Julia Ärzte zum Verlieben Band 49
Beziehung.
Auch bei Dave hatte sie geglaubt, ihre Beziehung würde für immer halten. Doch am Ende hatte er sich für seine Frau entschieden.
Würden Yannis’ Schuldgefühle wieder zutage treten, sobald sich die erste Verliebtheit gelegt hatte? Würde er es nicht bald vorziehen, wieder in sein sicheres Junggesellenleben zurückzukehren und in der Erinnerung an seine überirdische Maroula zu schwelgen?
Yannis lehnte sich zu Cathy hinüber und nahm sie in den Arm. „Du bedeutest mir alles“, sagte er leise. „Ich könnte es nicht ertragen, dich und Rose wieder zu verlieren.“
Sein Blick war liebevoll und voller Vertrauen. Wie konnte sie an ihm zweifeln? Noch dazu nach einem so unglaublich schönen Tag. Warum hörte sie nicht einfach auf, über die Zukunft nachzugrübeln, und genoss die Gegenwart?
„Ich könnte es auch nicht ertragen, dich zu verlieren, Yannis.“
Erleichtert lächelte er sie an. „Nun, zum Glück haben wir beide nicht vor, fortzugehen. Bitte bleib heute Nacht hier. Zusammen mit Rose. Sie kann in dem kleinen Ankleidezimmer direkt neben meinem Schlafzimmer schlafen.“
Cathy spürte, wie sie sich entspannte. Ja, sie war in der letzten Zeit sehr angespannt gewesen. Doch jetzt erschien ihr die Vorstellung, sich einfach gehen zu lassen, ausgesprochen verlockend. Wen kümmerte es, dass sie sich womöglich etwas vormachte? Es war die Gegenwart, die zählte, oder etwa nicht?
„Ja, ich würde sehr gerne bleiben. Ich bringe Rose gleich nach oben.“
„Du findest alles, was du brauchst, im Ankleidezimmer. Ruf mich bitte, falls etwas fehlt. Ich werde in der Zwischenzeit Eleni und Petros beim Aufräumen helfen.“
Auf dem Weg ins Haus kam Eleni ihr entgegen. „Schläft Rose heute Nacht im Ankleidezimmer? Ich komme gleich hoch und zeige Ihnen alles.“
„Danke, Eleni.“
Kurz darauf hatte Cathy ihre Tochter in das eigens von Eleni aufgestellte Bettchen gelegt. Erschöpft ließ sie sich auf dem Stuhl neben dem Bett nieder.
„Ich habe ein paar Babysachen von meiner Enkelin mitgebracht“, flüsterte Eleni, die leise hereingekommen war. „Damit Rose morgen früh etwas Sauberes zum Anziehen hat.“
Cathy lauschte dem beruhigenden Singsang der älteren Frau. Im Augenblick war ihr Leben einfach wundervoll. Sie konnte in ihrem Beruf, den sie über alles liebte, arbeiten und schaffte es gleichzeitig, ihrer Mutterrolle gerecht zu werden. Hier auf Xeres stimmte einfach alles – und Rose war so glücklich.
„Ich sehe später noch einmal nach ihr und decke sie zu“, versprach Eleni. „Wenn die Sonne untergegangen ist, wird es immer etwas kühler.“
Cathy nickte. Es war schön, eine ältere, erfahrenere Frau zur Seite zu haben.
„ Efharisto poli, vielen Dank, Eleni“, flüsterte sie, während sie gemeinsam den Raum auf Zehenspitzen verließen.
„Parakalo“, erwiderte Eleni lächelnd.
Als sie durch Yannis’ Schlafzimmer gingen, blieb Eleni vor dem Tischchen mit Maroulas Foto stehen. Stirnrunzelnd betrachtete sie das Bild. „Jeden Tag, wenn ich hier Staub wische, denke ich darüber nach, dass es eigentlich an der Zeit wäre, die Andenken an seine verstorbene Frau wegzuräumen. Finden Sie nicht auch, dass Yannis allmählich wieder nach vorn blicken sollte?“
Einen kurzen Moment lang wusste Cathy nicht, was sie antworten sollte. „Ich weiß nicht …“, begann sie zögernd. „Wahrscheinlich findet Yannis es tröstlich, Maroula noch immer um sich zu haben.“
„Aber es ist doch schon über drei Jahre her, dass sie gestorben ist. Er müsste doch inzwischen darüber hinweg sein!“ Mit missbilligendem Blick sah Eleni die schöne Frau auf dem Foto an. „Ich habe mir schon öfter vorgenommen, einfach alle Bilder wegzuräumen und in einem Karton auf dem Dachboden zu verstauen.“
„Oh nein, das sollten Sie nicht tun!“, widersprach Cathy beunruhigt.
„Ich glaube, er würde es noch nicht einmal bemerken. Männer achten doch gar nicht darauf, wie es in ihrer Wohnung aussieht. In der ersten Zeit nach seinem Einzug in dieses Haus hat Yannis oft grübelnd vor den Fotos gestanden. Doch schon seit einigen Wochen beachtet er sie überhaupt nicht mehr.“
Sofort besserte sich Cathys trübe Stimmung. Am liebsten wäre sie Eleni um den Hals gefallen! „Ich finde, wir sollten die Bilder stehen lassen, bis Yannis selbst beschließt, sie wegzuräumen, Eleni. Es ist seine Entscheidung, und nur er weiß, wann der Zeitpunkt dafür gekommen ist … oder ob er jemals kommt.“
Es war Eleni deutlich
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