Julia Ärzte zum Verlieben Band 50
schöner Ort zum Wohnen.“
„Mmm.“
„Ich bin am Schwesternzimmer vorbeigegangen, und es sieht wohl so aus, dass du morgen nach der Visite nach Hause entlassen wirst.“
Ellie starrte ihn an. Nach Hause? Die meisten ihrer Sachen hatte sie in Wellington eingelagert, und sie war nur mit einer kleinen Reisetasche und ihrem Pass hierhergekommen. Wo sollte sie jetzt hin? Sie könnte zu ihrer Mutter und ihrem Stiefvater gehen, die etwas weiter im Norden wohnten. Aber die beiden hatten ein kleines Haus, zwei Jungs im Teenageralter und ihre eigenen Sorgen. Ellie hatte ihnen noch nicht einmal von ihrer Schwangerschaft erzählt. Dort plötzlich mit einem Baby aufzutauchen, kam wirklich nur als allerletzte Möglichkeit infrage.
Max beobachtete sie aufmerksam. „Ellie, dir ist doch klar, dass du noch eine Weile Hilfe brauchst, oder?“
Sie nickte. „Und ich erwarte nicht, dass sie von dir kommt. Ich muss anfangen, auf eigenen Beinen zu stehen. Das Ganze ist meine Schuld, weil ich nicht vernünftig vorausgeplant habe. Ich habe immer nur jeden Tag genommen, wie er kam, und mir ausgemalt, dass ich irgendwo anders ein neues Leben anfange.“
„Das kannst du ja auch immer noch tun. Nur nicht gleich morgen.“
Das kleine Piepsen aus dem Babybettchen war eine willkommene Ablenkung. Ellie nahm ihr Töchterchen hoch und barg ihr Gesicht an dem kleinen Körper. Eine überwältigende Liebe für dieses kleine Wesen durchströmte sie. Jetzt musste sie an jemanden denken, der wichtiger war als sie selbst. Jemanden, den sie liebte und der ihre Liebe erwiderte. Als sie die Kleine zu dem Handtuch auf dem Bett trug, um ihr die Windel zu wechseln, durchzuckte Ellie eine plötzliche Erkenntnis.
Es war egal, dass Marcus ihr leiblicher Vater war. Vielleicht würde sie ihm eines Tages für dieses wundervolle Geschenk sogar dankbar sein. Max hatte recht. Die negativen Eigenschaften von Marcus waren sehr wahrscheinlich ein Ergebnis seiner Erziehung und keine Charakteranlage.
Ellie nahm die beiden winzigen Händchen, beugte sich hinab und küsste ihr Baby. „Ist sie nicht hübsch?“
„Ja“, brummte Max.
Doch Ellie ließ sich nicht täuschen. Auch wenn er es in den letzten Tagen vielleicht gut versteckt hatte, war ihr nicht entgangen, wie oft er ins Bettchen oder auf das Baby in ihren Armen geblickt hatte. Obwohl er die Achseln zuckte, wenn sie ihm anbot, die Kleine zu halten, hatte er nie abgelehnt. Und einmal hatte Mäuschen geschrien und geschrien. Da hatte Max sie genommen, sie hatte sich an seine Brust gekuschelt und sich wieder beruhigt. An dem Blick, mit dem er das Baby anschaute, hatte Ellie gemerkt, dass er dieselbe Verbundenheit mit ihrem Kind spürte wie sie selbst beim Stillen.
Dann die vielen Geschenke heute Morgen.
Ellie kannte Max noch nicht lange, aber sie verdankte ihm ihr Leben und die Chance, noch einmal von vorne anzufangen. Es wäre nur allzu leicht, sich in ihn zu verlieben. Doch das würde ihr nichts weiter einbringen als ein gebrochenes Herz, dessen war sie sich bewusst.
Sie hatte mitbekommen, wie die Frauen im Krankenhaus ihn ansahen, und ihr war auch klar, warum. Max war attraktiv, erfolgreich und unglaublich nett. Er könnte jede haben. Also weshalb sollte er sich ausgerechnet für jemanden wie sie interessieren? Eine Frau, die auch noch ein Kind im Schlepptau hatte?
Sie rollte die schmutzige Windel zusammen. „Die Kleine braucht wirklich einen vernünftigen Namen.“
„Deshalb bin ich hier, um mit dir darüber zu reden“, meinte er.
„Ich meine den Vornamen. Ich kann sie ja schlecht in der Schule als Mäuschen anmelden“, gab Ellie zurück. „Aber es soll ein besonderer Name sein.“
„Wie heißt deine Mutter?“
„Joan.“
„Hm.“ Max schaute ihr zu, wie sie das Baby wickelte. „Das klingt irgendwie nicht richtig.“
„Nein.“
„Und deine Großmutter?“
„Beatrice.“
„Das ist gar nicht mal so schlecht“, sagte er.
„Abgesehen davon, dass sie meine Mutter enterbte, als sie ein uneheliches Kind bekam“, entgegnete Ellie.
„Oh.“ Max überlegte. „Aber es muss doch jemand Besonderen geben, nach dem du sie gerne nennen würdest.“
Sie schaute auf. „Ja.“ Ihr Herz machte einen seltsamen Sprung. „Den gibt es. Jemanden, von dem ich gar nicht weiß, wie ich ihm danken soll.“ Ellie lächelte ihn an. „Ich werde sie Maxine nennen.“
Sein Gesichtsausdruck war zu komisch. „Soll das ein Scherz sein? Nein, das kannst du nicht machen. Das passt überhaupt nicht zu
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