sich an sie. „Es ist wundervoll, dich bei mir zu haben. Vielleicht …“
    Er zögerte. Eigentlich hatte er Cathy schon längst vorschlagen wollen, mit Rose bei ihm einzuziehen. Doch wegen ihrer Zurückhaltung während der letzten Wochen hatte er es nicht gewagt, sie zu fragen.
    Es gab so viele Facetten in Cathys Persönlichkeit, die er nicht verstand. Ihr Verhältnis zu Roses Vater war offensichtlich sehr kompliziert gewesen.

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